VCÖ
Steigende Todesfälle bei Lkw-Unfällen in Tirol

Zwar wären Lkw in den ersten drei Quartalen nur an 2,8 Prozent der Verkehrsunfälle in Tirol beteiligt gewesen, doch der Anteil der Verkehrstoten durch Unfälle mit Lkw ist mit zehn Prozent dreimal so hoch, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. | Foto: Canva
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  • Zwar wären Lkw in den ersten drei Quartalen nur an 2,8 Prozent der Verkehrsunfälle in Tirol beteiligt gewesen, doch der Anteil der Verkehrstoten durch Unfälle mit Lkw ist mit zehn Prozent dreimal so hoch, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.
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Laut dem VCÖ stieg im vergangene Jahr leider die Zahl der tödlichen Lkw-Unfälle in Tirol an. Die Mobilitätsorganisation macht klar, dass allein in den ersten drei Quartalen 2023 drei Menschen bei Verkehrsunfällen mit Lkw-Beteiligung ihr Leben verloren. Um dem entgegen zu wirken macht sich der VCÖ für eine Erhöhung der Lkw-Kontrollen stark.

TIROL. Werden Lenk- und Ruhezeiten überschritten oder weist der Lkw technische Mängel auf, erhöhe sich laut VCÖ das Unfallrisiko. Dieses schlägt sich auch in den Zahlen der tödlichen Lkw-Unfälle nieder. Was man dagegen unternehmen kann? Wenn es nach dem Mobilitätsclub geht, braucht es mehr Lkw-Kontrollen. 

Lkw als tödliche Unfallgegner

Zwar wären Lkw in den ersten drei Quartalen nur an 2,8 Prozent der Verkehrsunfälle in Tirol beteiligt gewesen, doch der Anteil der Verkehrstoten durch Unfälle mit Lkw ist mit zehn Prozent dreimal so hoch, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Fakt ist: Lkw sind tödliche Unfallgegner. 
Drei Menschen kamen ums Leben, in den ersten drei Quartalen 2022 gab es ein Todesopfer. In den vergangenen zehn Jahren verloren auf Tirols Straßen 51 Menschen bei Verkehrsunfällen mit Lkw-Beteiligung Leben.

"Lkw-Beteilgung heißt nicht, dass der Lkw den Unfall verursacht hat. Aber aufgrund der Masse von Lkw ist die Gefahr, dass ein Unfall für den Unfallgegner mit schwersten oder gar tödlichen Verletzungen endet, sehr groß.",

erläutert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Drei Menschen kamen ums Leben, in den ersten drei Quartalen 2022 gab es ein Todesopfer. In den vergangenen zehn Jahren verloren auf Tirols Straßen 51 Menschen bei Verkehrsunfällen mit Lkw-Beteiligung Leben. | Foto: Canva
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Wenn es nach dem VCÖ geht, bräuchte es mehr Lkw-Kontrollen. Zwar liege man in Österreich bereits über den Vorgaben der EU was die Kontrollen angeht, doch diese würden sich nach dem Land richten in dem der Lkw gemeldet ist. So ist die EU-Vorgabe im Transitland Österreich wenig relevant. 
Im Jahr 2022 wurden in Österreich insgesamt fast 41 Millionen Lkw-Fahrten verzeichnet. Im Gegensatz dazu fanden lediglich 142.600 technische Unterwegskontrollen statt. Von diesen Kontrollen waren 13.700 Lastkraftwagen aufgrund erheblicher Mängel gezwungen, ihre Fahrt nicht fortzusetzen. Darüber hinaus wurden mehr als 30.000 Fälle von Überladung identifiziert und über 80.000 Verstöße im Bereich der Lenk- und Ruhezeiten registriert.

Weitere Vorteile von mehr Kontrollen

Des Weiteren würden mehr Kontrollen auch zu faireren Wettbewerbsbedingungen gegenüber allen Frächtern, die sich an die Vorschriften halten, und auch gegenüber der Schiene führen. Als Vorbild nennt der VCÖ die Schweiz. Bei den Schweizern werden im Uri fünf Prozent der passierenden Schwerfahrzeuge kontrolliert. Bei jedem dritten Fahrzeug wird ein Verstoß registriert. Die Zahl der Unfälle ist nach der Eröffnung des Kontrollzentrums gesunken. Auch das Tempolimit wird in der Schweiz besser kontrolliert und es gibt keine großzügigen Toleranzgrenzen wie in Österreich. Statt der erlaubten 80 km/h beträgt auf Österreichs Autobahnen das Durchschnittstempo der Lkw 88 km/h, etliche Lkw sind mit mehr als 90 km/h unterwegs. 

Die Reduzierung der Lkw-Belastung ist nicht nur zur Vermeidung von Straßenschäden von Bedeutung, sondern auch im Hinblick auf die Effizienz: Ein einzelner durchschnittlicher Transit-Lkw beansprucht die Straße in einem Maße, das dem Verkehrsaufkommen von etwa 60.000 durchschnittlichen Pkw entspricht, wie vom VCÖ betont wird. Der zunehmende Lkw-Verkehr trägt zu verstärkten Straßenschäden bei, was wiederum zu vermehrten Baustellen und Staus führt. Daher ist die verstärkte Verlagerung des Frachtverkehrs auf die Schiene ebenso von großer Bedeutung.

Die VCÖ Zahlen im Vergleich

VCÖ: Viele Todesopfer in Tirol bei Verkehrsunfällen mit Lkw
(Tödlich Verunglückte und Verletzte in Tirol bei Verkehrsunfällen mit Lkw-Beteiligung)

1.- 3. Quartal 2023 3 Todesopfer und 108 Verletzte 1.- 3. Quartal 2022: 1 Todesopfer und 134 Verletzte

  • Jahr 2022: 4 Todesopfer und 161 Verletzte
  • Jahr 2021: 5 Todesopfer und 151 Verletzte
  • Jahr 2020: 2 Todesopfer und 134 Verletzte
  • Jahr 2019: 7 Todesopfer und 170 Verletzte
  • Jahr 2018: 5 Todesopfer und 174 Verletzte
  • Jahr 2017: 3 Todesopfer und 126 Verletzte
  • Jahr 2016: 11 Todesopfer und 144 Verletzte
  • Jahr 2015: 9 Todesopfer und 164 Verletzte
  • Jahr 2014: 2 Todesopfer und 137 Verletzte

(Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2024)

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