Bezirk Tulln
"Aktion scharf" gegen rasende Biker
140 Organmandate, 289 Anzeigen und 137 anstatt erlaubten 70 km/h – Gefahr, Lärmbelästigung und eine unschlagbar gute Zusammenarbeit im Bezirk Tulln.
BEZIRK TULLN. Von Großriedenthal bis Sieghartskirchen, von Sankt Andrä-Wördern bis Sitzenberg-Reidling – wenn die Motorradsaison beginnt, dann kann das Anrainer zur Weißglut treiben. Einerseits wegen der Gefahr von Unfällen und andererseits wegen der Lärmbelästigung. Beliebte Motorradstrecken sind: Königstetten, Scheiblingstein, Tulbinger Kogel, Wilfersdorf, Ried am Riederberg. Und hier zieht die Polizei nach einer "Aktion scharf" und insgesamt einhundert Schwerpunktüberprüfungen Bilanz: "140 Organmandate wurden ausgestellt und 289 Anzeigen erstattet. Hauptsächlich betreffend erhöhter Geschwindigkeit", informiert Bernhard Schilcher vom Tullner Bezirkspolizeikommando. Das Highlight? "137 km/h in der 70er Beschränkung", so Schilcher.
Biker liefern sich Rennen
Natürlich sind Geschwindigkeit und Gefahr das eine, die Lärmbelästigung jedoch das andere, wie Tulbings Bürgermeister Thomas Buder erläutert:
"Das ist seit drei Jahren ein massives Problem. Aber heuer während der Corona-Krise noch mehr. Ab Mittag liefern sich die Biker hier Rennen. Dank Bezirkspolizei-Chefin Sonja Fiegl wurden die Polizeikontrollen verstärkt",
so Buder. Doch dem nicht genug, auch verkehrstechnische Maßnahmen wolle man in Angriff nehmen. Ein Termin, der im April mit Polizei, Bezirkshauptmannschaft und Land stattgefunden hätte, musste auf Juni verschoben werden. Auch über die Möglichkeit, ein gemeindeeigenes Radar aufzustellen, hat Buder schon nachgedacht, "aber das ist gar nicht so einfach, dazu muss man auch die entsprechenden Unfallzahlen vorweisen können".
Behörden ziehen an einem Strang
Bei der Polizei ist man sich der Thematik der Lärmbelästigung bewusst, die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Polizei funktioniert bestens, bestätigt auch Fiegl: "Bürgermeister Buder und ich reflektieren immer wieder, was wir noch tun können". Doch ohne Zutun der Bezirkshauptmannschaft unter Andreas Riemer wäre vieles nicht möglich, wie Fiegl betont, dass kürzlich "der Parkplatz der Dopplerhütte aufgrund der großen Ansammlungen, der fehlenden Distanzen und des Lärms gesperrt wurde". Fest steht jedenfalls, dass die Aktion scharf fortgeführt wird. Auch in den nächsten Wochen werden die Streifen im Wienerwald präsent sein. Eine Bitte kommt noch vom Kommando:
"Wir ersuchen, Beschwerden nicht schriftlich einzubringen, sondern gleich bei der zuständigen Polizeiinspektion anzurufen".
Somit habe man weniger administrativen Aufwand, was im Umkehrschluss bedeute, dass die Polizei mehr auf der Straße sein kann.
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