Jubiläum
200 Jahre Talkabbau am Rabenwald bei Anger

Auf dem Rabenwald wird seit 200 Jahren zweischichtig Talk abgebaut. | Foto: RegionalMedien Steiermark/Hofmüller
41Bilder
  • Auf dem Rabenwald wird seit 200 Jahren zweischichtig Talk abgebaut.
  • Foto: RegionalMedien Steiermark/Hofmüller
  • hochgeladen von Josef Hofmüller

Talk, das weichste Mineral der Erde, wird in der Steiermark seit über hundert Jahren abgebaut. Heute betreibt Imerys auf 40 Hektar der Talklagerstätte Rabenwald (ca. 100.000 Tonnen Talk pro Jahr). Am Wochenende wurde zu einem Tag der offenen Tür geladen.

RABENWALD/ANGER/WEIZ. Mit einer rund vier Kilometer langen Seilbahn wird der Talkstein vom Rabenwald hinunter ins Werk Oberfeistritz bei Anger transportiert, wo der Talkstein zu feinem Talkummehl gemahlen wird und weltweit exportiert wird. Die Produkte gehen an Kunden unterschiedlichster Branchen, darunter Hersteller im Bereich Polymere, Beschichtungen, Papier und Landwirtschaft auf der ganzen Welt. Am Rabenwald und in Oberfeistritz sowie in der Zentrale Graz sind rund 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Die Verantwortlichen vom Talkabbaugebiet Rabenwald begrüßten die Gäste am Tag der offenen Tür persönlich. | Foto: RegionalMedien Steiermark/Hofmüller
  • Die Verantwortlichen vom Talkabbaugebiet Rabenwald begrüßten die Gäste am Tag der offenen Tür persönlich.
  • Foto: RegionalMedien Steiermark/Hofmüller
  • hochgeladen von Josef Hofmüller

Vielseitig verwendbar

Talk wird als Füllstoff in der Papier-, Zellstoff-, der Farben- und Lackindustrie sowie der Gummi-, Kunststoff- und Keramikindustrie verwendet. Fast jedes Auto hat am Armaturenbrett Talk eingearbeitet.  In der Pharmaindustrie wird Talk als Pudergrundlage verwendet. Das auch als Federweiß bekannte Talk und allgemein als Schneiderkreide bekannt, wird auch für Toilettenpuder, als Füllmasse bei der Papier- und Kunststofferzeugung, als Zusatzstoff bei Seifen, als Träger für Schädlingsbekämpfungsmittel, in der Gummi- und Feuerfestindustrie u. v. a. m. verwendet.

Am Rabenwald wird derzeit noch im Zwei-Schicht-Betrieb Talk abgebaut. | Foto: RegionalMedien Steiermark/Hofmüller
  • Am Rabenwald wird derzeit noch im Zwei-Schicht-Betrieb Talk abgebaut.
  • Foto: RegionalMedien Steiermark/Hofmüller
  • hochgeladen von Josef Hofmüller

Auch bei Künstlern sehr beliebt

Talk ist ein Mineral, das auch im Bundesland Salzburg vorkommt und vor allem während des zweiten Weltkrieges auch bergmännisch gewonnen wurde. Heute wird Talk in Österreich ausschließlich nur noch in der Steiermark abgebaut.
Der weiche Talkstein ist bei kleinen und großen Künstlerinnen und Künstlern deshalb so beliebt, weil er sich mit einfachsten Mitteln bearbeiten lässt. Direkt am Talksteinabbau am Rabenwald werden deshalb immer wieder Kurse für die dreidimensionale Gestaltung des weichen Steins veranstaltet.

Manche Arbeitsgeräte am Rabenwald haben einen Anschaffungskosten von rund 1,44 Millionen Euro. | Foto: RegionalMedien Steiermark/Hofmüller
  • Manche Arbeitsgeräte am Rabenwald haben einen Anschaffungskosten von rund 1,44 Millionen Euro.
  • Foto: RegionalMedien Steiermark/Hofmüller
  • hochgeladen von Josef Hofmüller

Monstergeräte

Am Bergbau am Rabenwald konnten am Tag der offenen Tür auch jede Menge Arbeitsgeräte besichtigt werden. Die größte Aufmerksamkeit wurde dabei dem Liebherr Bagger R9150 geschenkt, der sich mit einem Anschaffungswert von 1,44 Millionen Euro zu Buche schlägt. Alleine die Dieselkosten für den Bagger belaufen sich in einem Jahr auf ca. 570.000 Euro. Der Tankinhalt beträgt 2.600 Liter, 1.600 Liter Öl werden für das Hydrauliksystem benötigt, um den Klappschaufelinhalt von rund 7.5 Kubikmeter zu bedienen.
Der am Rabenwald eingesetzte Muldenkipper hat 7.823 PS bei einem Anschaffungspreis von 800.000 Euro. Dieser verbraucht im Jahresschnitt etwa Diesel im Wert von 250.000 Euro.

