Wilfersdorf
Fleischweihe beim neuen Dorfkreuz
Das am Gründonnerstag in Wilfersdorf montierte neue Dorfkreuz (wir berichteten) wurde am Karsamstag anlässlich der Fleischweihe feierlich seiner Bestimmung zugeführt.
Die Andacht und die traditionelle Segnung der Osterspeisen wurde von Pfarrer Elie Ndabadugitse durchgeführt und es gab eine wunderbare musikalische Umrahmung durch Wilfersdorfer Sängerinnen.
Mit Stolz nahm Bürgermeisters Hans-Peter Zaunschirm Bezug auf das wunderbare zeitgenössisch gestaltete Dorfkreuz, das auf vielfachen Wunsch der Bevölkerung von der Gemeinde in Auftrag gegeben wurde. Der mit der Umsetzung beauftragte Holzschnitzkünstler Hans Pendl gab berührende Einblicke in die in seinem Werk inneliegenden Botschaften. Als Dank für das neue Dorfkreuz gab es zum Abschluss von den Wilfersdorfer Bürgerinnen und Bürgern sehr viel Applaus.
Wissenswertes über die Speisensegnung
Die Speisensegnung, volkstümlich auch "Fleischweihe" genannt, ist ein katholischer Brauch, der in der Steiermark, Kärnten und Slowenien weit verbreitet ist.
Kurz vor dem Osterfest segnet ein Priester geselchtes Fleisch, Osterbrot oder Osterpinzen, Butter, Ostereier und Kren, die dann im Familienkreis verspeist werden („Weihfleischessen“ oder „Osterjause“).
Ursprünglich war sie eine Auslagerung des familiären Tischsegens am Beginn des häuslichen Ostermahls am Ende der Osternachtsfeier. Seit dem Mittelalter wird die Osternachtsfeier am Karsamstag-Nachmittag - zusammen mit dem außerliturgischen „Auferstehungs-Spiel“ - zelebriert und allmählich zum Ersatz für die eigentliche Feier der Osternacht.
Die Speisensegnung wird ironisch auch als das „achte steirische Sakrament“ bezeichnet, da viele Menschen daran teilnehmen, die sonst keine regelmäßigen Gottesdienstbesucher sind; man schätzt, dass jeder vierte bis fünfte Steirer am Karsamstag an einer Fleischweihe teilnimmt.
Der liturgische Ablauf
Die Speisensegnung findet im Rahmen einer kurzen Andacht, die meist am Mittag oder Nachmittag des Karsamstag unter freiem Himmel bei Kapellen, Bildstöcken oder Wegkreuzen abgehalten wird. Die zu segnenden Speisen in Körben mit weißen, im Kreuzstich bestickten Tüchern bedeckt. Nach dem Segensgebet werden die Körbe mit Weihwasser besprengt. Meist endet die Andacht nach einem kurzen Gebet (meist dem Vater unser).
Fotogalerie zur Montag des Wilfersdorfer Dorfkreuzes
Hermine Arnold
Freie Redakteurin
NEDI Regionalportrait
www.nedi.at
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