Naturschutz
Schutz des Inns - Maßnahmenpaket vorgestellt
Ein Maßnahmenpaket für den Schutz des Inns wurde geschnürt. Projektpartner aus Österreich und Bayern arbeiten am INNsieme connect Projekt. Der Inn als Lebensader für Natur und Mensch soll weiter geschützt und gestärkt werden.
TIROL. Das Projekt INNsieme connect hat zahlreiche, länderübergreifende Partner an Bord. Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft steht hinter dem vorgestellten Maßnahmenpaket zur Stärkung der Lebensader Inn.
Biologische Vielfalt am Inn fördern
Wie Evelyn Seppi, Artenschutzexpertin beim WWF Österreich erläutert, hat man das gemeinsame Ziel, die biologische Vielfalt am Inn zu fördern. Die gefährdeten Arten sollen bis 2026 bessere Lebensbedingungen am Inn vorfinden.
Um dieses Ziel zu erreichen, müssen allerdings grenzüberschreitend abgestimmte Schutzmaßnahmen eingehalten werden. So sollen unter anderem zehn auf naturnahe Flüsse angewiesene Tier- und Pflanzenarten wie Flussuferläufer, Äsche und Kiesbankgrashüpfer gefördert und geschützt werden. Ebenfalls ist eine Renaturierung geplant, um die Lebensräume breiter aufzustellen.
Bevölkerung steht hinter dem Projekt
Aufgrund einer Umfrage aus 2022 fühlt man sich bestärkt darin, das Projekt umzusetzen. AnrainerInnen würden den Inn als attraktiven Erholungsraum schätzen und sich deswegen mehrheitlich für Schutzmaßnahmen aussprechen. Umso besser, dass diese Grundeinstellung vorhanden ist, denn die Bevölkerung würde eine wichtige Rolle beim Erhalt der biologischen Vielfalt einnehmen, so Dorena Buchmeier, Leiterin des Naturium am Inn in Bayern.
Insgesamt wird es 60 Schulaktionen und ein Citizen-Science-Projekt zum Erleben des Frühlings am Inn geben. Damit sollen die Menschen für den Schutz des Inns begeistert werden. Ebenso wird es Flusserlebnis- und Aktionstage geben.
Wie ist die Renaturierung geplant?
An geeigneten Stellen soll der Inn einer Renaturierung unterzogen werden, um das Flussmanagement ökologisch zu optimieren.
Vor allem an den Fischbeständen merkt man das Eingreifen des Menschen sehr stark. Die Bestände sind drastisch zurückgegangen. Flüsse wurden stark begradigt verbaut und Seitengewässer nicht angebunden. Durch den Schwall-Sunk-Betrieb von Speicherkraftwerken kam es zu unnatürlichen Wasserstandsschwankungen. Fischen haben es immer schwerer sich zu reproduzieren und es gibt wenig Lebensräume in denen sich Jungfische aufhalten können.
Um geeignete Stellen für die Renaturierung zu finden, wird zunächst ein breites Untersuchungsprogramm gestartet, wie man wieder mehr geeignete Kieslebensräume für Jungfische schaffen kann. Daraus solle in Leitfaden für zukünftige Renaturierungen entstehen.
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