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Der gebürtige Weizer Thomas Zierler erzählt, wie er durchs Gehen wieder Schritt für Schritt ins Leben fand.
Die glühend heiße Sonne brennt ihm auf die Haut, 42 Grad stehende Hitze. Kein Baum, keine Menschenseele in Sicht. Der letzte Tropfen Wasser in der Flasche ist verdampft – die nächste Ortschaft liegt noch zwei Stunden entfernt. "Was nun?" – fragte sich Thomas Zierler, der zum zweiten Mal am Jakobsweg unterwegs war. "Zum Glück ist ein Traktor vorbeigefahren. Ich sagte nur mehr: 'Agua, bitte Agua.'" Ein prägsames Erlebnis für den heute 48-Jährigen, der auf seinen Reisen an die eigenen Grenzen stieß, sein Ich erkannte und sich von Depressionen löste.
WOCHE: Thomas, wo warst du schon überall auf Reisen?
THOMAS ZIERLER: Ich war drei Mal am Jakobsweg unterwegs, auch in Island, Nepal, Peru. Ich machte verschiedene Tageswanderungen und heuer bestieg ich den Kilimanjaro in Tanzania.
2007 hat dich die Leidenschaft für Trekking-Touren gepackt. Was gibt dir den Kick dazu?
Es ist die Faszination selbst – man ist auf sich alleine gestellt und kann seine Probleme ausblenden und man konzentriert sich auf sich selbst.
Rund 30 Tage und 900 km warst du auf deiner ersten Reise am Jakobsweg unterwegs. Hattest du Angst vorm Scheitern?
Ja, am Anfang hatte ich Angst, ich wusste es selbst nicht, ob ich es schaffe.
Du hast es geschafft und schriebst das Buch "Und dann schaute ich nicht mehr zurück." Wohin schaust du nicht zurück?
Wenn man eine große Reise macht, schaut man kurzfristig nach vorne. Man beschäftigt sich mit dem Hier und Jetzt und nicht mit der ganzen Wegstrecke. Speziell für den Jakobsweg passt der Titel gut.
Welches Ereignis ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Als ich einen Stein von zuhause mitnahm und symbolisch für meine Probleme am Cruz de Ferro hinlegte.
Was hast du fürs Leben gelernt?
Die kleine Dinge zu schätzen.
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