14. Karwendelmarsch 2023: Scharnitz – Pertisau
Karwendelmarsch mit Streckenrekord: 4:04:07 Stunden

Die schnellsten Herren beim 14. Karwendelmarsch (v.l.): Alexander Rainer (Zweiter, Österreich), Sieger Anton Seewald und Drittplatzierter Markus Mingo (beide Deutschland). | Foto: Werbegams / Karl Posch
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  • Die schnellsten Herren beim 14. Karwendelmarsch (v.l.): Alexander Rainer (Zweiter, Österreich), Sieger Anton Seewald und Drittplatzierter Markus Mingo (beide Deutschland).
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Am Samstag, den 26. August, war es soweit: der 14. Karwendelmarsch ging über die Bühne! Rund 2.500 Teilnehmer:innen machten sich auf den Weg, um die 52 bzw. 35 Kilometer Richtung Achensee in Angriff zu nehmen.

SCHARNITZ/PERTISAU. Um 6:30 Uhr – witterungsbedingt mit halbstündiger Verspätung – nahm der 14. Karwendelmarsch auf seiner klassischen Route „Scharnitz-Pertisau“ (vom Seefelder Plateau zum Achensee) seinen Lauf. Nach einer Hitzewoche hatten sich die Temperaturen zum Start des legendären Sportevents auf angenehmem Laufniveau eingependelt. Auch die diesjährige Auflage des „Volksfests für Wander- und Berglaufbegeisterte“ wurde zu einem großartigen Ereignis für Einheimische und Gäste: Auf dem Marsch warten die schönsten Ausblicke, beste Verpflegung lokaler Vereine an den Labestationen sowie zahlreiche motivierte Gleichgesinnte.

Ein Athlet konnte mit seiner Leistung ganz besonders aufzeigen: So schaffte es der Vorjahresdritte bei den Herren, Anton Seewald aus Deutschland, in neuer Rekordzeit – vier Stunden, vier Minuten und sieben Sekunden – als Erster ins Ziel. Auch bei den Damen landete eine Deutsche auf dem ersten Rang: Alexandra Grimbs vom LC Tölzer Land dominierte das Feld klar und siegte vor ihrer Landsfrau und Clubkollegin Sandra Saitner.

Startschuss! In Scharnitz ging es nach kurzer Verzögerung am frühen Morgen los. | Foto: Region Seefeld - Tirols Hochplateau
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Foto: Schletterer

Vom Regen in einen neuen Rekord

Mit 30 Minuten witterungsbedingter Verspätung gingen die ca. 2200 Läuferinnen und Läufer Samstag-Früh in Scharnitz ins Rennen.
Auf einer Streckenlänge von 52 km ließen die ambitionierten Läufer und Wanderer 2281 Höhenmeter bergauf hinter sich, bis das Ziel in Pertisau am Achensee erreicht war. Teilnehmende der 35 km-Strecke hatten im Ziel in der Eng bereits 1500 Höhenmeter in den Beinen. Vom Start weg zeigte sich klar, dass es heuer recht zügig zur Sache gehen würde: Spätestens bei der ersten Zeitnahme nach 35 Kilometern war klar, dass es heuer eine neue Rekordzeit geben könnte. Das Wetter spielte schließlich mit und wurde im Lauf des Vormittags sukzessive besser. Und so konnte gelingen, was für viele schon lange überfällig war.

Beim Start gab es leichte Verzögerung aufgrund eines Regengusses. Dafür waren nachfolgend die Bedingungen umso besser für die Durchführung des 14. Karwendelmarschs. | Foto: Karwendelmarsch / Simon Beizaee
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Deutscher gewinnt Karwendellauf vor Österreicher

Für den Erstplatzierten, neuen Rekordhalter und bereits siebenfachen Karwendelmarsch-Starter Anton Seewald (SC Gaißach) lief es heuer perfekt:

„Vom Start weg konnte ich so richtig Gas geben. Später bekam ich zwar leichte Krämpfe, die ich aber gut in den Griff bekommen konnte. Die witterungsbedingte Verspätung machte mir überhaupt nichts aus. Ich führe meine Leistung auf mein ausführliches Training im heurigen Jahr zurück.“

Bestzeit: Sieger und Rekordmann Anton Seewald erreichte bei 4:04:07 das Ziel. | Foto: Werbegams / Karl Posch
  • Bestzeit: Sieger und Rekordmann Anton Seewald erreichte bei 4:04:07 das Ziel.
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Zweitplatzierter wurde der Österreicher Alexander Rainer. Den dritten Platz eroberte Markus Mingo – somit landeten heuer gleich zwei deutsche Bergläufer auf dem „Stockerl der Legende“.

