Filmland Kärnten
Leuchtturmprojekt Kärntnern Film am Beispiel von: „White Blood“ ein Sportfilm von Thomas Egger

Plakat zu "White Blood", Ktn./Aut. 2018 | Foto: Raw Life Film - Thomas Egger
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Vorab eine Maxime: Der Leuchtturm „Kärntner Independent-Film“ ist ein Leuchtturm der 24. Stunden, weltweit für das Bundesland Kärnten leuchtet.

Am 7. November hat der, von mir sehr geschätzte, Landesrat Sebastian Schuschnig beim Tourismustag im Casineum in Velden am Wörthersee drei s.g. Leuchturmprojekte vorgestellt, siehe dazu den Link. Ziel dieser Aktion, einem Zusammenschluss aus Land Kärnten, der Wirtschaftskammer vertreten durch den Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft, Helmut Hinterleitner und der Geschäftsführer der Kärnten Werbung, Christian Kresse, ist durch Infrastrukturmaßnahmen den Tourismus in Kärnten zu stärken und die Vor- und Nachsaison im Land zu verlängern, was grundsätzlich begrüßenswert ist.

Hier in Paris kennt Kärnten niemand, auch wenn in diesen Tagen der gebürtige Kärntner Peter Handke den Nobelpreis für Literatur bekommen hat, so wird hier stehts betont: der in Österreich geborene, in Frankreich lebenden Autor Peter Handke, von Kärnten wird kein Wort verloren.

Und doch, es gibt bereits ein „Leuchtturmprojekt“, das sein Licht bis ins ferne Paris, in den USA, nach Lateinamerika, ja bis nach Russland und in den Fernen Osten, ja selbst bis Australien strahlen lässt. Es ist das unauslöschliche Licht des „Kinos aus Kärnten“, das von „Filmen aus Kärnten“ in alle Welt hinausgetragen wird, aber auch das muss hier kritisch angemerkt werden, es sind nicht die Filme, die mit der 2015 entstanden Kärntner Filmförderung Carinthia Film Commission entstanden sind, es sind Indiefilme, die privat, oder mit Sponsorgeld finanziert wurden, oder Auftragsproduktionen von englischen und/oder amerikanischen Privat-TV-Sendern entstanden sind.

In erster Linie sind die sehr erfolgreichen Krampusfilme von Filmmakers Company & HD-Foto, die den USA und Lateinamerika das Publikum begeistern, aber es gibt auch noch andere.
Einer dieser „Autoren-Filmer“ im wahrsten Sinne des Wortes ist Thomas Egger aus Villach, der mit seinen beiden „Sport-Western“: „White Gold“, 2016 und „White Blood“, 2018 entstanden, international in der Abenteuer- und Sportfilmszene für Aufsehen sorgt.

Natürlich, Thomas Eggers Filme, sind vordergründig „naive“ Filme, die sozusagen aus dem „Bauch“ gedreht wurden, eine Rahmenhandlung, die vordergründig in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den USA angesiedelt ist, lässt den Helden, der gleichzeitig der „Ich“-Erzähler ist, in eine ferne, bessere, weil visionäre Zukunft blicken. Einer Sehnsucht nach einem Leben in Freiheit in einer unberührten Natur, eine Natur, die abseits der perfekten Schiszenen, die in ruhigen Zeitlupenbildern aufgenommen worden sind, gefährdet zu sein scheint, gefährdet durch den modernen Massentourismus und seinen (notwendigen) Auswüchsen durch, für den Mann aus dem 19. Jahrhundert, apokalyptisch wirkenden Aufstiegshilfen, die bis zum Einsatz von Hubschaubern reicht, um die Freiheitssuchenden des 21. Jahrhunderts in unberührte Gebiete zu bringen, die zuvor noch kein anderer Sportler betreten hat, um die unberührte Natur zu finden, die anderswo längst gefährdet ist.

Was die Sportszenen betrifft sind Thomas Eggers Filme atemberaubend, sie sind unglaublich schön, unglaublich ruhig, unglaublich perfekt aufgenommen, seine Kameraführung braucht dem Vergleich mit den Sportfilmen eines Willy Bogners aus den 1980er Jahren nicht zu scheuen und doch haben Thomas Eggers Filme ein Problem: sie bewegen sich in einem Vakuum zwischen Spiel- und Dokumentarfilm, was die Szene als „Freeride“ und „Freestyle“ kennt, gedreht vor unserer Haustür, im frischverschneiten Kärnten, auf den Hängen des Nassfeld, Heiligenblut, Mölltaler Gletscher, Goldeck, Innerkrems und der Julischen Alpen, Bilder, die Kärnten wie die Rocky Mountains aussehen lassen, Bilder, die nur einfach schön sein wollen und das Land Kärnten im Ausland, wie zum Beispiel hier in Paris, in denen diese Filme im Internet zu sehen sind, glänzen lassen und sie sind (leider) zu kurz, um es ins Fernsehen oder ins Kino zu schaffen. „White Gold“, 2016 hat eine Laufzeit von 24 Minuten und „White Blood“, 2018 hat eine Laufzeit von 34 Minuten, doch das stört die „Freeride“-Fans nicht und das ist auch gut so, denn die beiden Filme „leben“ ausschließlich von der Schönheit der Bilderflut aus dem Land Kärnten, die hier zu sehen sind.
Somit sind Thomas Eggers Sportfilme weit wirkmächtiger als alles zusammen, was die CFC seit 2015 auf die Leinwand gebracht habt, sie sind auch wirkmächtiger als alles, was das K3 Film Festival in Villach bisher gezeigt hat und dennoch kennt sie niemand, außer die Leute aus der Sport- und Abenteuerfilmszene, einer eigenen Filmszene, die sich wiederum nicht für die Filme der CFC oder des K3 Film Festivals interessiert.

