Managementqualität in der Schule
Die neue Bildungslandesrätin Ursula Lackner besucht am Mittwoch den Kirta beim Alten Almhaus.
Ursula Lackner ist Vorsitzende der SPÖ Graz-Umgebung/Voitsberg. Und seit gut einem Monat Bildungslandesrätin, wo sie jetzt ihre ersten Schwerpunkte definiert.
Der Steirische Zentralraum ist Ihnen ja ein Begriff.
Ursula Lackner: Der Zentralraum ist für mich nicht nur gemeinsamer Bildungsraum, sondern auch Lebens- und Mobilitätsraum. Natürlich ist Bildung im Ballungsraum Graz eine Herausforderung, aber wir müssen schauen, dass die Qualität auch in den entfernteren Regionen erhalten bleibt. Da müssen wir Anreize für die Lehrer und Kindergartenpädagogen schaffen.
Welche Schwerpunkte wollen Sie in nächster Zeit setzen?
Deutsch muss im Mittelpunkt aller Schichten stehen, da wollen wir auch Geld investieren. Schon im Kindergarten muss die Sprachförderung einsetzen. Die Schule muss sich insgesamt weiterentwickeln, die Betreuung am Vormittag und Nachmittag muss verschränkter werden, aber das ist ein österreichweites Thema. Durch die gemeinsame Ausbildung der Lehrer ab 2018 hoffe ich, dass die Mauern von innen fallen, dass sich die Unterschiede zwischen den Lehrern der verschiedenen Schultypen verringern. Mir ist bewusst, dass ein ganz großer Brocken räumliche Konzeptionen sind. Stichwort Arbeitsplatz für Lehrer: Die Konferenzzimmer sind oft zu klein, jeder Pädagoge braucht einen adäquaten Arbeitsplatz. Ich will auch die Neue Mittelschule weiterentwickeln.
Die neue Form der Leiterbestellung ihres Vorgängers Michael Schickhofer sorgte für viel Aufsehen. Werden Sie diese beibehalten?
Auf jeden Fall, das führe ich gerne fort. Denn Schickhofer brachte einen neuen Aspekt hinein, einen anderen Blick auf diese Bestellung. Ein Schulleiter muss Managementqualitäten mitbringen, denn er muss ein Allrounder sein. Er muss Kompetenz im Umgang mit Lehrern, Eltern und Bürgermeistern beweisen. Neben fachlichen zählen auch schulunabhängige Qualitäten. Wir haben hier ein wirkliches objektes Verfahren und ich werde auch in Wien beim Bund damit Werbung machen.
Die Schulsprengel und die neuen Gemeindegrenzen harmonieren nicht immer. Wie ist da das Prozedere?
Wir werden die Schulsprengel so schnell wie möglich anpassen, das ist eine reine Verwaltungsgeschichte. Allerdings müssen wir sensibel darauf schauen, dass auch die Lebenswelten abgebildet werden und natürlich geht es auch um Geld und Schulstandorte. Ab dem Schuljahr 2016/17 sind alle Schulsprengel geregelt. Im Bezirk Voitsberg gibt es ja den Antrag der damaligen Gemeinden Kainach, Kohlschwarz und Gallmannsegg, den Sprengel zu ändern, aber das betrifft natürlich die Volksschule Afling in Bärnbach. Da arbeiten wir gerade daran und holen die Meinung aller Betroffenen ein.
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