Flächenwidmung
Tirol beim Bodensparen vorne mit dabei

Tirol liegt mit 300 Quadratmeter deutlich unter dem Österreichschnitt und zählt mit Salzburg und Vorarlberg zu den bodensparendsten Bundesländern (ausgenommen Wien). | Foto: Pixabay/Ralphs_Fotos (Symbolbild)
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  • Tirol liegt mit 300 Quadratmeter deutlich unter dem Österreichschnitt und zählt mit Salzburg und Vorarlberg zu den bodensparendsten Bundesländern (ausgenommen Wien).
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Die Widmungsbilanz 2022 ist kürzlich veröffentlicht worden. Im vergangenen Jahr wurden in Summe rund 96 Hektar Fläche für eine intensivere bauliche Nutzung wie Wohn-, Misch- und Gewerbegebiete sowie Sondernutzungen neu gewidmet. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Bauflächen damit um weniger als einen halben Prozentpunkt zugenommen.

TIROL. Zwei große Ziele würde man in der Raumordnung verfolgen, so LHStv Josef Geisler. Man wolle einen Beitrag zum leistbaren Wohnen leisten und gleichzeitig so wenig Grund und Boden wie möglich verbrauchen. Um diese Ziele zu erreichen, spielen die Tiroler Gemeinden eine große Rolle. Ihnen gibt man entsprechende Instrumente in die Hand. Wie zum Beispiel der geförderte Wohnbau. Für jenen sind in Tirol aktuell 52 Hektar Fläche reserviert. 
In 86 der 277 Tiroler Gemeinden gibt es 158 Flächen, die dem geförderten Wohnbau und damit dem leistbaren Wohnen vorbehalten sind. Knapp die Hälfte davon ist noch unbebaut. 

Bodensparen wird in Tirol großgeschrieben

Wie die aktuellen Zahlen zeigen, steht das Land im Österreichvergleich gut da. Trotzdem müsse man noch besser werden, so Geisler. 
780 Quadratmeter Bauland pro EinwohnerIn verzeichnet das Burgenland, über 500 Quadratmeter sind es in Niederösterreich und Kärnten. Tirol liegt mit 300 Quadratmeter deutlich unter dem Österreichschnitt und zählt mit Salzburg und Vorarlberg zu den bodensparendsten Bundesländern (ausgenommen Wien). Weniger als zwei Prozent der Landesfläche Tirols sind versiegelt, also durch bauliche Maßnahmen wasserundurchlässig.

Geringer Baulandübergang

Auch was den Anteil des gewidmeten, aber derzeit nicht bebauten Baulands an den Gesamtbauflächen anlangt, liegt Tirol mit 17,5 Prozent im Bundesländervergleich an zweiter Stelle hinter Wien. Das Burgenland verzeichnet einen Baulandüberhang von 36 Prozent, in Kärnten, Niederösterreich, der Steiermark und Vorarlberg sind es durchwegs rund 25 Prozent.  An sich sei ein gewisses Maß an Baulandreserve nichts Schlechtes, zumal es sich dabei auch um erst kürzlich erfolgte Widmungen handeln kann.

„Aber wir müssen bestehendes Bauland gezielt dort verfügbar machen, wo wir es brauchen.“,

so Geisler. 

LHStv Josef Geisler
 | Foto: © Land Tirol

Restriktiv bei Bebauungspflicht und Freizeitwohnsitzen

Von den 1.318 im Jahr 2022 aufsichtsbehördlich abgeschlossenen Umwidmungsverfahren betreffen rund ein Viertel (Rest)Flächen unter 200 Quadratmeter. Alle für eine Bebauung geeigneten neu gewidmeten Baulandflächen müssen innerhalb von zehn Jahren bebaut werden. Ausnahmen von dieser Bebauungspflicht gibt es nur in seltenen Fällen, wenn etwa Raumordnungsverträge mit der Gemeinde bestehen. Sehr restriktiv ist man auch bei der Genehmigung von Freizeitwohnsitzen. 2022 hat es keine einzige Widmung zur Errichtung von Freizeitwohnsitzen gegeben.

Kontra gegen Opposition

Angesichts der jüngsten Kommentare der Opposition zu diesem Thema betont VP Tirol Wohnbausprecher Dominik Mainusch:
„Auch wenn es NEOS und die Liste Fritz offenbar nicht wahrhaben wollen, in Tirol sind lediglich

2% der Landesfläche wasserundurchlässig versiegelt. Das heißt: Tirol ist definitiv ein Vorreiter was den sorgsamen Umgang mit Grund und Boden betrifft!“

Natürlich habe man Luft nach oben, gibt Mainusch zu, doch die im Regierungsprogramm festgeschriebene Wohnbedarfsstudie soll ein weiteres Instrument zur Baulandmobilisierung sein.

Auch betont Mainusch das Instrument der verpflichtenden Vertragsraumordnung. Damit könne man zukünftig bei Widmungen nicht nur eine Preisbindung, sondern auch eine Zweckbindung garantieren. 

"Der Widmungsbericht zeigt auch, dass es bei den Vorbehaltsflächen für gemeinnützigen Wohnbau noch Optimierungspotenzial gibt, dabei ist es in meinem Verständnis selbstverständlich, Tiroler Wohnraum auch für ernsthafte Wohnbedürfnisse vorzubehalten, und damit gleichzeitig möglichen Spekulationen einen Riegel vorzuschieben.“

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