Apfelernte im Klimawandel
Unseren täglichen Apfel gib' uns heute

Heuer sind die steirischen Äpfel aromatisch: Elisabeth und Josef Knaller vom Obsthof Knaller in Puch bei Weiz. | Foto: LK/Foto Fischer
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  • Heuer sind die steirischen Äpfel aromatisch: Elisabeth und Josef Knaller vom Obsthof Knaller in Puch bei Weiz.
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Die heimischen Obstproduzentinnen und -produzenten können die Bevölkerung sicher bis Sommer 2023 mit aromareichen Äpfeln versorgen. Im Bezirk Weiz kümmern sich 505 Apfelbetriebe darum, dass das heimische Kernobst auf den Markt kommt. Würden jedoch noch mehr Bürger zum steirischen Apfel greifen, würde die Wertschöpfung auch in der Region bleiben und den bäuerlichen Betrieben mehr Gewinne einbringen.

BEZIRK WEIZ. Der Apfel fällt bekanntlich nicht weit vom Stamm oder tut er es doch? Konsumieren die Steirerinnen und Steirer wirklich soviel eigenes Obst, das keine unzähligen Transportkilometer zurückgelegt hat? Manfred Kohlfürst, Präsident des steirischen und österreichischen Erwerbsobstbau-Verbandes würde sich wünschen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten mehr heimische Äpfel essen und nicht das importierte Obst, unter dessen Konkurrenz und Preisdruck der heimische Markt ganzjährig leidet. Am Obsthof Knaller in Puch bei Weiz haben Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaftskammer dazu Stellung bezogen.

Was vom Kilo übrig bleibt

Die heimischen Obstproduzentinnen und -produzenten sind mit stark gestiegenen Produktionskosten konfrontiert. Seit August 2021 sind das beispielsweise plus 33 Prozent bei Diesel oder plus 150 Prozent bei Dünger. Mit 15 Cent schlägt die Teuerung für die Herstellung von einem Kilo Äpfel zu Buche.

„Greift zu heimischem Obst. Damit tut man der eigenen Gesundheit, der Umwelt und dem Klima sowie den Obstproduzenten etwas Gutes“, so appelliert Vizepräsidentin Maria Pein an die Bevölkerung. Nur einen Apfel pro Monat mehr zu essen würde bedeuten, dass weniger exportiert werden müsste und den heimischen Betrieben am Ende des Tages mehr im Geldbörserl übrig bleibt.

Präsident Franz Titschenbacher und Vizepräsidentin Maria Pein: „Um die Teuerung zu stemmen, brauchen die heimischen Obstproduzenten um 15 Cent pro Kilo mehr.“ | Foto: LK/Foto Fischer
  • Präsident Franz Titschenbacher und Vizepräsidentin Maria Pein: „Um die Teuerung zu stemmen, brauchen die heimischen Obstproduzenten um 15 Cent pro Kilo mehr.“
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"Wir machen unsere Arbeit mit Liebe, nur die letzten Jahre haben wir schon sehr gekämpft. In den Geschäften werden die Äpfel teuer verkauft und wir bekommen davon nicht viel". 
Elisabeth Knaller vom Obsthof Knaller

Denn laut LK-Obstbauchef Herbert Muster würden aktuell pro Kilo etwa lediglich 45 Cent an den Obstbetrieb gehen, natürlich abhängig von Sorte und Qualität. Davon müssen Produktionskosten abgedeckt werden und es wäre schön, wenn sich auch am Konto die täglichen Mühen lohnen und in schwarzen Zahlen aufscheinen würden.

Süß, saftig, steirisch

So muss er sein, unser Apfel - das Statussymbol der heimischen Obstwirtschaft. Doch hatte er mit großen Herausforderungen zu kämpfen wie Hitzeperioden oder Trockenheit auf der einen und kritisch zu sehende Produktionskosten auf der anderen Seite. "Über 30 Grad verträgt unser Apfel nur schwer, da sind wir mit einem blauen Auge davongekommen", berichtet Kohlfürst. Die Obstbaufläche im Bezirk beläuft sich auf 4.280 Hektar, wovon allein 3.284 Hektar die Tafeläpfel ausmachen. Die heurige Apfelernte wird auf etwa 97.000 Tonnen geschätzt.

Wetterextreme sind für die Produzenten sehr herausfordernd: Obstbaupräsident Manfred Kohlfürst mit den Produzenten Elisabeth und Josef Knaller. | Foto: LK/Foto Fischer
  • Wetterextreme sind für die Produzenten sehr herausfordernd: Obstbaupräsident Manfred Kohlfürst mit den Produzenten Elisabeth und Josef Knaller.
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Neben dem Schutz vor Frost und Trockenheit setzen die heimischen Obstbauern auch auf Hagelschutznetze, die auch gegen Hitzeschäden wirken. „Zusätzlich zum vorrangigen Ziel der Versorgungssicherung begeistern die heimischen Obstbauern die Österreicherinnen und Österreicher mit neuen Sorten: Kanzi, Evelina, Jazz, Tessa, SweeTango oder Natyra“, ergänzt Kohlführst. Alt bekannte Sorten wie Kloster, Idared oder Jonagold dürften in Zukunft von der Obstbildfläche verschwinden, der Geschmack der Konsumentinnen und Konsumenten habe sich geändert und verlange süßer schmeckende Äpfel.

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