Mitarbeitergesundheit
Mit Lärm am Arbeitsplatz ist nicht zu Spaßen
Starke Lärmbelastung am Arbeitsplatz kann zu schweren Langzeitschäden bei Mitarbeitern führen. Aus diesem Grund ging der Tiernahrungsproduzent ProPet in Gastern eine Kooperation mit Optik Dangl aus Waidhofen ein. Ein individuell angepassten Gehörschutz für die Mitarbeiter soll die Gesundheit aber auch die Sicherheit im Betrieb sicherstellen.
GASTERN. Die ProPet hat diese Initiative bereits vor einigen Wochen gestartet. Die Mitarbeiter in der Produktion bekamen das Angebot einen modernen, individuell angepassten Gehörschutz zu erhalten, falls gewünscht und ohne Selbstbehalt. Mehr als 120 Interessenten haben sich daraufhin gemeldet.
Im Produktionsprozess bei ProPet kommen laute Maschinen zum Einsatz, deren Lärmpegel für die Mitarbeiter schädlich wäre. Bisher gabe es bereits Bereiche, die wie vom Gesetzgeber aufgrund der Dezibel-Grenzen verlangt, den angepassten Gehörschutz vorgeschrieben haben, aber auch solche wo die Dezibelgrenze nicht erreicht wurde. Für diese wurden bisher die herkömmlichen flexiblen Ohrstöpsel (Latex-Gehörschutz) ausgegeben, die neue Initiative des Unternehmens dehnt dies über die gesetzlichen Vorgaben hinaus aus.
Erhöhte Sicherheit
Die neuen Modelle haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Gehörschutz: die Mitarbeiter können fast uneingeschränkt kommunizieren, was die Sicherheit in der Produktion stark erhöht. Der Gehörschutz bietet eine Rauchschunterdrückung, die filtert nämlich nur besonders hohe oder tiefe Tonlagen heraus, ein normales Gespräch ist weiterhin möglich und die Gefahr für Arbeitsunfälle wird verringert.
"In die neuen Modelle sind Filter eingesetzt, die genau auf die bei uns vorherrschenden Lärmverhältnisse angepasst sind. Unser Problem sind meist nicht die Tonhöhen, sondern die Dauerbeschallung, was auf Dauer natürlich ein Problem ist," informiert ProPet-Sicherheitsbeauftragter Josef Steininger und weiter: "Der Vorteil sich normal verständigen zu können ist enorm, sei es bei Arbeitsanweisungen oder bei einem Problem, das potentiell gefährlich wäre."
Aufwand der sich lohnt
"Wenn man dies für alle Mitarbeiter macht, ist das natürlich ein entsprechender finanzieller Aufwand. Wir verstehen, dass bisher viele Firmen aufgrund dessen davor zurückgeschreckt sind. Wir wollen ins diesem Bereich jedoch als Beispiel vorangehen und sind sehr froh das die Geschäftsführung hier aktiv wurde und sind froh das so viele Mitarbeiter diese Cahnce wahrgenommen haben," erklärt Produktionsleiter Gilbert Brodar.
Die Kosten für die Anpassung und Anschaffung des neuen Gehörschutz für die 120 Mitarbeiter betrugen etwa 13.000 Euro.
Individuell angepasst
Die Anpassung des Gehörschutzes wurde bei Optik Dangl in Waidhofen durchgeführt. Dazu wurde von den Mitarbeiter eine Abformung des Gehörgangs vorgenommen, um optimale Passgenauigkeit und Tragekomfort sicherzustellen.
"Die herkömmlichen Ohrstöpsel verursachen oft Druckstellen, da diese am Fließband produziert werden, aber jedes Ohr bzw. Gehörgang sind bei jedem Menschen unterschiedlich," veranschaulicht Andreas Popp, Inhaber von Optik Dangl den großen Unterschied. Außerdem haben die Acryl-Modelle eine weit höhere Lebensdauer im Vergleich zu den zahllosen Ohrstöpsel, die das Unternehmen bisher im Einsatz hatte. "Eine Anschaffung in deiser Größenordnung ist meiens Wissens in unserer region einzigartig und wir sind froh hier Partner sein zu dürfen," so Popp.
Die Frage der Hygiene
Diese kurze Lebensdauer ist es auch, die bei ProPet zum Problem werden kann. Natülich werden die Ohrstöpsel wiederverwendet bzw. müssen oft zur Kommunikation herausgenommen werden, was widerum ein Hygienefaktor ist. Aber es gibt auch einen gesundheitlichen Aspekt: "Bei jedem rein und rausgeben ist es nicht zu verhindern das die Stöpsel verschmutzen, dies wird dann gemeinsam mit dem Ohrenschmalz immer weiter Richtung Trommelfell geschoben - eine Infektionsgefahr besteht," so Brodar.
Dies ist in einem Unternehmen, dessen Tätgikeitsgebiet höchste Hygiene-Standards vorraussetzt, ein Risiko-Faktor. Auch hier bewähren sich die neuen Modelle: Diese haben ein Reservoir in dem sich das Ohrenschmalz absetzten kann.
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