ÖGB Tirol
Arbeitsmarkt: "Jubelmeldungen sind zu früh!"
TIROL. Im Gegensatz zur Landesregierung blickt ÖGB-Wohlgemuth etwas kritischer auf die aktuelle Arbeitsmarktstatistik. Ein Blick auf die Dezember-Statistik würde zeigen: die Zahl der Arbeitslosen steigt wieder.
"Jubelmeldungen sind definitiv zu früh!"
Der Tiroler ÖGB-Vorsitzende Philip Wohlgemuth blickt kritisch auf die aktuelle Arbeitsmarktstatistik. Die Landesregierung jubelt bereits über die Arbeitslosenzahlen, doch Wohlgemuth mahnt:
"Zwar ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu 2021 gesunken, allerdings bestätigt ein Blick auf die Dezember-Statistik, dass die Zahl der Arbeitslosen wieder ansteigt: Waren laut AMS im Dezember noch 16.889 Menschen in Tirol ohne Beschäftigung, sind es derzeit 18.463."
In diesem Zusammenhang fordert Wohlgemuth einen Ausbau des Sozialstaates sowie mehr Qualifizierungsangebote für Arbeitslose. Bei der Reform des Arbeitslosengeldes erwartet er sich deutliche Verbesserung für in Not geratene ArbeitnehmerInnen.
Erhöhung des Arbeitslosengeldes gefordert
Auch die Erhöhung des Arbeitslosengeldes ist dem ÖGB ein Anliegen. Das durchschnittliche Arbeitslosengeld beträgt weniger als 1.000 Euro. Arbeitslose leben demnach unter der Armutsgrenze. Besonders in Tirol trifft dies die Menschen hart, wo die die Lebenshaltungskosten sowieso über dem Österreich-Schnitt liegen.
Wohlgemuth kehrt auch die Vorteile einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes hervor: Ein höheres Arbeitslosengeld würde nicht nur die Menschen absichern, sondern auch die Kaufkraft sichern und eins zu eins in die Wirtschaft fließen.
Ausbau des Sozialstaates
Für Wohlgemuth zählt, dass 2022 der Sozialstaat endlich gestärkt wird. Unterstützungsleistungen sollen ausgebaut und der Zugang zu Sozialleistungen erleichtert werden. Gleichzeitig bräuchte es eine aktive Arbeitsmarktpolitik, groß angelegte Beschäftigungsinitiativen und mehr Qualifizierungsprogramme.
"Digitale Kompetenzen müssen zu einem integralen Bestandteil der Basisbildung und spezifischen Berufsaus- und -weiterbildung gemacht werden.“,
ist der Gewerkschafter überzeugt.
Doch wie soll dies alles finanziert werden? Dafür schlägt der ÖGB Tirol eine Besteuerung von Online-Konzernen sowie eine Abgabe für Millionäre vor.
Um nicht nur einkommensschwache, sondern alle Haushalte in Österreich zu entlasten, pocht Wohlgemuth zudem auf die ÖGB-Forderung einer Umsatzsteuersenkung auf Strom und Gas für die Wintermonate. Der Gewerkschafter setzt sich zudem für einen Abschalte-Stopp ein für den Fall, dass jemand die Energierechnung nicht bezahlen kann.
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