Arbeitsmarkt
2040 trifft Seniorenboom auf Arbeitskräftedefizit

Laut NR Hörl müsse die Erwerbstätigkeit im Alter attraktiviert werden.  | Foto: Pixabay/stevepb (Symbolbild)
2Bilder

Eine Analyse der Bank Austria zeigte, das Tirol nach der Pandemie vor allem durch seinen starken Dienstleistungssektor profitieren konnte. Trotz des Wirtschaftswachstums erwarten ExpertInnen aber einen nationalen Rückgang. Dagegen müsse man in Tirol mit Maßnahmen für Erwerbstätigkeit im Alter und Ausländerbeschäftigung vorgehen, so NR Franz Hörl, Obmann des Tiroler Wirtschaftsbundes.

TIROL. Das österreichweit höchste Plus von 7,9 Prozent beim Wirtschaftswachstum dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass ExpertInnen für das kommende Jahr mit einem nationalen Rückgang auf 0,7 Prozent rechnen, warnt Hörl. 

Noch nicht auf Vorpandemie-Niveau

Der Standort Tirol sei trotz hohem Wachstum noch nicht auf Vorpandemie-Niveau angekommen, mahnt Hörl.

Einige Maßnahmen sieht Hörl als Möglichkeit, um das Wirtschaftswachstum stabil zu halten, wenn nicht sogar der drohenden Senkungen entgegen zu wirken.  | Foto: Wirtschaftsbund Tirol
  • Einige Maßnahmen sieht Hörl als Möglichkeit, um das Wirtschaftswachstum stabil zu halten, wenn nicht sogar der drohenden Senkungen entgegen zu wirken.
  • Foto: Wirtschaftsbund Tirol
  • hochgeladen von Lucia Königer

„Noch immer fehlen uns die richtigen Rahmenbedingungen, um der aktuellen Situation und den drohenden Szenarien proaktiv entgegenzutreten. Dazu zählt vor allem der Arbeitskräftemangel, denn: ohne Menschen, keine Dienstleistungen.“

Jetzt brauche es rasch weitere Öffnungsschritte am Arbeitsmarkt,  um die Leistungsfähigkeit halten zu können. Der Wirtschaftsbund habe hier bereits klar Stellung bezogen. In der gestrigen Vollversammlung der Tiroler Wirtschaftskammer wurden dahingehend mehrere Anträge des Wirtschaftsbundes einstimmig angenommen.

Hörl drängt auf Reformen in Arbeitsmarktpolitik

Einige Maßnahmen sieht Hörl als Möglichkeit, um das Wirtschaftswachstum stabil zu halten, wenn nicht sogar der drohenden Senkungen entgegen zu wirken. Es müsse zum Beispiel eine Attraktivierung der der Erwerbstätigkeit im Alter geben. Dies könne durch die Erhöhung des Pensionsbonus bei späterem Pensionseintritt oder der Lohn- und Einkommenssteuer ermöglicht werden. Doch um die Erwerbstätigkeit im Regelpensionsalter zu ermöglichen, brauche es auch eine Kursänderung bei der Ausländerbeschäftigungspolitik. 

„Besonders Tirol ist aufgrund der de facto Vollbeschäftigung und des damit begrenzten Potenzials an inländischen Arbeitskräften auf Mitarbeiter aus dem Ausland angewiesen“,

so Hörl.

Seniorenboom trifft auf Arbeitskräftedefizit

Bis 2040 dürfte die Bevölkerung ab dem Alter von 65 Jahren um 48,1 Prozent (rund 834.000 Personen) größer sein als 2021 und auf 26,6 Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung wachsen. Im Gegensatz dazu wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis unter 65 Jahren bis 2040 um knapp 244.000 Personen (minus 4 Prozent) sinken. Wenn man vom Status quo ausgeht und Berechnungen zu Arbeitskräfteangebot und -nachfrage einander plakativ gegenüberstellt, zeigt sich, dass bis 2040 zusätzlich rund 363.000 Stellen in den Betrieben nicht besetzt werden können, wenn nicht gegengesteuert wird.

„Aktuell sind in Österreich mehr als 215.000 und in Tirol mehr als 20.000 Stellen nicht besetzt, wie der Stellenmonitor des Wirtschaftsbundes aufzeigt.",

erläutert Hörl, der Angesichts dieser Situation die Forderung nach einer 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich als "skurril" bezeichnet und es gar als "mutwillige Schwächung von Standort und Lebensqualität". 

Ähnliche Beiträge auf MeinBezirk.at:

Gegen Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn
Leistung muss sich wieder lohnen

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

Laut NR Hörl müsse die Erwerbstätigkeit im Alter attraktiviert werden.  | Foto: Pixabay/stevepb (Symbolbild)
Einige Maßnahmen sieht Hörl als Möglichkeit, um das Wirtschaftswachstum stabil zu halten, wenn nicht sogar der drohenden Senkungen entgegen zu wirken.  | Foto: Wirtschaftsbund Tirol
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.