Ausbau der B70
Klares Bekenntnis und grüne Bedenken

Lambert Schönleitner, Christian Zach, Karin Mauser und Michael Kaindl luden zum Meeting an der Kainach ein. | Foto: Almer
  • Lambert Schönleitner, Christian Zach, Karin Mauser und Michael Kaindl luden zum Meeting an der Kainach ein.
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Die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) der neuen B70-Trasse wird demnächst aufgelegt. Die mündliche Verhandlung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) soll im Sommer folgen.
SÖDING-ST. JOHANN. LH Hermann Schützenhöfer und LH-Stellvertreter Anton Lang sprechen von einem Meilenstein für die B70. Denn die Umweltverträglichkeitserklärung wird dieser Tage öffentlich aufgelegt, um die geplante 5,3 Kilometer lange Umfahrung zwischen Mooskirchen und Krottendorf als fehlenden Lückenschluss für eine leistungsfähige Verbindung vom Autobahnzubringer bis Köflach bauen zu können. 

55 Millionen Euro

"Mit der demnächst stattfindenden öffentlichen Auflage der UVE schaffen wir den nächsten Meilenstein für das derzeit geschätzte 55 Millionen Euro-Projekt. Die neue B70 ist für die gesamte Region ein wichtiges Projekt und entlastet unzählige Anrainer", so Schützenhöfer und Lang. Die neue Trasse führt vom Zubringer über landwirtschaftlich genutzte Flächen in Richtung Westen. Unmittelbar nach Projektbeginn wird ein niveaufreier Knoten errichtet, bei dem über Rampenanbindungen vom bestehenden Straßennetz auf die neue B70 kreuzungsfrei aufgefahren werden kann. Nach der Überführung Hallersdorf führt die Trasse im Nahbereich der Kainach weiter über Landwirtschaftsflächen, quert die GKB-Bahnstrecke und schließt am bestehenden Kreisverkehr Krottendorf an, der zum "Turbo-Kreisverkehr" ausgebaut wird. 
Die mündliche Verhandlung zur UVP soll im Sommer stattfinden, der frühestmögliche Baubeginn ist 2023. Die Dauer der Bauarbeiten beträgt voraussichtlich drei Jahre. "Das klare Bekenntnis der Landesspitze ist Voraussetzung dafür, dass die UVP fortgesetzt werden kann", sagt Bgm. LAbg. Erwin Dirnberger. "Eine positive UVP ist wiederum die Voraussetzung dafür, dass die empfohlene Trasse des Landes, die von den vier betroffenen Gemeinden im Jahr 2010 gemeinsam beschlossen wurde, gebaut werden kann." Sein Voitsberger Amtskollege Bernd Osprian ergänzt: "Der Beginn der UVP ist ein weiterer Meilenstein für den geplanten Neubau der B70. Die Herstellung dieser leistungsstarken Verkehrsverbindung ist ganz wesentlich für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Hinblick auf die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze in unserer Lipizzanerheimat."

Die Grünen haben Bedenken

"Zufällig" luden die Grünen mit LAbg. Lambert Schönleitner und Bezirksobmann Christian Zach sowie den Gemeinderäten Karin Mauser (Ligist) und Michael Kaindl (Söding-St. Johann) zu einem lauschigen Plätzchen an der Kainach und äußerten ihre Bedenken. "Das B70-Uraltkonzept ist nicht mehr zeitgemäß. Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten." Die Grünen plädieren für den Ausbau und für Sicherheits- und Lärmschutzmaßnahmen am Bestand. "Die GKB muss soweit ausgebaut werden, dass eine 15-Minuten-Vertaktung möglich ist", sagt Schönleitner. "Österreich ist Weltmeister im Versiegeln von Böden, da kämen jetzt weitere 40 Hektar dazu." Die Grünen werden mittels Gutachtern und Rechtsanwälten das Projekt auf Herz und Nieren prüfen. "Wir sind keine Freunde von Enteignungen der Bauern. Und das Naherholungsgebiet Mittleres Kainachtal würde massiv darunter leiden. Es wäre viel gescheiter, ein Drittel der Umbaukosten in Lärmschutzmaßnahmen der bestehenden B70 zu stecken und das zweite Drittel in den Ausbau des Radwegenetzes", so Kaindl. Eine Bürgerinitiative gegen die Kainach-Trasse befindet sich derzeit gerade im Aufbau.

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