Und das ist letztendlich auch das Problem aller Beteiligten, sowohl des Landes Kärnten und seiner Tourismusmanager, wie aber auch der Filmemacher und Filmfestivalveranstalter, wie aber auch der Indiefilmer wie Thomas Egger und die ewigen Provokateure von Filmmakers Company mit ihrem Erfolgsfilmen„Sexy Girls und der Krampus“, sowie „Die goldene Rute“, die weltweit von einem begeisterten Publikum gesehen werden, nur die Österreicher und Deutschen wollen davon nichts wissen, denn das österreichische und deutsche Film- und TV-Publikum ist es gewohnt im „Patschen-Kino“ von seichter TV-Unterhaltung berieselt zu werden, von Filmen, die niemanden hinter dem Ofen hervorlocken und letztendlich erst gar nicht die Idee aufkeimen lassen einen Urlaub in Kärnten zu buchen.

So bewegen sich alle Akteure in ihrem ewigen, selbstgezimmerten Ghetto der inneren Immigration. Wem kümmerts in Klagenfurt, wenn der Villacher Sportfilmemacher Thomas Egger mit seinen Schifilmen auf internationalen Sportfilmfestivals Erfolge feiert? Wem kümmert es, wenn Jaqueline Rauter mit ihrem neuen Kurzfilm „Nicht mein Himmel“ auf Filmfestivals auf Deutschland erfolgreich ist, wem kümmert es, dass der Kärntner Krampus in den USA, UK und in der spanischsprachigen Welt die Komödien made in Kärnten in die Welt hinausgetragen hat? Niemanden!

Hier wäre sehr viel Potential für das Tourismusgeschäft in Kärnten, ein Land, das niemand in Paris kennt, von dem noch nie jemand etwas in Los Angeles gehört hat, aber die Filmfans in Frankreich, Italien, Spanien, Lateinamerika und nicht zuletzt in den USA sehen diese Filme, tagtäglich im Internet und auf Pay-TV-Kanälen.

Ein Weckruf vom Leuchtturm „Film aus Kärnten“ mit eigenen Geschichten und Filmen aus und über Kärnten, hergestellt von einheimischen Filmemacherinnen und Filmemachern im Low Budget-Film, ist ein Weckruf für die Touristiker in Kärnten, der eigentlich unüberhörbar ist. Die CFC ist aufgefordert sich dem einheimischen Film, abseits der TV-Produktionen zu öffnen und dementsprechend ihre Förderbedingungen zu ändern.

Und die CFC und die Verantwortlichen dahinter sind aufgefordert einen kritischen Blick auf 5 Jahre CFC zu werfen und kritisch zu hinterfragen, was bisher gemacht wurde? Wie ist der Marktanteil ihrer Filme, wo wurden sie bisher gesehen? Eine Retrospektive des „Films aus Kärnten“ in den 10er Jahren des 21. Jahrhunderts wäre dazu begleitend interessant.

Merke: der Leuchtturm „Film aus Kärnten“ leuchtet weltweit 24 Stunden am Tag, aber es sind die „Indies“, die hier strahlen und eine neue Publikumsgruppe erreichen, die den Blick auf das schöne Bundesland Kärnten werfen, eine Publikumsgruppe, die bereit ist die Koffer zu packen, um Kärnten zu besuchen, zum Beispiel im Wintersport am Nassfeld, Heiligenblut, Mölltaler Gletscher, Goldeck und Innerkrems.

Nachwort: Und wieso sind Thomas Eggers Filme Western?„Die Legenden, die Geschichte und der Mythos gehören niemanden. Sie gehören allen. Und deshalb gehört der Western allen“ Sergio Leone, 1968
Links:
Webseite von Thomas Egger: https://www.rawlifefilm.com/
White Gold: https://www.youtube.com/watch?v=2-IkP09Fp3c&t=36s
White Blood: https://www.youtube.com/watch?v=6UaDclU6SVA&t=49s
Link zum Film "White blood" auf wintercalling.nassfeld.at
Jaqueline Rauter/Jara Film: https://www.facebook.com/JaraFilm/
Filmmakers Company: Sexy Girls und der Krampus
Puta madre – el Krampus viene! – Huch der Krampus kommt! (dt. Titel: die goldene Rute)
Carinthia Film Commission: https://www.filmcommission.at/de/
Zum Tourismustag am 7. November 2019: www.5min.at

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