Eine Stimme der Region

Autor Erwin Klauber | Foto: Edition JotKa
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Erwin Klauber ist ein Kind der Oststeiermark und als Kulturschaffender der Region stets verbunden geblieben. Der Pädagoge lebt seit 1958 in St. Ruprecht/Raab.

Den meisten Menschen ist er von Lesungen und Publikationen her als Mundartdichter vertraut. Darüber verschwand ein wenig aus dem Blickfeld, daß er seine Talente auch als Zeichner, Maler und Fotograf gepflegt hat, daß er als Autor ebenso im hochsprachlichen Bereich versiert ist.

Klauber wurde 1927 geboren. Das bedeutet, er kennt den Lauf der Dinge auf sehr kontrastreiche Weise. Davon handeln nun zwei Bücher aus der Edition JotKa, die er am 4. Oktober um 19:30 Uhr in der Gleisdorfer Buchhandlung Plautz präsentieren wird.

"Va weit umer hoam" bündelt Gedichte und Geschichten in oststeirischer Mundart, was bedeutet, hier erklingt auch jene Poesie, die von kodifizierter Hochsprache ausgeblendet wurde. "So waren die Zeiten" versammelt großteils noch unveröffentlichte hochdeutsche Gedichte und Gedanken aus sieben Jahrzehnten.

Vom Verlag wird betont:
„Zeitgemäße Mundartarbeit ist stets um neue Inhalte und Formen bemüht. Sie richtet sich an die volkskundlich aufgeschlossene Leserschaft aller Gesellschaftsschichten, bedient sich einer klaren, im Herzen beheimateten Sprache und ist frei von ‚Volksdümmelei’ und Vergangenheitsverklärung.“

Das ist ein bemerkenswerter Aspekt, weil Verklärung, etwa des Lebens in der agrarischen Welt, ein fixer Bestandteil kommerziell orientierter Kitsch-Produktion ist. Man könnte dagegen sagen: Das haben sich die Leute hier nicht verdient, als schenkelklopfende Jodelmenschen inszeniert zu werden. Aber es ist nun mal ein blühender Geschäftszweig.

Doch das ist nicht das Geschäft von Klauber. Er wirft das Reflexionsvermögen aus einem langen Leben in die Waagschale seiner Möglichkeiten.

Über das regionale Leben erfahren wir:
„Im Wandel der Zeiten wird alles anders: Sprache, Denkweise, Empfinden, Konsum ... Für das Bauerntum bedeutet das: Wegfall altbewährter Arbeitsweisen, Spezialisierung, Isolation, Gemütsverarmung, Entfremdung, Überlagerung und Gleichschaltung. Veralteter Wortschatz, gemeinschaftsorientiertes und gewachsenes Brauchtum werden allmählich (volkskunde)museal und begeben sich ins Archaische.“

Das lädt uns auch zu Überlegungen ein, was wir heute unter „Volkskultur“ verstehen sollen. Etwa Kübel-Saufen und die simplen Worte plus Melodien a la Hansi Hinterseer? Oder darf es doch die raffinierter Volksmusik und die bildreiche Sprache lebenserfahrener Menschen sein?

Aus dem Hause Klauber findet man dazu ein interessantes Statement: „Fundierte Mundartdichtung muss sich als hohes Kulturgut (Bildungsfaktor und niveauvolle Unterhaltung) ihren unverzichtbaren Platz im dubiosen Stimmengewirr unserer Zeit erhalten dürfen.“

+) Siehe dazu auch: "Klauber und Klauber und Klauber" [link]

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