Arbeitswelt im Wandel
GreenJobs in der Energie-Erlebnisregion Hügelland
In einem Informationsgespräch der Klima- und Energie-Modellregion (kurz: KEM) "Energie- Erlebnisregion Hügelland" in St. Margarethen/Raab informierten Teilnehmer unterschiedlichster Bereiche aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft über das Zukunftsthema "GreenJobs".
ST. MARGARETHEN/RAAB. Betriebe erleben derzeit eine stark steigende Nachfrage im Bereich der Energie- und Umwelttechnik, bei erneuerbaren Energien, bei Klimaschutz und anderen Maßnahmen für die Energiewende. Besonders betroffen sind Branchen wie beispielsweise die Elektro- und Gebäudetechnik, Sanitär- und Heizungstechnik aber auch die Rauchfangkehrer. "Der Wandel stellt uns vor neuen Herausforderungen. Es geht darum, welchen Stellenwert wir hier in der Region den grünen Arbeitsplätzen geben", so Moderator Christian Luttenberger von der Energieregion Oststeiermark GmbH.
Die Pensionierungswelle der Babyboomerinnen und -boomer und die tendenzielle Reduktion der Arbeitszeit verstärkt den derzeit herrschenden Arbeitskräftemangel noch zusätzlich. Andererseits ergibt sich durch den Vorstoß in Richtung erneuerbarer Energie und sinnvolle Ressourcen-Nutzung das neue Berufsfeld der sogenannten "GreenJobs". "Klar ist, um etwaigen Personalmangel und die 'Energiewende' zu meistern, benötigt es unter anderem Fachkräfte und gut ausgebildete Personen aus der Region für die Region," folgert Johannes Karner, Bürgermeister der Marktgemeinde St. Margarethen/Raab.
Große Nachfrage und gute Chancen
Die Nachfrage ist groß und Jugendliche und junge Erwachsene nutzen ihre Chance beim Berufseinstieg gleich in diesen Jobs mit Zukunft Fuß zu fassen. Handelt es sich dabei nicht nur um eine sinnstiftende Arbeit,viele Betriebe locken mit überdurchschnittlichem Einkommen und individuellen Anreizen. Strebt man an, im Ausland Erfahrungen zu sammeln, gibt es viele Möglichkeiten, denn österreichische Fachkräfte sind international sehr gefragt.
Auch im regionalen Gewerbe erlebt man derzeit einen richtigen Boom, was die Nachfrage an gut ausgebildeten Fachkräften anbelangt. Das hat mehrere Gründe, einige davon sind:
- Zum einen treibt die Energiewende die erneuerbaren Energien, die Nutzung natürlicher Ressourcen voran und es braucht Menschen, die diese Themen planen, koordinieren, umsetzen und schließlich auch überwachen.
- Sämtliche Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz müssen dringend umgesetzt werden.
- Ressourcenschonung, Wiederverwertung, Reparatur und Sanierung sind Themen, um die man heute wie auch morgen nicht herumkommt.
Johannes Karner sagt: "Bereits vor vielen Jahren haben Betriebe, die sich mit dem Thema Energie und somit grünen Arbeitsplätzen beschäftigen, begonnen sich bei uns anzusiedeln."
Ausblick und Möglichkeiten im Hügelland
Die Betriebe in der Region brauchen nicht nur Jugendliche, sondern auch Umsteigerinnen und Umsteiger, Quereinsteigerinnen und -einsteiger sowie Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger. Menschen, die ihrer beruflichen Entwicklung eine neue Richtung geben wollen, finden im Bereich der GreenJobs eine Möglichkeit des Arbeitens. GreenJobs sind für Frauen und Männer gleichermaßen interessant. Insbesondere kann und soll der Anteil der Frauen in diesen Zukunftsbranchen deutlich gesteigert werden. Letztendlich kann dadurch auch der Gender Pay Gap verringert werden.
"Der Stellenwert der Lehrlinge in der Gesellschaft ist sehr wichtig. Ich hatte das Glück, bereits während meiner Lehrzeit von vielen Menschen bestens begleitet worden zu sein. Ich durfte die '3 F – Fordern, Fördern und Feiern' erleben. Sinnstiftend arbeiten ist die Devise," ist Erwin Stubenschrott,Vorgänger von Michael Lamprecht als KEM-Manager überzeugt.
Ein Berufsfeld mit vielen Möglichkeiten
Mit der Erwachsenen-Lehre gibt es die Möglichkeit, auf Basis einer früheren Berufsausbildung, vielfach in einer verkürzten Lehrzeit zeitnah Fachkraft in einem GreenJob zu werden. Für Arbeitssuchende gibt es mit der Umweltstiftung zusätzlich ein Stiftungsmodell, in dem sie ebenfalls mit einer verkürzten Ausbildungsdauer eine geförderte Lehrausbildung absolvieren können.
Im Ausbildungsbereich wird ein Schulterschluss zwischen regionalen Wirtschaftsbetrieben, Ausbildungsinstitutionen und Schulen angestrebt um bei der Berufsorientierung speziell auf diese GreenJobs stärker einzugehen.
"Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftskammer und KEM macht vieles möglich. Berufsorientierung gehört in den Schulen verpflichtend verankert."
Johannes Weiß, WKO Steiermark
Nachholbedarf sieht man bei der Vereinbarkeit zwischen Beruf, Familie und Freizeit. Diese muss verbessert werden. Ausbau und Flexibilisierung der Kinderbetreuung in der Region ist ein großes Thema. In der gesamten KEM ist man sich einig: Die Herausforderungen werden zukünftig nicht weniger werden. Kreative Lösungen und Zusammenarbeit sind notwendig um als Region auch in Zukunft zum einen die Energiewende zu forcieren und zum anderen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
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