EU Nettozahler?

Bei Arbeitstreffen der Kleinregion Gleisdorf hätten Bürgerinnen und Bürger mit den Orts-Chefs der Gemeinden stets zwanglos ins Gespräch kommen können.
2Bilder
  • Bei Arbeitstreffen der Kleinregion Gleisdorf hätten Bürgerinnen und Bürger mit den Orts-Chefs der Gemeinden stets zwanglos ins Gespräch kommen können.
  • hochgeladen von martin krusche

Gelegentlich höre ich Klagen darüber, daß Österreich in der EU „Nettozahler“ sei, also mehr hineinzahlen würde, als herauskäme. Blöd! Und was hilft dagegen? Na, zum Beispiel effiziente EU-Projekte, die Kraft entfalten und EU-Gelder ins Land, in die Region bringen.

Die Steiermark gehört dabei leider nicht zu den Spitzenreitern im Entwerfen, Einreichen und Realisieren vorzüglicher Projekte. Dazu wäre es vorteilhaft, wenn Gemeinden untereinander und insgesamt mit der Landesbene eine gelingende Kommunikation hätten; permanent, quer durchs Jahr.

In jüngster Zeit höre ich vermehrt von erheblichen Spannungen zwischen regionalen Ebenen und Landesebene. Vor allem auch im Zusammenhang mit laufenden EU-Projekten.

Ich bin selbst schon, als ein aktiver LEADER-Projektant, in den Genuß der Prüfungsverfahren einschlägiger Instanzen gekommen. Deren Fehlen beklagen wir gerne, wenn wir von Budgetmißbrauch hören, deren Anwesenheit beklagen wir gerne, wenn es uns selbst betrifft.

Inzwischen wirken die zunehmend harschen Kontrollschritte da und dort etwas entmutigend. Aber ist das nicht irgendwie auch hausgemacht?

Ich hab das kürzlich mit Unternehmensberater Erich Wolf debattiert. Sein trockener Kommentar: So reagieren eben Beamte, wenn einzelne schwarze Schafe versuchen, das System auszunützen. Sie werden bei ihrer Kontrollaufgabe pingeliger und alle anderen müssen es büßen.

Es werden eben Schrauben angezogen. Doch da fänden dann oft erneut einzelne gewissenlose Leute Wege, die Regeln zu beugen, was logischerweise auf der Verwaltungsebene zu weiter verschärfter Gangart führe.

Ich erinnere mich daran, wie sich vor Jahren Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Schloß St. Martin ermahnen lassen mußten, sie sollen gefälligst aufhören, irgend ein Schwimmbecken als Leader-Projekts zu verkleiden. Sie sollten auch nicht aussichtlose Projektideen einfach zum Land durchwinken.

So gesehen wäre es wünschenswert, es würde an der regionalen Basis viel mehr an konsequenter und seriöser Projektarbeit geben. Die müßte aber vielfach von der Bevölkerung ausgehen. Genau! Richtung gelesen! Das bedeutet „bottom up“.

Die enorme Unruhe dank kommender Gemeindezusammenlegungen hilft nicht gerade in Sachen Kooperation und Partnerschaftlichkeit, um etwa mehr komplexere EU-Projekte hinzukriegen, die ja auch Gemeindegrenzen überschreiten können.

Es liegt also auch sehr viel an uns selbst, wie sehr oder wie wenig Österreich „Nettozahler“ der EU ist. Das Prinzip „Bottom up“ („Von der Basis her“) ist die Grundlage vieler EU-Programme. Bottom up meint „Bürgerbeteilung“, meint natürlich auch die Bürgerinnen.

Das kann man nun drehen und wenden wie man will, da kann man sich lange einreden, an allem seien andere schuld. Unterm Strich muß sich die Politik an neue Verfahrensweisen gewöhnen, um diese Dinge zu regeln, aber auch wir alle müssen mehr Verantwortung übernehmen, Initiative zeigen.

Einer der schwierigsten Bereiche ist dabei sicher die Kommunikation und projektbezogene Kooperation zwischen einerseits Funktionstragenden aus Politik und Verwaltung, andrerseits Bürgerinnen und Bürger. Gut, wir müssen nicht. Wir können ruhig auch Millionen in Brüssel liegen lassen.

