ÖGB Tirol
Arbeitsmarkt: "Jubelmeldungen sind zu früh!"

Wohlgemuth fordert für 2022 einen Ausbau des Sozialstaates sowie mehr Qualifizierungsangebote für Arbeitslose. | Foto: ÖGB Tirol
  • Wohlgemuth fordert für 2022 einen Ausbau des Sozialstaates sowie mehr Qualifizierungsangebote für Arbeitslose.
  • Foto: ÖGB Tirol
  • hochgeladen von Lucia Königer

TIROL. Im Gegensatz zur Landesregierung blickt ÖGB-Wohlgemuth etwas kritischer auf die aktuelle Arbeitsmarktstatistik. Ein Blick auf die Dezember-Statistik würde zeigen: die Zahl der Arbeitslosen steigt wieder. 

"Jubelmeldungen sind definitiv zu früh!"

Der Tiroler ÖGB-Vorsitzende Philip Wohlgemuth blickt kritisch auf die aktuelle Arbeitsmarktstatistik. Die Landesregierung jubelt bereits über die Arbeitslosenzahlen, doch Wohlgemuth mahnt: 

"Zwar ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu 2021 gesunken, allerdings bestätigt ein Blick auf die Dezember-Statistik, dass die Zahl der Arbeitslosen wieder ansteigt: Waren laut AMS im Dezember noch 16.889 Menschen in Tirol ohne Beschäftigung, sind es derzeit 18.463."

In diesem Zusammenhang fordert Wohlgemuth einen Ausbau des Sozialstaates sowie mehr Qualifizierungsangebote für Arbeitslose. Bei der Reform des Arbeitslosengeldes erwartet er sich deutliche Verbesserung für in Not geratene ArbeitnehmerInnen.

Erhöhung des Arbeitslosengeldes gefordert

Auch die Erhöhung des Arbeitslosengeldes ist dem ÖGB ein Anliegen. Das durchschnittliche Arbeitslosengeld beträgt weniger als 1.000 Euro. Arbeitslose leben demnach unter der Armutsgrenze. Besonders in Tirol trifft dies die Menschen hart, wo die die Lebenshaltungskosten sowieso über dem Österreich-Schnitt liegen. 
Wohlgemuth kehrt auch die Vorteile einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes hervor: Ein höheres Arbeitslosengeld würde nicht nur die Menschen absichern, sondern auch die Kaufkraft sichern und eins zu eins in die Wirtschaft fließen.

Ausbau des Sozialstaates

Für Wohlgemuth zählt, dass 2022 der Sozialstaat endlich gestärkt wird. Unterstützungsleistungen sollen ausgebaut und der Zugang zu Sozialleistungen erleichtert werden. Gleichzeitig bräuchte es eine aktive Arbeitsmarktpolitik, groß angelegte Beschäftigungsinitiativen und mehr Qualifizierungsprogramme.

"Digitale Kompetenzen müssen zu einem integralen Bestandteil der Basisbildung und spezifischen Berufsaus- und -weiterbildung gemacht werden.“,

ist der Gewerkschafter überzeugt.
Doch wie soll dies alles finanziert werden? Dafür schlägt der ÖGB Tirol eine Besteuerung von Online-Konzernen sowie eine Abgabe für Millionäre vor. 

Um nicht nur einkommensschwache, sondern alle Haushalte in Österreich zu entlasten, pocht Wohlgemuth zudem auf die ÖGB-Forderung einer Umsatzsteuersenkung auf Strom und Gas für die Wintermonate. Der Gewerkschafter setzt sich zudem für einen Abschalte-Stopp ein für den Fall, dass jemand die Energierechnung nicht bezahlen kann.

Ähnliche Beiträge auf MeinBezirk.at:

50-prozentiger Rückgang der Arbeitslosigkeit

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.