Rosemarie Gössler
"Seit 14 Monaten ein Auf und Ab"

Für Amtsärztin Rosemarie Gössler gibt es nur eine Devise: Impfen, impfen und impfen. | Foto: Kostadinov
  • Für Amtsärztin Rosemarie Gössler gibt es nur eine Devise: Impfen, impfen und impfen.
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Mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 184,2 hat der Bezirk Voitsberg den vierthöchsten Wert der Steiermark.

VOITSBERG. "Es ist so ermüdend und das Wetter passt auch dazu", seufzte die Voitsberger Amtsärztin Rosemarie Gössler bei kühlen Temperaturen am Dienstag Mittag. Die Schwankungen der letzten Tage schlugen sich auf die Sieben-Tages-Inzidenz nieder, die für den Bezirk 184,2 aufwies, den vierthöchsten Wert der ganzen Steiermark. Die Schwankungen im Bezirk sind erklärbar, weil Voitsberg mit rund 50.000 Einwohnern ein sehr kleiner Bezirks ist und Corona-Fälle in wenigen Großfamilien gleich eine enorme Auswirkung auf die Zahlen hat. "Das sind die Nachwehen von Ostern, einige Mitglieder von Großfamilien sind positiv."
Erfreulich ist, dass derzeit weder in Schulen, Kindergärten noch in großen Firmen Cluster feststellbar sind. "Wir sind ständig auf der Suche nach Clustern und beschäftigen uns mit Fragen, wo arbeitet der aktuell Infizierte, welche Kontakte hatte er zuletzt, wie schnell gelingt die Absonderung?", so Gössler. "Aber es ist schon ermüdend, denn seit mehr als 14 Monaten kämpfen wir mit einer Mini-Mannschaft gegen das Virus an und es plätschert so dahin, es bewegt sich nicht viel in Richtung Besserung.

Impfen, impfen, impfen

Besserung erwartet sich Gössler erst, wenn die Bevölkerung großflächig durchgeimpft ist. "Bei den Geimpften verläuft die Krankheit viel milder, auch bei der britischen Mutation, die bei uns im Bezirk sehr weitläufig vorhanden ist." Die Impfstrategie in den Pflegeheimen sieht Gössler als Erfolgsstory. "Seither haben wir dort keine Cluster und kaum Probleme." Gössler wäre sofort für eine rigorose Impflicht für Lehrer, Kindergärtnerinnen und Pflegepersonal, um der Pandemie Herr zu werden. Sämtlichen maßgeblichen Politikern empfiehlt sie, sich nur eine Woche lang in eine Bezirkshauptmannschaft zu setzen und live mitzubekommen, was da wirklich los ist. "Dann würden viele anders über diese Krise denken", so Gössler.
Weiters vermisst sie das regelmäßige Treffen der steirischen Amtsärzte jeden letzten Mittwoch im Monat. "Da haben wir uns gut ausgetauscht und Themen auch abseits der großen Ströme behandelt. Jetzt sitzt jeder Amtsarzt allein in seinen Kammerl, Videokonferenzen können solche Treffen nie ersetzen."

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