Wo: Gleisdorf, Gleisdorf auf Karte anzeigen
Bei Arbeitstreffen der Kleinregion Gleisdorf hätten Bürgerinnen und Bürger mit den Orts-Chefs der Gemeinden stets zwanglos ins Gespräch kommen können.
Ein Kleinregionstreffen in Urscha-Labuch: Leider ohne jeden Andrang von Kunst- und Kulturschaffenden.
Push- und WhatsApp-Neuigkeiten aufs Handy
MeinBezirk auf Facebook und Instagram folgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren
Anzeige

Passende Stellenangebote
Regionale Jobsuche – schnell und unkompliziert

Wer in seiner Region nach neuen beruflichen Möglichkeiten sucht oder qualifizierte Mitarbeitende gewinnen möchte, findet auf MeinBezirk.at eine passende Lösung. Das regionale Jobportal bringt Arbeitssuchende und Unternehmen effizient zusammen – direkt vor Ort. Egal ob du dich beruflich verändern möchtest oder als Arbeitgeber neue Mitarbeitende suchst – auf MeinBezirk.at/Jobs wirst du fündig. Durch clevere Filterfunktionen, persönliche Job-Benachrichtigungen und individuelle Profile findest du...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Die engagierten Kinder des Kindergemeinderates hingen zehn Nistkästen auf und leisteten somit einen wertvollen Beitrag für Tier- und Naturschutz. | Foto: Gemeinde Fladnitz
9

Ortsreportage
Eine Gemeinde mit viel frischem Wind

Fladnitz an der Teichalm steht nicht still – von der umfassenden Schulsanierung über engagierte Kinder- und Vereinsarbeit bis hin zum nachhaltigen Klimaschutz. Die steirische Gemeinde zeigt, wie viel Herz, Tatkraft und Weitblick in einer kleinen Ortschaft stecken können. FLADNITZ AN DER TEICHALM. Es ist ein frischer Frühlingswind, der einem da entgegenweht, wenn man mit offenem Fenster die Straße Richtung Teichalm fährt und sich das idyllisch gelegene Fladnitz vor einem auftut. Und der frische...

  • Stmk
  • Weiz
  • Nina Chibici
Anzeige
Die Badesaison ist eröffnet. Um den Badetag sicher und rücksichtsvoll zu begehen, gilt es einige Regeln zu beachten.  | Foto: panthermedia
1 6

Raus ins Freie
Grillen im Garten, Badespaß und Genuss in den Gastgärten

Die Temperaturen steigen, die Tage werden länger – endlich ist es wieder Zeit, die warme Jahreszeit in vollen Zügen zu genießen. „Raus ins Freie!“ lautet das Motto, das nach dem langen Winter nicht nur Körper und Seele, sondern auch unsere Region aufblühen lässt. Ob im kühlen Nass, am heimischen Grill oder bei einem gemütlichen Treff im Gastgarten. BEZIRK WEIZ. Unsere regionalen Schwimmbäder haben wieder geöffnet und laden mit gepflegten Liegewiesen, sauberen Becken und familienfreundlichem...

  • Stmk
  • Weiz
  • Helmut Riedl
Anzeige
Im Ärzte- und Gesundheitsguide hat man alle Adressen auf einem Blick  | Foto: Pixabay
2

Ärzte- und Gesundheitsguide 2025
Fit und gesund durchs Jahr 2025

Wohin kann man sich im Notfall oder bei Fragen rund um seine Gesundheit wenden? MeinBezirk bietet einen Überblick über die wichtigsten Einrichtungen und Anbietern im Bezirk Weiz. BEZIRK WEIZ. Wenn die Gesundheit belastet ist, stellt sich oft die Frage: Wohin kann ich mich wenden? Ob Pflegeeinrichtungen, Fachärzte, Heilmasseure oder Apotheken – der Ärzte- und Gesundheitsguide von MeinBezirk bietet einen umfassenden Überblick über alle relevanten Adressen im Bezirk Weiz. Gesundheit ist...

  • Stmk
  • Weiz
  • Helmut Riedl

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.