Kampagne mit Vorzeigeprojekt
Steirerhaus belebt altes Gebäude mit neuem Stil

Foto: Bernhard Bergmann
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Ab sofort startet die Plattform „Wir beleben unser Land" eine Initiative, die das Bauen, Sanieren und Wohnen in der Steiermark verändern wird. Um den ländlichen Raum zu beleben, Ortskerne zu schützen, alte Bausubstanz zu retten und gleichzeitig bedrohte Handwerkskenntnisse zu bewahren und die lokale Wirtschaft zu unterstützen, ziehen zahlreiche Berufs- und Interessensgruppen an einem Strang.
„Die historischen Gebäude sind Teil unserer steirischen Identität. Wertvolle Bausubstanz zu erhalten und wiederzubeleben schafft nicht nur Wertschöpfung in der Region, sondern ist auch klima- und ressourcenschonend“, betont Landesrat Hans Seitinger.

Ein Vorzeigeprojekt aus der Oststeiermark

Ein absoluter Spezialist für Sanierungen mit Holz aus der Oststeiermark ist die Firma Steirerhaus aus der Gemeinde Ilztal. Sie können auf zahlreiche Referenzprojekte verweisen.
Ein besonderes davon ist der Kersch-Hof in Pöllau von der Gastwirtsfamilie Kerschhofer. Der Auftrag war eine Blockhausübertragung und der Neubau einer steirischen Kegelbahn. Dem rund 200 Jahre alten Haus wurde von der Firma Steirerhaus neues Leben eingehaucht; es kann jetzt als Lokalität ab 25 Personen gemietet werden. Dabei wurden alle vorhandenen Materialien des altes Gebäudes zu 100 Prozent wiederverwertet und viel mit Holz gearbeitet, damit der urige Charakter erhalten bleibt. So wurden zum Beispiel auch die Türen restauriert. In den heimeligen Holzstuben und im Weinkeller sowie der Loambudl (Lehmkegelbahn) wird man in die gute alte Zeit zurückversetzt. "Die Erhaltung des Landschaftsbildes ist uns wichtig. Daher versuchen wir, gezielt Baustoffe wiederzuverwerten sowie auf altbewährte Baustoffe zurückzugreifen, damit der Charakter eines Gebäudes nicht verloren geht", sagt Thomas Teubl, einer der Geschäftsführer von Steirerhaus. Auch das Land Steiermark unterstützt mit dem Revitalisierungsfonds alte Bauwerke und somit die Erhaltung des baukulturellen Erbgutes im Lande.

In Österreich werden Tag für Tag 20ha Boden versiegelt und gleichzeitig stehen 50.000 ha an Gebäudeflächen, die zu einem wesentlichen Teil nutzbar wären, leer. Um diese Ressource zu nutzen, braucht es einen Schulterschluss von Gemeinden, Wirtschaft und Politik. Für Landesrat Hans Seitinger ist die Bundesregierung gefordert, mit steuerlichen Anreizen dafür zu sorgen, dass sich Sanierungen rechnen. Auch die Weiterentwicklung der Förderungen für private Investitionen und breite Bürgerbeteiligungen bei Ortskernbelebungen seien wünschenswert.
Auch Raiffeisen Steiermark macht sich dafür stark, regionale Strukturen zu stärken. „Es ist eine lohnende Aufgabe, das Wertvolle an Gebäuden für die Zukunft zu sichern. Denn damit stärken wir nicht nur Unternehmen mitsamt vielen Arbeitsplätzen, sondern auch die kulturellen Wurzeln unserer Gesellschaft“, so Generaldirektor Martin Schaller.
Private Investoren, die wertvolle historische Gebäude, stillgelegte Fabriken oder desolate Bausubstanz neu beleben, werden von den Professionisten nach Kräften unterstützt, so die Landesinnungsmeister der WKO, Oskar Beer (Holzbau), Johann Hackl (Metalltechniker), Gerhard Kaufmann (Tapezierer), Hannes Koudelka (Maler), Franz Reinisch (Steinmetze), Johann Reisenhofer (Bauhilfsgewerbe) und Helmut Schabauer (Dachdecker, Glaser und Spengler).
Man spüre eine Renaissance der Baukultur besonders in den Gemeinden, so der einhellige Tenor.
Rudolf Leitner, Sprecher der planenden Baumeister, betonte das Können und Wissen zahlreicher Handwerksbetriebe, das neues Bauen in alter Substanz verwirklicht. Ein wichtiger Nebeneffekt ist für Bernd Haintz, Innungsgeschäftsführer des Bauhandwerks, die Belebung nicht nur von Bauten, sondern von Fähigkeiten und Kenntnissen, die verlorenzugehen drohen. Nicht hoch genug zu bewerten ist der Umstand, dass die Baubranche mit ihrem ganzen Umfeld ein bedeutender Arbeitgeber ist, der eine große Zahl von Lehrlingen ausbildet. Die Initiative „Wir beleben unser Land“ fördert diese Entwicklung.
Unternehmer und andere aktiv Interessierte an der Revitalisierung und Belebung im Baubereich setzen auf den Bewusstseinswandel bei den Auftraggebern und der Öffentlichkeit. Klimawandel, der Vorrang für das Regionale, neue Lebensprioritäten und zuletzt die Verunsicherung durch die Corona-Krise leiten ein Umdenken ein. Der Schulterschluss durch die Plattform „Wir beleben unser Land“ verbindet die neue Lust an Lebensqualität mit der geballten Kompetenz der steirischen Baubranche.

Zahlen, Daten, Fakten
8 Branchen im bau(nahen) Bereich sind im Projekt „Beleben“ integriert.
Sie umfassen rd 4.400 Betriebe mit 25.000 Mitarbeitern.
In diesem Bereich sind 1.900 Lehrlinge in 19 Lehrberufen tätig, Zahl gleichbleibend, allerdings auf einem nunmehr deutlich niedrigen Niveau. Vor 10 Jahren gab es noch 1/3 mehr Jungfachkräfte in diesen Berufen. In manchen Branchen, zB Stuckateur und Steinmetze haben sich diese Zahlen halbiert.
 
Konjunkturausblick:
Am Bau deutlich besser als in anderen Branchen, starker Anteil an privaten Investitionen, viele Kleinbaustellen, wo die eigenen vier Wände vergrößert oder verschönert werden sollen. Aber auch Betongold nimmt – wie bei den Wohnungspreisen erkennbar – deutlich über der Inflation an Wert zu.
 
Fachkräftemangel ist massiv gegeben, 5% - 10% an Personal könnte sofort eingestellt werden. Das Handwerk zeigt sich nach der Bankenkrise 2008 auch in der jetzigen Corona-Krise wieder sehr resistent und als Konjunkturmotor. Die hohe Arbeitslosenzahl in anderen Branchen und der enorme Mangel an Fachkräften in den hier mitwirkenden Gewerken sollte alle junge Menschen und deren Eltern zum Nachdenken bringen.

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