A stürmische Zeit
Ob G´spritzt oder pur,weiß oder rot - Der Sturm ist da!
Wenn die Blätter beginnen zu leuchten und die ersten Nebelschwaden in der Früh übers Land ziehen ist es Zeit für ihn - den Sturm. Aus dem frischen Most der junggelsenen frühreifen Rebsorten wird der in Österreich traditionsreiche vergorenen Traubensaft gewonnen. Schon ab 1 und traditionell bis zu 4 Prozent Alkoholgehalt spricht man bei uns vom Sturm, dem Federweißen oder Süssen. Als Getränk wird ihm nicht nur Gutes was die Geselligkeit betrifft unterstellt: So soll er wegen des hohen Vitamin B1 und B6 Gehaltes Haut und Verdauung sehr gut tun. So zu einer deftigen Brettljausn oder zu gebratenen Maroni genossen bringt der Sturm der Steirerseele Kraft für den bevorstehenden Winter.
Tradition gilt auch hier
Wie bei vielem gibt es auch rund ums Sturm trinken Traditionen und Bräuche. So trinkt man den "ungetauften" mit der linken Hand und sagt beim Anstoßen "Mahlzeit" statt "Prost". Erst wenn der Junker aus der Taufe gehoben wurde, also ab Martini (11.11) darf das Glas in die rechte Hand wandern und der Trinkspruch sich ändern. Meist geht mit dem Vorstellen des frischen Junkers allerdings auch die Sturmsaison dem Ende zu.
Kühler Sturm hält länger
Der Buschenschank um die Ecke, der Supermarkt im Ort, alle bieten momentan viele Variationen des herrlichen Herbstboten.Das trübe, süßlich vergorene Getränk ist meist in Glasflaschen nur mit Folienstoppel verschlossen erhältlich.Das durch das Weitergären entstehende Gas, das Kohlendioxid muss seinen Weg nach außen finden. So zärtlich verschlossen und gut gekühlt hält der Sturm seine natürliche Süsse länger. Je älter der Sturm wird, desto mehr Zucker wird vergoren und der typische Geschmack geht mehr und mehr verloren. Es heisst den Altweibersommer und den Sturm also frisch und in guter Gesellschaft zu geniessen.
In diesem Sinne: Mahlzeit!
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