Deutsche Frauen besonders erfolgreich im Naturpark

Alexandra Grimbs vom LC Tölzer Land gewann bei den Damen über 52 km souverän. Mit einer Zeit von 4:58:14 konnte sie sich gegen alle weiteren Läuferinnen klar durchsetzen. „Ich hatte gar keine so großen Erwartungen, aber die guten Bedingungen nach der kleinen Verspätung kamen mir sehr gelegen“, so die Erstplatzierte. Silber konnte sich ihre Clubkollegin Sandra Saitner sichern. Beste Österreicherin wurde die Drittplatzierte Irene Schachinger.

Frauenpower im Naturpark Karwendel: Alexandra Grimbs (Mi.) gewann bei den Damen souverän. Silber konnte sich ihre Clubkollegin Sandra Saitner (re.) sichern. Beste Österreicherin wurde die Drittplatzierte Irene Schachinger. | Foto: Karwendelmarsch / Simon Beizaee
  • Frauenpower im Naturpark Karwendel: Alexandra Grimbs (Mi.) gewann bei den Damen souverän. Silber konnte sich ihre Clubkollegin Sandra Saitner (re.) sichern. Beste Österreicherin wurde die Drittplatzierte Irene Schachinger.
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Naturerlebnis, Sport und Tourismus

Gesamtheitlich ist dabei der Blick des Tourismusverantwortlichen auf das Event:

„Wandern ist die ideale Fortbewegungsart, um die alpine Landschaft des Naturparks Karwendel zu entdecken. In den vergangenen Jahren hat sich immer stärker herauskristallisiert, dass die Gäste in unserer Region genau dieses Naturerlebnis suchen und schätzen“,

erklärt Martin Tschoner, Geschäftsführer von Achensee Tourismus, den nachhaltigen, touristischen Nebeneffekt des zur Legende avancierten Karwendelmarschs.

Das gute Wetter und die herrliche Kulisse sorgten wohl für diesen Freudensprung. | Foto: Karwendelmarsch / Fabio Keck
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„Freiwillige sind der Schlüssel zum Erfolg des Karwendelmarschs“

Bei den zehn Labestationen entlang der Strecke waren heuer abermals über 300 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz, um Getränke, Wurst und Käse von „Bio vom Berg“ oder die legendäre Karwendelmarsch-Heidelbeersuppe an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auszugeben.

„Ohne unsere zahlreichen Helferinnen und Helfer, die immer mit vollem Herzblut bei der Sache sind, wäre der Karwendelmarsch nicht möglich“,

betont Elias Walser, Geschäftsführer Tourismusverband Region Seefeld.

„Sie sind der Schlüssel zum Erfolg des Karwendelmarschs und wir möchten ihnen einmal mehr großen Dank aussprechen. Dieser Dank gilt auch den Sponsoren und Einsatzkräften und nicht zuletzt auch jenen, die unter dem Hashtag #karwendelmarsch auf der ‚Social Wall‘ ihre Eindrücke und Erlebnisse gepostet haben. Wir danken allen für ihr Engagement und sind bereits voll der Vorfreude auf den Karwendelmarsch im nächsten Jahr.“

Ein Zeichen für Artenvielfalt und Nachhaltigkeit

Heuer gingen erstmals drei Euro pro Starterin und Starter (in Summe 7.500 Euro) direkt in den Naturpark Karwendel und dessen Projekt „Spuren der Artenvielfalt, dass der Landschaftspflege entlang der Strecke zugutekommt. Die Zusammenarbeit zwischen dem Karwendelmarsch und dem Naturpark Karwendel ermöglicht es, das bewährte Programm der Almenpflege entlang der Strecke weiterzuentwickeln. Zukünftig soll Jahr für Jahr ein neuer Abschnitt in Angriff genommen werden, um die Artenvielfalt entlang des gesamten „Bandes“ zu erhalten und zu erweitern.

