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Was steht 2023 bei der Tiroler Bahninfrastruktur an?

Fertigstellung Bahnhof Rum | Foto: © ÖBB
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2023 haben die ÖBB ein umfangreiches Bauprogramm für die Tiroler Bahninfrastruktur vorgesehen. Insgesamt werden 563 Millionen Euro investiert. Welche Projekte beendet oder begonnen werden, erfahrt ihr hier.

TIROL. Die Projekte der ÖBB erstrecken sich durch ganz Tirol. So wird in Rum zum Beispiel eine moderne Mobilitätsdrehscheibe mit direkter Straßenbahnverbindung eröffnet. Zudem steht die Fertigstellung der Haltestelle Telfs-Pfaffenhofen an oder der Umbau des Bahnhofs Fritzens-Wattens. Generell soll es mehr zusätzliche Parkplätze an Bahnhöfen geben sowie weitere Maßnahmen zur Barrierefreiheit. 

Das "Eintrittstor zur umweltfreundlichen Mobilität"

Da in den Fahrleitungen der Tiroler ÖBB nur Energie aus 100% grünem Bahnstrom zum Einsatz kommt, bilden die 97 Bahnhöfe und Haltestellen in Tirol das "Eintrittstor zur umweltfreundlichen Mobilität". Daran soll sich auch in 2023 nichts ändern, wenn dann soll es sich steigern, wenn es nach den ÖBB geht. 
In der Finanzierungsperiode von 2023 bis 2028 stehen laut Rahmenplan der Bundesregierung österreichweit rund 19Mrd. Euro zur Verfügung. Allein 2023 werden in Tirol 563 Millionen Euro investiert, der Großteil fließt dabei in den Bau des Brenner Basistunnels ein. 

Sperren als logistische Herausforderungen

Generell sind die Sperre der Brennerstrecke, der Arlbergstrecke sowie der Außerfernbahn eine logistische Herausforderung, jedoch herrsche in tirol ein sehr konstruktives und positives Klima, so die ÖBB.

„Das ÖBB-Bauprogramm in der Höhe von 19 Milliarden Euro bis 2028 ist nicht nur im Sinne des Klimaschutzes von außerordentlicher Bedeutung, sondern wirkt auch in Zeiten vielfältiger Krisen stabilisierend und aktivierend auf die heimische Volkswirtschaft.“,

so ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä.

Neubau Bahnhof Fritzens-Wattens | Foto: © ÖBB/Ostertag Architects
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Umweltfreundlicher Solarstrom

Neue Photovoltaik-Anlangen sind für 2023 ebenso geplant. Sie bringen den umweltfreundlichen Solarstrom für die Züge. Die Anlagen sind in Telfs, Innsbruck und Schwaz geplant. Bis 2030 soll mit erneuerbaren Energieträgern eine Stromproduktion von jährlich zusätzlich 277 GWhaus eigenen Erzeugungsanlagen erreicht werden.
Mit dem Umbau desBahnhofs Fritzens-Wattens, der Inbetriebnahme der beiden modernisierten Bahnhöfe bzw. Haltestellen Rum und Telfs-Pfaffenhofen sowie der Auflassung von Eisenbahnkreuzungen im Außerfern sollen künftig noch mehr Menschen vom Umstieg auf die Bahn überzeugt werden.

Telfs-Pfaffenhofen | Foto: © ÖBB/Stoll-Wagner
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Projekte 2023

  • Umbau Haltestelle Rum – Fertigstellung Herbst 2023

Im Juni 2020 hat die ÖBB-Infrastruktur AG mit den umfangreichen Modernisierungsarbeiten an der ÖBB-Haltestelle Rum begonnen. Im Osten der Tiroler Landeshauptstadt entsteht eine moderne und kundenfreundliche Mobilitätsdrehscheibe mit neuer Tram-Haltestelle und erweiterter Bike+Ride-Anlage. Neues, modernes Design mit erhöhtem Kundenkomfort, barrierefreie Zugänge, kurze Fußwege und eine direkte Anbindung zwischen Regionalbahn-Linie 5 und VVT-Regio-Züge wird künftig noch mehr Anreiz zum Umstieg auf die Bahn schaffen. Die barrierefreie Erreichbarkeit der Züge ist bereits gegeben. Aktuell laufen die finalen Arbeiten am Vorplatz. Bis Herbst 2023 soll der Modernisierungsschub abgeschlossen sein.

