Kaffeegenuss aus der Region
Regionale Liebe zur schwarzen Bohne

Helmut Koblischek ist seit vielen Jahren leidenschaftlicher Kaffeetrinker, Barista und Kaffeeröster im Café Koblischek by Katrin in Weiz. | Foto: Ina Raminger
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  • Helmut Koblischek ist seit vielen Jahren leidenschaftlicher Kaffeetrinker, Barista und Kaffeeröster im Café Koblischek by Katrin in Weiz.
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Wie regionaler Kaffeegenuss gelebt werden kann, das zeigen drei heimische Kaffee-Experten.

BEZIRK WEIZ. Klein, stark und schwarz – oder lieber mit ganz viel Milch und Schaum verfeinert. Der Kaffee gilt als "die Würze des Lebens" und ist eines der beliebtesten Genussmittel weltweit. Doch auch wenn die Kaffeebohne aus den südlichen Ländern unserer Erde importiert wird, kann Kaffeegenuss auch regionalisiert werden.

Zum Beispiel durch Röst- und Mahlverfahren die einige Kaffeeexperten aus unserem Bezirk bestens beherrschen – wie Andreas Reisinger (Kaufhaus Reisinger, Passail), Helmut Koblischek-Haas (Café Koblischek by Katrin, Weiz) sowie Thomas und Christian Hütter (Hütter und Hütter, Genussvinothek Ludersdorf-Wilfersdorf). Sie alle lieben Kaffee und stecken sehr viel Geduld und Können in die Auswahl ihrer Lieferanten, den Röstungsprozess ihrer Bohnen und die Qualität ihres Endprodukts. Die Woche hat nachgefragt, worauf dabei besonders geachtet wird.

Interview mit 3 Kaffee-Experten aus dem Bezirk

Die regionalen Kaffee-Experten stecken viel Geduld und Können in die Auswahl ihrer Lieferanten, den Röstungsprozess ihrer Bohnen und die Qualität ihres Endprodukts. | Foto: Michaela Begsteiger
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Woher kam die Idee, den Kaffee in der Region zu rösten?
HÜTTER: Kaffee ist ein Genussmittel, 90% aller Leute trinken Kaffee, und für uns die Genussvinothek ist Kaffee vor allem selbstgerösteter Kaffee eine perfekte Ergänzung. Und auch wirtschaftlich ein wichtiger Faktor für uns. Mittlerweile verarbeiten wir 20 Tonnen hochwertigen Rohkaffee.

REISINGER: Reisinger röstet schon mehr als 80 Jahre. Alles begann um den Kaffee in den Passailer Kessel zu bringen. Als Nahversorger rösteten wir zu Beginn mit einem Röster, welcher noch mit Holz geheizt wurde. Während des Krieges wurde damit Getreide als Kaffee-Ersatz gebrannt.

KOBLISCHEK: Meine faszinierende Reise in die Welt des Kaffees begann schon in der Studienzeit. Schon damals habe ich das Kaffeetrinken mit allen Sinnen genossen.

Thomas und Christian Hütter von der Genussvinothek in Ludersdorf verstehen nicht nur etwas von Wein, sondern auch von Kaffee. | Foto: Michaela Begsteiger
  • Thomas und Christian Hütter von der Genussvinothek in Ludersdorf verstehen nicht nur etwas von Wein, sondern auch von Kaffee.
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Woher beziehen Sie die Rohstoffe? Und worauf achten Sie beim Kauf?
HÜTTER:
Wir arbeiten mit drei Rohkaffeehändlern zusammen, einer kommt aus Italien, einer aus Deutschland und wir arbeiten auch mit der EZA in Österreich. Die Kaffeeländer sind hauptsächlich Brasilien, Kolumbien, Indien, Uganda, Mexiko und Honduras. Wir schauen das wir Top Kaffees bekommen, wenn möglich biologisch und fair gehandelt.

REISINGER: Die größte Menge unserer Rohkaffees kommt direkt aus Guatemala zu uns. Ein Freund hat dort eine Bio-Kaffeeplantage in top Qualität. Den Rest kaufen wir über Großhändler in Hamburg.

KOBLISCHEK: Unsere hochwertigen Bohnen werden aus ... einmal im Monat frisch geliefert und schonend geröstet – das heißt der Vorgang dauert 14 bis 16 Minuten und nimmt Rücksicht auf die natürlichen Aromen des Kaffees.

Andreas Reisinger röstet seinen Kaffee sehr behutsam und mit viel Liebe direkt im Kaufhaus Reisinger in Passail. | Foto: RegionalMedien_Riedl
  • Andreas Reisinger röstet seinen Kaffee sehr behutsam und mit viel Liebe direkt im Kaufhaus Reisinger in Passail.
  • Foto: RegionalMedien_Riedl
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Welche Veredelungsprozesse werden vor Ort unternommen, um den Kaffee "trinkbar" zu machen?
HÜTTER: Bei uns wird der Kaffee nochmals durchsortiert und danach mit einem traditionellen Trommelröster bei niedriger Temperatur geröstet. Nach dem Rösten wird der Kaffee sofort in unsere Pfanddosen bzw. in unsere Alu freie Verpackung verpackt.

REISINGER: Unser Kaffee wird sehr behutsam mit viel Zeit und Liebe direkt im Geschäft geröstet.

KOBLISCHEK: Das Kaffeerösten ist ein präziser Vorgang und verlangt viel Wissen und Erfahrung. Es geht um das Regeln der Temperatur während der Röstung. Sekunden können entscheidend sein, welches Aroma dominieren wird. Jede neue Röstung ist eine Herausforderung und gleichzeitig eine reizvolle Chance, etwas Perfektes und Vollendetes entstehen zu lassen.

Foto: Michaela Begsteiger

Was macht Ihren Kaffee aus?
HÜTTER: Durch unser Röstverfahren ist unser Kaffee (und natürlich auch der von anderen Kleinröstern) sehr bekömmlich. Durch das langsame Röstverfahren (wir rösten unsere Kaffees ca. 20 Minuten) verliert unser Kaffee an Chlorogensäuren, die den Magen „angreifen“. Weiteres wird unser Kaffee mehrmals in der Woche frisch geröstet und zeichnet sich durch seine Frische aus.

REISINGER: Verschiedene Kaffees benötigen verschiedene Röstverfahren. Das ist das Geheimnis des Rösters.

KOBLISCHEK: Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Ob ein Kaffee mild ist hängt von der Qualität der Bohne, der Röstdauer und der Zubereitung ab. Es ist mir ein Anliegen, dass wir in unserem Café in Weiz nur qualitativ hochwertigen Kaffee anbieten, dessen aromatischer Geschmack unvergessen bleibt. Da führte kein Weg vorbei, sich mit der anspruchsvollen und facettenreichen Fertigkeit des Röstens zu beschäftigen.

Foto: RegionalMedien_Riedl

Wie trinken Sie Ihren Kaffee am liebsten?
HÜTTER: Wir trinken unsere Kaffees meist als Espresso, er darf aber auch mal gerne aus der Filtermaschine kommen.

REISINGER: Schwarz und ohne Zucker. Sehr gerne auch wieder Filterkaffee – per Hand gefiltert. Das aber meist nur Sonntags, sonst Espresso.

KOBLISCHEK: Als kleinen Ristretto.

Wieviel Kaffee trinken Sie am Tag?
HÜTTER: Wir trinken ca. 3-5 Kaffees am Tag.

REISINGER: Zwei bis drei – und das meist bewusst und mit allen Geschmackssinnen.

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