Der Naturpark Karwendel ist alljährlich malerischer Schauplatz für das „Volksfest für Wander- und Berglaufbegeisterte“. | Foto: Karwendelmarsch / Fabio Keck
  • Der Naturpark Karwendel ist alljährlich malerischer Schauplatz für das „Volksfest für Wander- und Berglaufbegeisterte“.
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Ergebnisse des 14. Karwendelmarschs:

Karwendellauf (52 km) – Herren
1. Anton SEEWALD, Deutschland, Jahrg. 1989, Team SC Gaißach, Zeit 4:04:07
2. Alexander RAINER, Österreich, Jahrg. 1993, Mountainshop Hörhager, Zeit 4:21:36
3. Markus MINGO, Deutschland, Jahrg. 1981, XC-RUN.DE, Zeit 4:34.42

Karwendellauf (52 km) – Damen
1. Alexandra GRIMBS, Deutschland, Jahrg. 1991, LC Tölzer Land, Zeit 4:58:14
2. Sandra SAITNER, Deutschland, Jahrg. 1983, LC Tölzer Land, Zeit 5:17.10
3. Irene SCHACHINGER, Deutschland, Jahrg. 1989, Trailmotion, Zeit 5:20:57

Gesamte Ergebnisliste: karwendelmarsch.info/ergebnisse

Foto: Schletterer

FACTBOX

Tag der Veranstaltung: 26. August 2023
Distanzen: 52 oder 35 Kilometer

Start: 6 Uhr in Scharnitz über die Eng (Ziel 35 km) nach Pertisau (Ziel 52 km)
Größe des Events: heuer ca. 2200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (max. 2500 TN erlaubt)
Veranstalter: Achensee Tourismus und Region Seefeld – Tirols Hochplateau
Partner & Hauptsponsoren: Naturpark Karwendel, Bio vom Berg, Salewa, Sparkassen Landesverband für Tirol und Vorarlberg, Tiroler Steinöl®, Gloryfy, Tiroler Tageszeitung, ÖBF, Bergrettung Tirol, DAKA
Weitere Informationen: www.karwendelmarsch.info

Foto: Schletterer

Über den Karwendelmarsch

52 bzw. 35 Kilometer galt es beim Karwendelmarsch, der sommerlichen Top-Veranstaltung, die quer durch alpines Gelände führt, zu bezwingen. Um 6:30 Uhr ging es mit dem Startschuss in Scharnitz los. Die Strecke führte über den Schafstallboden, das Karwendelhaus, die Ladizalm, die Falkenhütte, Eng (Ziel der 35 Kilometer langen Route), die Binsalm, den Gramai Hochleger, die Gramai Alm und die Falzturnalm bis nach Pertisau am Achensee. Unter den insgesamt ca. 2.200 Teilnehmern waren knapp 40 % Frauen am Start. Jüngste Teilnehmerin beim diesjährigen Karwendelmarsch war die erst 13-jährige Mandy Weber aus Gries im Sellrain. Ältester Teilnehmer war der Deutsche Albrecht Kämpfel (83) der die 35 km-Distanz als Geher bewältigte.

Foto: Schletterer

Zur Geschichte des Karwendelmarschs: Ursprünglich ins Leben gerufen, um finanzielle Mittel für den Tiroler Skinachwuchs zu lukrieren, avancierte der Klassiker unter den Wander- und Berglaufevents von 1969 bis 1990 zur größten Sportveranstaltung Tirols. Mit dem Grundsatz, Teilnehmern einmalige Sporterlebnisse unter größtmöglicher Schonung der natürlichen Ressourcen zu bieten und das Bewusstsein für den Naturpark Karwendel zu schärfen, wurde der Karwendelmarsch von Achensee Tourismus und der Region Seefeld – Tirols Hochplateau 2009 neu aufgelegt. Seither gilt der Klassiker als Paradebeispiel dafür, wie Sport, Tourismus und ein Naturpark perfekt kooperieren und ihre jeweiligen Interessen in Einklang bringen können.

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