1.-Mai-Feier der Weizer Sozialdemokraten
Die SPÖ Weiz unter der Führung von Bürgermeister Erwin Eggenreich lud anlässlich des Tags der Arbeit in das Foyer des Weizer Kunsthauses. Mindestlohn und das Friedensprojekt Europa waren Themen.
Der „Tag der Arbeit“ wurde in einer Zeit, in der Arbeiter weder Meinungsfreiheit noch Mitsprache- oder Sozialrechte hatten, geboren. Arbeit an 7 Tagen in der Woche, 12 Stunden täglich. Heute, 127 Jahre später, ist die Aufteilung acht Stunden Arbeit, acht Stunden Freizeit, acht Stunden Schlaf kein Thema mehr. „Aus einer Zeit Bruno Kreiskys sind wir gewohnt“, so Erwin Eggenreich, „dass nichts anderes als Vollbeschäftigung angestrebt wird.“ Heute, in einer Zeit hoher Arbeitslosigkeit, sei vieles schwieriger, unter einem Bundeskanzler Kern aber sei soziale Gerechtigkeit wieder ein wichtiger Arbeitsinhalt.
Nicht Plan A, sondern Plan Z wie Zukunft
Arbeit, so die auf regionaler und nationaler Ebene verantwortlichen Sozialdemokraten, schaffe nur dann Würde, wenn man sich darin verwirklichen könne, wenn man gut davon leben könne.
Weiz ist mit seinen 4,9 Prozent Arbeitslosigkeit steiermarkweit an erster, im gesamten Österreich an hervorragender neunter Stelle. Die Stadt verfüge, so Eggenreich, über eine saubere Industrie und mit Michael Schickhofer über einen Freund in der Landesregierung.
„Wir müssen heute darauf schauen, dass auch unser Kinder und Enkelkinder Arbeit haben!“, so Eggenreich. Das bedeute: Industrie sichern, Handel forcieren, Verkehr flüssig halten. Zu den aktuellen Bautätigkeiten in der Stadt meint er: „30 Bäume mussten fallen, jedoch 70 neue werden nachgesetzt.“
Kompetenz der Über-50-Jährigen
Nationalratsabgeordneter Klaus Feichtinger bezeichnet in seiner Rede die Forderungen, die ursprünglich mit dem 1. Mai verbunden waren, als brandaktuell: „Immer mehr Menschen haben Arbeit, immer weniger können wirklich davon leben.“ Ein weiteres Thema der SPÖ ist die Förderung von Arbeitern über 50. „Leute, die jahrzehntelang aktiv waren, nicht wertzuschätzen, ist eine Verschwendung von Hirnschmalz und Kompetenzen“, so Feichtinger.
Lehre fördern
Das Bild „Wer für die Schule zu wenig klug ist, geht in die Lehre“ müsse man heute umdrehen, sagt der Abgeordnete zum Nationalrat. Denn die Lehre, wahlweise mit Matura und Studium, sei eine ideale Basis für eine Karriere. „Betriebe suchen immer mehr junge Menschen, die praktische, lebensnahe Erfahrung vorweisen können“, so Feichtinger.
Mindeslohn
Für 200.000 Menschen in Österreich seien 1500,- Euro brutto noch kein Standard, erklärt Klaus Feichtinger. „Gerade oft bei den Angestellten von Gutverdienenden wie Notaren, Rechtsanwälten oder Zahnärzten.“ Generell stehe die österreichische Sozialdemokratie in engem Kontakt mit dem Bürger, wie nicht zuletzt die Kampagne des Bundeskanzlers, in der er als Pizzabote mit nicht vorbereiteten, nicht gecasteten Österreicherinnen und Österreichern spricht, zeige.
Gemeinsames Europa
Klaus Feichtinger: „Die Flüchtlingskrise, die uns 2015 alle auf dem falschen Fuß erwischt hat, hat einmal mehr die Wichtigkeit von Europa als Friedensprojekt aufgezeigt.“ Beim Umgang mit Menschen, die vor die Wahl gestellt werden, entweder zu verhungern, zu verdursten, verfolgt, gefoltert und getötet zu werden oder zu fliehen, bräuchte es Lösungen, die besser sind als die der letzten Jahre. „Wer in seiner Heimat Frieden hat, Arbeit, von der man leben kann, Würde und Sicherheit, kommt nicht auf die Idee zu fliehen“, so Feichtinger. Deshalb sei die Hilfe vor Ort unumgänglich. Bei allen Schwierigkeiten mit der EU, ihren Institutionen und Personen sei das Friedensprojekt Europa unverzichtbar.
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