In Anger kann man das Bergbaumuseum besuchen, das viel über die Geschichte des Rabenwalds parat hat. | Foto: RegionalMedien Steiermark/Hofmüller
  • In Anger kann man das Bergbaumuseum besuchen, das viel über die Geschichte des Rabenwalds parat hat.
  • Foto: RegionalMedien Steiermark/Hofmüller
  • hochgeladen von Josef Hofmüller

Auf die nächsten 100 Jahre

Laut Betreibern soll der Rabenwald noch für rund 100 Jahre Rohstoff liefern. Es wird im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Hier wird sechs Wochen von Montag bis Samstag gearbeitet, danach haben die Mitarbeiter am Berg eine Woche frei, um sich zu erholen. Derzeit arbeiten 33 Bergleute am Rabenwald. Die Produktion ist auch für die nächsten Jahre gesichert, da der Rohstoff in den letzten Monaten eine immer größere Nachfrage erfährt. Wer den Tag der offenen Tür versäumt hat – am Hauptplatz in Anger gibt es ein Bergmuseum, das viel über die 200-jährige Geschichte vom Rabenwald erzählt. Oder sie klicken sich durch unsere Bildergalerie.

Auch interessant:

Der Start in eine neue Saison
Sonderausstellung Bergbau im Almenland
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Im Schillerhaus Gleisdorf bildet ein "schillerndes" Team mit Engagement und einem großen Herz das Kernstück des Hauses. | Foto: Schillerhaus Gleisdorf
4

Arbeitgeber in der Region
Schillerhaus Gleisdorf als Ort mit Teamgeist

Das Schillerhaus ist ein modernes Pflegeheim in Gleisdorf, das auch über eine Betriebstagesmutter verfügt. Derzeit werden neue und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. GLEISDORF. Das Schillerhaus Gleisdorf blickt bereits auf eine lange und bewegte Geschichte zurück und erfüllt seit seiner Gründung um 1500 als „Bürgerspital“ einen wertvollen sozialen Auftrag. Im Laufe der Zeit unterlag die Pflegeeinrichtung einem natürlichen Strukturwandel und vereint nach der Zusammenführung...

  • Stmk
  • Weiz
  • PR-Redaktion
Anzeige
Der Apfel, das Wahrzeichen von Puch, ist überall zu finden. | Foto: Regionalmedien Steiermark/Vorraber
1 10

Leben in Puch
Puch bei Weiz: Eine Gemeinde mit Elan und Gemütlichkeit

Die Gemeinde Puch zeigt sich als Vorreiter in Sachen nachhaltiger Entwicklung und innovativer Maßnahmen "mit Biss", die nicht nur den Apfel als Wahrzeichen der Gemeinde feiern, sondern auch das Leben ihrer Bewohner nachhaltig verbessern. PUCH BEI WEIZ. Ein Meilenstein für die Gemeinde Puch: Der lang ersehnte Glasfaserausbau ist erfolgreich abgeschlossen. Dies bedeutet nicht nur eine technologische Revolution für die gesamte Gemeinde, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für die Bewohner,...

  • Stmk
  • Weiz
  • Barbara Vorraber
Anzeige
Das Team und die Mitglieder des ASKÖ Tennisverein Weiz dürfen sich freuen. Rechtzeitig zu Saisonbeginn sind die neuen Plätze bespielbar. | Foto: RMSt/Monika Wilfurth
16

ASKÖ TV Weiz
Generalsanierung der Sandplätze im Jubiläumsjahr des ASKÖ TV Weiz

Der ASKÖ Tennisverein Weiz eröffnet rechtzeitig zu Saisonbeginn die generalsanierten Sandplätze und feiert heuer sein 65-jähriges Bestandsjubiläum und 30 Jahre Tennishalle. WEIZ. Im Jahr 1959 wurde die "Sportanlage Fuchsgraben"mit drei Tennisplätzen in der Dr. Eduard Richtergasse in Weiz gegründet. Die eigentlichen Hausherren waren damals noch die Sektionen Eishockey, Eislaufen, Eisschützenverein Olympia Weiz und Basketball. Später ging die Sportanlage an den ASKÖ Tennisverein Weiz über....

  • Stmk
  • Weiz
  • Monika Wilfurth

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.