TIP Kirta
Boomer, Teil 3

Mit Franz Unger kurz auf einen Drink und eine kleine Plauderei, dann verloren sich die Jungen wieder in der Nacht.
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  • Mit Franz Unger kurz auf einen Drink und eine kleine Plauderei, dann verloren sich die Jungen wieder in der Nacht.
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Den Titel dieser Reihe von Glossen sollte ich kurz erläutern. Das Wort „Boomer“ ist vermutlich nicht gar so geläufig. Ich entschied mich dafür, weil ich den Lebenshunger und die Freude der Youngsters bei dieser Sause so deutlich empfand. Im Kontrast zu meinem eigenen Vergnügen, das sich naturgemäß ruhiger und ohne bestimmte Erwartungen entfalten durfte.

Ich war sicher nicht weniger erfreut als die Jungen, daß sich mitten in der Stadt endlich wieder so eine Veranstaltung entfalten konnte. Aber während derlei Freude bei den Kids herumtanzt und sucht und flimmert, spaziert meine lächelnd.

Mein Flanieren durch das Gewusel, mein Hineinfallen in die Nacht und mein Eintauchen in den Regen ließen mir reichlich Zeit, allerhand Plaudereien zu genießen und zwischendurch einfach nur zu schauen, über das nachzudenken, was da erlebbar wurde.

Ich habe schon in meinen Kindertagen gehört, daß ich als Teil eines Babybooms zur Welt gekommen sei. Das Stichwort tauchte über die Jahre gelegentlich wieder auf. Geburtenraten, Arbeitsplätze, Pensionsansprüche. Das Wort und die Zusammenhänge haben mich weiter nie besonders interessiert.

Gelegentlich hagelte es Bücher und Zeitungsartikel über eine „Generation X“, über „Millennials” eine „Generation Golf“ etc. Immer wieder versuchte publizistisches Personal ein Milieu, eine Ära, eine Generation einzugrenzen, zu benennen. (Die Soziologie befaßt sich damit sowieso.)

In meinem Jugendtagen dominierte der Begriff „Die 68er Generation“ und es kursierte der Slogan „Trau keinem über 30“. Als Punk losbrach, war meine diesbezügliche Aufmerksamkeit schon ins Koma gefallen. Okay, jede Zeit hat ihre soziokulturellen Phänomene. Junge Leute möchten sich vielfach abgrenzen. Wir ringen seit jeher um eine Mischung aus Zugehörigkeit und Selbstbestimmung.

Das Wort Boomer, also Babyboomer, meint Menschen aus einer Zeit hoher Geburtenraten. Musiker Sigi Lemmerer kommentierte die erste meiner Boomer-Glossen mit: „Die konsumierbare Revolution von 1968 wurde von den ‚Kriegskindern‘ (geboren etwa zwischen 1930 und 1947) bestimmt. Die Generation der Baby-Boomer (geboren etwa zwischen 1947 und 1964) waren nicht mehr so ‚angry‘ wie ihre Vorläufer und sahen somit keinen Grund, die Revolte fortzusetzen, weil es ökonomisch spürbar bergauf ging. Hedonismus war angesagt.“

Publizist Norbert Mappes-Niediek präzisierte: „Der Baby-Boom in Deutschland und Österreich beginnt, anders als in den USA, nach allgemeiner Zeitrechnung nicht 1947, sondern 1955. Entsprechend sind auch die Folgen für Mentalitäten und Einstellungen andere. Der Hedonismus brach in Deutschland z.B. erst um 1980 aus.“

Ich beziehe mich mit dem Titel meiner Glossen augenzwinkernd auf die neuseeländische Parlamentarierin Chlöe Swarbrick. Als sie während einer Rede Parlament von einem älteren Herren unterbrochen wurde, quittierte sie den Einwurf des Abgeordneten mit den Worten „Okay, Boomer!“ Wir müssen das vermutlich noch üben, den Jungen nicht dauernd ins Wort zufallen. (Fortsetzung)

+) Vorlauf: Boomer, Teil 2

Mit Franz Unger kurz auf einen Drink und eine kleine Plauderei, dann verloren sich die Jungen wieder in der Nacht.
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