Klimawandel
Forschungsprojekt im Flussgebiet der Thaya abgeschlossen
Steigende Temperaturen und zunehmende Trockenperioden waren in den vergangenen Jahren auch im nördlichen Wein- und Waldviertel und in Südmähren deutlich wahrnehmbar. Welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Thaya und die Verfügbarkeit des Wassers in der Region mit sich bringen wird, war Thema eines internationalen Forschungsprojektes.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Bei dem Projekt unter dem Titel „Auswirkungen des Klimawandels auf das Einzugsgebiet der Thaya“ konnten erstmals alle relevanten Daten von niederösterreichischer und tschechischer Seite zusammengeführt, gemeinsam bewertet und für abgestimmte Klimaszenarien aufbereitet werden.
Damit stehen fundierte Grundlagen zur Verfügung, um weitergehende Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel planen und umsetzen zu können. Für LH-Stv. Stephan Pernkopf ist das Projekt ein Musterbeispiel für grenzüberschreitende Kooperation: „Gemeinsam schützen wir unsere Umwelt und unsere Gewässer. Das ist nicht nur wichtig für Tier- und Pflanzenarten, sondern auch für die Landwirtschaft und die Naherholung. Die erfolgreiche niederösterreichisch-tschechische Zusammenarbeit ist die Basis, um die Wasserwirtschaft im grenzüberschreitenden Thaya-Flussgebiet an die klimatischen Veränderungen anzupassen.“
Es wird heißer und trockener
Als gesichert gilt, dass die Lufttemperatur weiter ansteigen wird. Die Niederschläge sind bereits in den vergangenen 20 Jahren signifikant zurückgegangen. Auch in der Zukunft ist mit zunehmenden Trockenperioden zu rechnen, auch wenn die Klimamodelle zur Entwicklung der Jahresniederschlagsmengen noch keinen eindeutigen Trend erkennen lassen.
Mehr Wasser speichern
Als erste wesentliche Maßnahme wurde ein angepasstes Betriebskonzept für die großen Thaya-Stauseen in Tschechien entwickelt: In niederschlagsreichen Zeiten soll vermehrt Wasser gespeichert werden, das in längeren Trockenperioden gezielt abgegeben werden kann, um Tiefststände in der Thaya zu vermeiden. Dies dient vor allem dazu, um die zahlreichen Wassernutzungen im Raum Laa/Thaya auch in anhaltenden Trockenperioden besser abzusichern.
Das Projekt wurde im Rahmen des österreichisch-tschechischen Interreg-Programms von der Europäischen Union maßgeblich finanziert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 600.000 Euro. Davon haben die EU ca. 500.000 Euro und das Land NÖ rund 60.000 Euro getragen.
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