Die Welt unserer Kinder
Die Jungen im Klartext

Von links: Julia Schmoll, Karoline Fink, Sarah Egger und Julian Hütter
  • Von links: Julia Schmoll, Karoline Fink, Sarah Egger und Julian Hütter
  • hochgeladen von martin krusche

Ich hab Karoline Fink gefragt: „Wie ist denn das entstanden?“ Der erste Satz ihrer Antwort lautete: „Ich habe ein Buch gelesen.“ Allein dieser Satz wäre schon für ein kleines Mahnmal gut. Text zu lesen und zu verstehen braucht Geduld, Hingabe.

Auf einer ihrer Tafeln steht: „Wir haben nur diese eine Erde“. Ja, man muß es aussprechen. Vielen Menschen ist das nicht klar oder sogar egal. Manche haben allein schon mit dem „Wir“ Probleme, denn sie bevorzugen offenbar den Wappenspruch: „Was wird aus mir?“

Fink hat sich im Freundeskreis umgehört, denn ihre Lektüre lieferte Denkanstöße zum Zustand der Welt. Sie hat Verbündete gesucht, um im öffentlichen Raum Klartext zu reden. Das hat natürlich alles mit ihrem Leben zu tun, wie es sich eben entfaltet. In einigen Jahren wird sie aus der Obhut ihrer Eltern losgegangen sein, um im größeren Ausmaß eigene Entscheidungen umzusetzen.

Heute tragen Leute wie ich die Verantwortung für Entwicklungen, mit denen sie wird leben müssen. Das fühlt sich deutlich anders an, wenn einem Teenies mit ihren Tafeln gegenüberstehen, mit ihren Appellen, jene Dinge, die schieflaufen, in Ordnung zu bringen.

Sie war so freundlich, mich nichts zu fragen. Etwa daß gestern um 15:00 Uhr in ganz Österreich die Kirchenglocken gegen den Hunger geläutet haben. Wie sollte man das den jungen Leuten erklären?

Da verfügen wir seit vielen Jahrzehnten über landwirtschaftliche Methoden für eine angemessene Produktion, um alle Menschen auf dieser Welt problemlos satt zu kriegen. Aber Millionen Menschen hungern, verhungern auch. Das ist dann nur ein Punkt auf der Liste menschlicher Versäumnisse und Fehlleistungen, durch die andere ins Unglück gestürzt werden.

Fink konnte Sarah Egger, Julian Hütter und Julia Schmoll gewinnen, im Zentrum von Gleisdorf diesen Akzent zu setzen. Diese Schritte in den öffentlichen Raum mit deutlichen Äußerungen. Agrarpolitik, Wirtschaftspolitik, Verkehrspolitik, Umweltpolitik, Kulturpolitik, Sozialpolitik, zu all diesen gewichtigen Themen gibt es etwa zuständige Gremien im Rathaus.

Bleibt spannend, nun abzuwarten, ob politisches Personal bloß jovial lobt, wie fein die Teenies das gemacht haben, oder ob etwas wie ein öffentlicher Diskurs in Gang kommen kann, in dem auch so junge Leute zu Wort kommen, ernst genommen werden.

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