Kunst und Kultur
Die drei Sektoren

Peter Moser (links) und Ewald Ulrich
3Bilder

Das war ein Abend in einer kleinen Serie mehrerer Veranstaltungen, realisiert von Fokus Freiberg. Da traf ich die beiden Männer im Schloß an, als sie sich in prächtiger Laune der bevorstehenden Veranstaltung näherten.

Peter Moser, links im Bild, ist der Bürgermeister von Ludersdorf-Wilfersdorf. Ewald Ulrich ist ein Unternehmer im IT-Bereich, der seine Firmenzentrale auf Schloß Freiberg eingerichtet hat. Zu jenem Termin bot Harald Ettl einen Dialogabend an, der sich um menschliche Krisen und das therapeutische Potential von künstlerischer Arbeit drehte.

Ettl ist Vorstandsvorsitzender des Wiener Kriseninterventionszentrums. (Er war 1989-1992 österreichischer Gesundheitsminister, hatte sich also auch auf dieser Ebene mit dem Thema befaßt.) Außerdem war Riccardo „Sammo“ Casagrande da, um seine „Wasserharfe“ abzustimmen. Eine fulminante Maschine, eine kinetische Skulptur, die Wahrnehmungserfahrungen in einem sehr komplexen Ensemble von Funktionen anbietet.

Bei all dem kam noch etwas zur Wirkung, das vermutlich niemandem auffiel. Aber es hat in seinem Effekt eine wesentliche kulturpolitische Bedeutung. Im Zusammenwirken der genannten Personen äußerte sich die Kooperation der drei Sektoren Staat, Markt und Zivilgesellschaft.

Das heißt, Kulturgeschehen wird hier nicht „von oben herab“ konstituiert, sondern entfaltet sich in einem Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und privaten Kräften. Damit ist übrigens auch betont, was in der Ideengeschichte Europas die eigentliche Bedeutung von POLITIK ist.

Nicht bloß der Politikós (griechisch für Politiker) betreibt Politik, sondern da geht es gleichermaßen um die Polis. Das war in Griechenland der Stadtstaat. Heute würden wir von einem Gemeinwesen sprechen, so ist die Bedeutung des Begriffes Res publica, also der Republik. Es geht darum, daß Funktionstragende der Politik und Menschen des Gemeinwesens kooperieren.

Aristoteles war der Ansicht; der Mensch sei ein Zoon politikon, ein Lebewesen, das es vorziehe, in Gemeinschaft zu leben (damals in der Polisgemeinschaft). Wer nun meint, es sei unnötig, über solche Begriffe und Kategorien nachzudenken, womöglich noch bezogen auf die soziale und kulturpolitische Praxis eines oststeirischen Dorfes, hat nicht verstanden, was Europa ist; dieses Europa mit seiner Geschichte, seiner Kultur, seinen Werten, von denen in den letzten Jahren so viel die Rede ist. Hier in Ludersdorf-Wilfersdorf wird das ernst genommen.

Dazu kommt, wie Ettl betonte, daß die Kunst etwas sei, was nicht bloß „elitären Kreisen“ gelte, sondern allen Menschen. Diese Überzeugung wirft derzeit einige Fragen auf. Dem Bürgermeister und dem Unternehmer muß man so was nicht erklären. Die haben sich das längst auf ihre Art erschlossen. Und Sie?

+) Dorf 4.0

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