Ak Tirol
Tiroler Gehälter im Vergleich immer noch weit unten

Die Gehälter in Tirol sind nach wie vor fast die niedrigsten in ganz Österreich, wie die Analyse der Arbeiterkammer Tirol zeigt.  | Foto: Pixabay/PhotoMIX-Company (Symbolbild)
  • Die Gehälter in Tirol sind nach wie vor fast die niedrigsten in ganz Österreich, wie die Analyse der Arbeiterkammer Tirol zeigt.
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  • hochgeladen von Lucia Königer

TIROL. Wie die Arbeiterkammer Tirol verdeutlicht, ist die Einkommenssituation in Tirol nach wie vor sehr viel schlechter als in den anderen Bundesländern. Doch gerade jetzt würde ein "Einkommen zum Auskommen" entscheidend sein, mahnt die AK Tirol, denn die sowieso schon angespannte Einkommenssituation in Tirol verschärft sich durch die Coronakrise noch weiter. 

Tirol liegt immer noch weit hinten

Wie die Analyse der Lohnsteuerdaten der Statistik Austria für das Jahr 2019 zeigt, ist die Einkommenssituation in Tirol nach wie vor im Bundesländervergleich deutlich schlechter. Tirol lag mit einem mittleren Einkommen von 27.312 € brutto im Jahr an vorletzter Stelle im Einkommensvergleich der Bundesländer. Der Abstand zum Einkommensschnitt in Österreich betrug 5 % oder ca. 1.400 € brutto im Jahr. Netto waren das über 900 € im Jahr.

Wie die AK Tirol bilanziert hätten die Tiroler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – bei Tiroler Einkommensverhältnissen – rund drei Wochen im Jahr länger arbeiten müssen, um auf den österreichischen Durchschnitt zu kommen.

Warum schneidet Tirol so schlecht ab?

Die AK Tirol nennt vor allem die niedrigen Einkommen der Frauen als Grund für das schlechte Abschneiden Tirols. Die Männereinkommen sind im Vergleich leicht über dem österreichischen Schnitt. Das mittlere Jahresbruttoeinkommen der weiblichen Beschäftigten machte 20.484 € aus und war damit um 9 % niedriger als der österreichische Schnitt (22.419 €). Die Tirolerinnen lagen damit abgeschlagen auf dem letzten Platz im Einkommensvergleich.

Doch auch wie hoch der Anteil der ganzjährigen Vollzeitarbeit an der Gesamtbeschäftigung war, spielt eine Rolle. Gerade hier lag Tirol zurück. Im österreichischen Durchschnitt arbeiteten 51 % der Beschäftigten das ganze Jahr hindurch auf einer Vollzeitstelle. In Tirol lag dieser Anteil bei nur 47 %.
Und hier gab es große Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Während fast 62 % der Männer einer ganzjährigen Vollzeitbeschäftigung nachgingen, traf dies auf nur knapp 31 % der Frauen zu. 

Obwohl der Tiroler Tourismus im Vergleich zu den anderen Bundesländern gut bezahlte, rund 18 % über dem österreichischen Branchendurchschnitt, lag das Einkommensniveau in dieser Branche dennoch niedrig. Die Beschäftigten im Tourismus erreichten ein Jahresbruttoeinkommen von 14.541 €, das war um 47 % weniger als im Tirol-Schnitt!

Die Arbeiterkammer befürchtet eine Verschärfung der Situation in Tirol durch die Coronakrise. Die Krise schlägt in Tirol auch stärker auf den Arbeitsmarkt durch, als in anderen Bundesländern. In den ersten sechs Monaten der Krise, lag die Arbeitslosigkeit in Tirol um 120 % höher, als im Vorjahr. Das wird auch in der Einkommensstatistik nicht ohne Folgen bleiben.

Tiroler Analyse-Details

Das höchste mittlere Einkommen wies der Bezirk Innsbruck-Land mit 30.069 € brutto im Jahr auf. Am niedrigsten lag der Einkommensschnitt in Landeck mit 23.543 € brutto. Der Unterschied zwischen diesen beiden Bezirken betrug also mehr als 25 % bzw. über 5.700 € brutto im Jahr.

Nur zwei Bezirke übertrafen den österreichischen Einkommensschnitt: Innsbruck-Land lag um 5 % darüber, Kufstein um 1 %. Am deutlichsten fielen Landeck und Kitzbühel ab. In Landeck fehlten 18 %, in Kitzbühel 13 %. In Euro lag die Fehlsumme in Landeck bei fast 5.200 € brutto im Jahr, in Kitzbühel bei 3.800 €.

Der höchste weibliche Einkommensschnitt wurde in der Landeshauptstadt Innsbruck mit 21.406 € brutto im Jahr erzielt. Bei den Männern lag der Umlandbezirk Innsbruck-Land voran (38.253 € brutto/Jahr).

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