Transit Tirol
LKW-Obergrenze in Tirol gefordert

EU-Kommissarin Adina Ioana Valean begrüßte LH Günther Platter in Brüssel.  | Foto: Land Tirol/Horst Wagner
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TIROL. Der Schwerverkehr auf Tirols Straßen steigt sändig an. Nun fordert Günther Platter in Brüssel eine LKW-Obergrenze.

LKW-Verkehr wird immer mehr zur Belastung

Der Brenner ist europaweit der am stärksten frequentierte Alpenübergang auf der Nord-Süd-Verbindung. Von 2000 bis 2018 ist der LKW-Transit von 1,56 Millionen auf 2,42 Millionen LKW jährlich gestiegen. Dieser ständig steigende LKW-Transit führt zu einer großen Belastung der Tiroler Bevölkerung. Dies waren die Themen im Gespräch zwischen Landeshauptmann Günther Platter und neuen EU-Verkehrskommissarin Adina Ioana Valean am Mittwoch, 11. Dezember 2019. In Tirol sei die Belastungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur überschritten, so Günther Platter. Nun sollen Taten folgen.

"Deshalb habe ich der Verkehrskommissarin vorgeschlagen, nach den Zielen des EU-Weißbuchs zum Verkehr eine LKW-Obergrenze umzusetzen“ (Günther Platter)

In Tirol wurden bereits mehrere Maßnahmen gesetzt, die dem Transit den Kampf ansagen. zu diesen zählen die Blockabfertigungen und LKW-Fahrverbote. Diese Notmaßnahmen werden weiterhin beibehalten.

Problem: günstige Maut

Rund 40 Prozent des LKW-Transits nimmt einen Umweg über den Brenner in Kauf, um hier günstiger zu transportieren. Am Gotthard (Schweiz) sind 95 Prozent der LKW dem Bestweg zuzurechnen. In der Schweiz geht der alpenquerenden Güterschwerverkehr auf der Straße zurück, während sie am Brenner steigen. "Hier findet eine völlig falsche Verlagerung auf Kosten der Tiroler Bevölkerung statt. Die Gründe sind vielfältig, aber maßgeblich ist sicherlich der viel zu günstige Korridor am Brenner, der im Vergleich zu anderen Alpenübergängen zwei bis drei Mal so billig ist," so Günther Platter. Hier werde ein EU-Mitgliedstaat im Vergleich zu einem Nicht-EU-Mitgliedstaat ungleich behandel.

"Daher fordere ich einmal mehr, dass es eine einheitliche Korridormaut von München bis nach Verona gibt und der Druck der EU auf unsere Nachbarstaaten in Sachen Zulaufstrecken des Brenner Basistunnels erhöht wird.“ (Günther Platter)

Schon jetzt wäre es in Italien oder Deutschland aufgrund der aktuellen Europäischen Wegekostenrichtlinie möglich, die Straße zu verteuern. Auch wird von diesen beiden Staaten derzeit nicht viel unternommen, dem viergleisigen Ausbau der Zulaufstrecken zum Brenner Basistunnel nachzukommen.

Brenner als Magnet für den Transitverkehr

Auch bei der Konferenz zum alpenquerenden Verkehr mit VertreterInnen des Europäischen Parlaments und der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino war der Transit Thema. Einerseits wurde das Projekt mit dem Einsatz der EU-Kommission vorangetrieben, andererseits verschärft sich die Situation von Jahr zu Jahr, so Günther Platter: "Während in Tirol und Südtirol das 230 Kilometer lange BBT-Tunnelsystem wächst, passiert im Süden und im Norden im Bereich der Zulaufstrecken und bei der Errichtung von Verladeterminals so gut wie gar nichts." Gleichzeitig habe sich der Brenner zum Magneten für den Transitverkehr entwickelt.

"Wenn wir uns diese Entwicklungen ansehen, muss jeder und jedem klar sein, dass das zu einem Infarkt führen wird, dem wir jetzt gemeinsam vorbeugen müssen.“ (Günther Platter)

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