SOS Kinderdorf
Kinder brauchen Sicherheit und Perspektiven – auch während der Coronakrise

Anders als im ersten Lockdown sind diesmal mehr Kinder und Jugendliche in Kindergarten und Schule. Recht auf Bildung muss ernst genommen werden, so Wolfgang Katsch. | Foto: pixabay/klimkin – Symbolbild
  • Anders als im ersten Lockdown sind diesmal mehr Kinder und Jugendliche in Kindergarten und Schule. Recht auf Bildung muss ernst genommen werden, so Wolfgang Katsch.
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TIROL. Anders als im ersten Lockdown sind diesmal mehr Kinder und Jugendliche in Kindergarten und Schule. Recht auf Bildung muss ernst genommen werden, so Wolfgang Katsch.

Recht auf Bildung auch im Lockdown

Viele ExpertInnen sowie das SOS-Kinderdorf stehen den Schulschließungen während des Lockdowns kritisch gegenüber. Schulschließungen bedeuten eine groß Belastung für viele Eltern und Kinder. Kinder hätten ein Recht auf Bildung und nicht nur auf Betreuung, so SOS-Kinderdorf-Geschäftsfleiter Wolfgang Katsch.

„Bildung kann nicht einfach an Eltern delegiert werden, vorher sollten alle Möglichkeiten der Schule ausgeschöpft werden, vom Unterricht in Kleingruppen über gestaffelte Beginnzeiten bis hin zum Ausweichen auf andere verfügbare Örtlichkeiten etc“. (Wolfgang Katsch)

Besonders kritisch ist die derzeitige Situation für Jugendliche im "Betreuten Wohnen" (Bewo). Gerade für diese Kinder würde Lockdown und Homeschooling mehr Isolation, Vereinsamung und Probleme beim Lernen bedeuten, so Susi Zoller-Mathies, Leiterin des Bewo Innsbruck.

Junge Menschen brauchen Sicherheit und Perspektiven

Es gäbe zwar milliardenschwere Unterstützungspakete für die Wirtschaft und weitere betroffene Gruppen. Aber für Kinder und Jugendliche gäbe es dieses nicht. Nun fordert das SOS Kinderdorf dringend auch ein solches Paket für junge Menschen, denn auch diese bräuchten Sicherheit und Perspektiven, so SOS-Kinderdorf-Geschäftsführer Christian Moser.

„Zahlreiche Studien belegen die enormen negativen Auswirkungen des ersten Lockdown auf junge Menschen. Sie haben wenig Erfahrung mit der Bewältigung von Krisen und erleben gerade in einer Phase ihres Lebens, in der sie die Fühler ausstrecken und sich orientieren, ein Jahr maximaler Orientierungslosigkeit." (Christian Moser)

Ziel müsse es sein, Kinder nicht nur gut durch die Schule, sondern auch ohne gröberen Schaden durch die Coronakrise zu bringen. Laut UN-Kinderrechtskonvention muss bei jeder öffentlichen Entscheidung das Wohl von Kindern und Jugendlichen vorrangig beachtet werden. Daher bräuchte es trotz widriger Umstände unkonventionelle Ansätze, Mut und Flexibilität.

Rat auf Draht auch im Lockdown

Gerade während des Lockdowns und der Schulschließung vermissen junge Leute soziale Kontakte. Die jungen Leute würden ihre Freunde und ihr gewohntes Leben vermissen, sie seien sich aber ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft durchaus bewusst, so Birgit Satke, Leiterin der Kinder- und Jugendnotrufnummer Rat auf Draht.

„Sie möchten sich an die Regeln halten, haben aber viele Fragen: Wen darf ich momentan noch treffen? Ist es in Ordnung, meine Großeltern zu besuchen? Wann verletze ich mit meinem Verhalten Regeln, durch die ich in Schwierigkeiten kommen kann?“ (Birgit Satke)

Rat auf Draht ist in dieser schwierigen Situation für Kinder und Jugendliche rund um die Uhr da, versucht Ängste zu nehmen und Klarheit zu schaffen. Tel. 147 oder www.rataufdraht.at

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