Generationenprojekt der Stadt Weiz
Leihomas und -opas nehmen ihre Arbeit auf
Wenn die Termine als alleinerziehende Mutter Überhand nehmen oder einfach eine helfende Hand als Unterstützung bei der Kinderbetreuung gefragt ist, aber keine Großeltern zur Verfügung stehen – genau dann kommen die Leihomas und -opas ins Spiel. Denn egal aus welchen Gründen auch immer, die Leihgroßeltern sollen als flexible und bedarfsorientierte Kinderbetreuung in Weiz zum Einsatz kommen.
14 Großeltern zum Ausborgen
13 frisch gebackene und vor Motivation strahlende Leihomas und ein Leihopa sind ab sofort bereit in Weiz als flexible Kinderbetreuer zu agieren. Nach ihrem erfolgreich abgelegten Lehrgang "Generationennetzwerk Kinderbetreuung" im Sommer wurde ihnen heute das Zertifikat zur offiziellen Leihoma und Leihoma von der Stadtgemeinde Weiz verliehen. Der Lehrgang wurde im Rahmen des Projektes der "Stadt der Generationen" zusammen mit dem Verein Innova ins Leben gerufen und soll die ältere Generation in die Kinderbetreuung miteinzubeziehen und so das Angebot und die Lebensqualität der Stadt zu verbessern.
Ob Hausaufgabenbetreuung, gemeinsames Basteln und Spielen oder Ausflüge in die Natur, die Leihgroßeltern können in vielfältigen Bereichen des Alltags unterstützen. In ihrem Lehrgang wurden außerdem Themen wie Erste Hilfe, Entwicklungspsychologie und Pädagogik, Konfliktlösung, rechtliche Grundlagen und Netzwerken behandelt.
"Hallo Mutti/Vati, möchtest Du mal ganz ungezwungen, z. B. mit Freunden, einige Stunden ohne Kinder verbringen? Ich bin sehr naturverbunden, kreativ und fantasiereich. Ich wohne mitten in Weiz und würde gerne einige Stunden für Deinen Schatz da sein. Ich bin eine erfahrene Oma und habe lange Zeit meine Enkelkinder begleitet", freut sich Leihoma Franziska Geiger über ihren künftigen Einsatz.
Ein Projekt für Eltern, Kinder und Senioren
Denn trotz eines umfassenden Kinderbetreuungsangebotes in Weiz gibt es Lücken. Diese oft kurzfristigen Lücken, wie das Abholen und Hinbringen zum Kindergarten, oder wenn ein Kind krank ist oder tagsüber oder abends kurzfristig Betreuungsbedarf für Kinder besteht, stellen für Eltern eine große Herausforderung in dem ohnehin schon sehr fordernden Alltag dar. Gerade in Zeiten von Corona hat sich der Bedarf dafür verstärkt gezeigt. Die Leihomas und -opas können flexibel auf individuelle Bedürfnisse eingehen und ihre persönlichen Erfahrungen einbringen.
Ein weiterer Punkt ist die Integration der älteren Bevölkerung in die Gesellschaft – denn die Bevölkerung in Weiz wird immer älter – genau 21,2 Prozent der Bevölkerung (also 2.480 Menschen) sind bereits älter als 65 Jahre. "Das Projekt zeigt in beeindruckender Weise, wie nachhaltig positive, gesellschaftspolitische Veränderungen herbeigeführt werden können", so die Innova-Verantwortliche Ulrike Gärtner.
Förderung der wertvollen Arbeit
Die Entlohnung dieser wertvollen und verantwortungsvollen Arbeit der Leihgroßeltern soll vorwiegend über das Modell des Dienstleistungsschecks erfolgen, um die Leistbarkeit zu garantieren, plant die Stadt Weiz auch ein finanzielles Unterstützungsmodell. "Durch die Bezahlung über den Dienstleistungscheck wird ihre Arbeit auch wertgeschätzt. Mir ist ebenfalls wichtig, dass dieses Modell leistbar ist, weshalb wir ein finanzielles Unterstützungsmodell durch die Stadt ausgearbeitet haben", so Vizebürgermeisterin Iris Thosold, die das Projekt initiierte. Vom Gesetzgeber ergibt sich beim Dienstleistungsscheck ein Stundensatz von 13,50 Euro, dazu will die Stadtgemeinde Weiz 3,40 Euro pro Einheit fördern (vorbehaltlich eines positiven Gemeinderatsbeschlusses, der noch aussteht).
Wie findet man seine Leihoma oder -opa?
Die Zuteilung der Leihomas und -opa erfolgt eigenständig. Auf der Homepage der Stadtgemeinde finden sich Steckbriefe der 14 Leihgroßeltern, die im Raum Weiz ab November zuverlässig flexible Kinderbetreuung stundenweise bei den Kindern zu Hause anbieten. Einzige Voprgabe: Der Hauptwohnsitz des Kindes muss in der Stadtgemeinde Weiz sein.
Nähere Informationen zum Projekt und zu den Profilen der Leihomas und -opas.
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