  • Umbau Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen – Fertigstellung Herbst 2023

Der Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen wird im Rahmen der Bahnhofsofensive zu einem modernen und kundenfreundlichen Eintrittstor für den öffentlichen Verkehr umgestaltet. Ein wesentlicher Baustein ist dabei die Barrierefreiheit, damit der Zugang zu den Zügen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, sowie für Eltern mit Kinderwagen oder Reisende mit schwerem Gepäck einfach möglich ist. Zusätzlich zum Kundennutzen wurden von der ÖBB-Infrastruktur AG auch die technischen Voraussetzungen geschaffen, dass Weichen und Signale künftig von der ÖBB-Betriebsführungszentrale in Innsbruck aus ferngesteuert werden können. Die umfangreichen Arbeiten sind voraussichtlich mit Herbst 2023 abgeschlossen.

  • Brenner-Nordzulauf, Staatsgrenze nächst Kufstein - Schaftenau

Die ÖBB arbeiten intensiv am weiteren Ausbau der nördlichen Zulaufstrecke zum Brenner Basistunnel. Gemeinsam mit den Planungsteams der Deutschen Bahn ist es gelungen, einen durchgehenden Trassenverlauf bis in den Raum München festzulegen. Im grenzüberschreitenden Abschnitt zu Bayern wurde für den österreichischen Planungsabschnitt das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingeleitet. Eine Bohrerkundung im Ausmaß von insgesamt rund 1600 Meter ist 2022 angelaufen und wird bis Frühjahr 2023 wichtige Einblicke in den Gebirgsaufbau sowie die hydrogeologische Situation im Planungsbereich Kufstein ermöglichen. Es werden mindestens 21 Bohrpunkte bearbeitet. Auf Basis der durch die Erkundung gewonnenen Erkenntnisse werden Planung und Genehmigungsverfahren weiter vorangetrieben.

  • Brenner-Nordzulauf Schaftenau – Knoten Radfeld

Der 4-gleisige Ausbau Schaftenau – Knoten Radfeld befindet sich im Detailgenehmigungsverfahren. 2023 wird die öffentliche Verhandlung des Vorhabens stattfinden. Nach Abschluss der laufenden Arbeiten zur Baufeldfreimachung starten die ÖBB in Angath voraussichtlich im Frühjahr 2023 die Arbeiten zur Herstellung von 2,6 Kilometer Rohbaustollen. Die intensive Zusammenarbeit mit den Gemeinden sowie die Informationangebote an die Bevölkerung werden fortgesetzt. Start der Hauptarbeiten für die mehr als 20 Kilometer zweigleisige Neubaustrecke ist ab 2025 möglich.

  • Umbau Bahnhof Fritzens-Wattens

Nach vertraglicher Festlegung mit den Gemeinden und dem Land Tirol kann die Vorbereitung der Umbaumaßnahmen am Bahnhof Fritzens-Wattens zügig vorangetrieben werden. Das Bauprogramm sieht die Herstellung der Barrierefreiheit im gesamten Bahnhofsbereich vor. Die Hauptarbeiten beinhalten Gleisbauarbeiten, die Errichtung eines Parkdecks, den Bau eines Fuß-/Radstegs, die Einrichtung eines Busterminals sowie die attraktive Gestaltung der Bahnhofserschließung. Start der Hauptarbeiten ist ab September 2023 möglich.

  • Maßnahmen an Eisenbahnkreuzungen

Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen hat oberste Priorität. In Österreich arbeiten daher der Bund, die Länder, die Gemeinden und die ÖBB kontinuierlich daran, niveaugleiche Eisenbahnkreuzungen zu reduzieren. So zB im Außerfern und auf der Karwendelstrecke: Hier planen die ÖBB die Auflassung mehrerer Eisenbahnkreuzungen in Pflach und eine Aufrüstung in Scharnitz.

Streckensperren 2023

Brennerstrecke
Datum: 08.08. – 23.08.2023

Arlbergstrecke
14.04. – 19.04.2023
09.10. – 06.11.2023

Außerfernbahn
28.04. – 15.05.2023
31.08. – 16.09.2023

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