Neues FSW-Angebot
Unterstützung für pflegende Angehörige in Wien gestartet
Am Mittwoch stellte der Fonds Soziales Wien (FSW) sein neues Angebot für An- und Zugehörige in Wien vor. Menschen, die andere in ihrem Umfeld pflegen sollen, sollen damit individuelle Beratung, Know-how und Begleitung im Pflegealltag bekommen.
WIEN. Bisher hat der Fonds Soziales Wien (FSW) nur Unterstützung für Menschen, die Pflege benötigen, angeboten. Das ändert sich jetzt mit einem neuen Pilotprojekt, welches bereits im Jänner startete. Dieses wendet sich mit Hilfe und Unterstützung an die An- und Zugehörigen, die ihre Liebsten pflegen müssen.
Geplant ist das Projekt aktuell für ein Jahr. Menschen, die ihre An- und Zugehörigen pflegen, können Schulungen, Beratungsgespräche und andere Unterstützung bekommen. Verwandt müsse man nicht sein, um das Angebot beanspruchen zu können. Die Beratung kann telefonisch oder persönlich erfolgen und ist, wie alle anderen Angebote, kostenlos. Das Projekt wird von Astrid Pfeffer mit fünf weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geleitet.
Besonders wichtiges Projekt
"Pflegende An- und Zugehörige sind eine unverzichtbare Stütze im Gesundheits- und Sozialsystem. Das Projekt ist das erste, das sich an diese Menschen wendet", so FSW-Geschäftsführerin Susanne Winkler. Ziel sei es, die Pflegenden zu unterstützen, damit es nicht zur Überlastung kommt. Für Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger, sei es besonders wichtig, auf die Menschen zuzugehen. Denn viele An- und Zugehörige wüssten gar nicht, dass und wie sie sich Hilfe holen können.
Damit sich Pflegende, An- sowie Zugehörige austauschen können, organisiert das FSW oft Stammtische. "Menschen, die ihre Liebsten pflegen, sind Expertinnen und Experten in ihrer Sache. Da ist es gut, wenn das Wissen untereinander auch weitergeben werden kann", so Winkler. Besonders wichtig sei auch die psychische Unterstützung, denn die Pflege würde Menschen einiges abverlangen. Finanziell werden die Pflegenden nicht unterstützt, jedoch können sie sich Kosten durch Beratungszentren und Tipps ersparen, heißt es.
Unterstützung vor Ort
Ein Teil der Unterstützung sind auch Hausbesuche, die von diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen durchgeführt werden. Diese können dann pflegerische und medizinische Tipps und Tricks weitergeben, die das Pflegen der Angehörigen leichter gestaltet. Im FSW Bildungszentrum, in der Erdbergstraße 200/2, können Menschen in einer Übungswohnung unter realen Bedingungen Tätigkeiten wie Kommunikation, Haushaltstätigkeiten und Mobilität erlernen. Ausbilderin Ursula C. spielt vor, wie ein Beratungsgespräch aussehen kann.
Bei dem Gespräch werden u. a. Fragen zu Hilfsgegenständen wie dem Notfallarmband geklärt sowie Tipps gegeben, wie der Wohnraum sicherer gestaltet werden kann. Auch wird vorgezeigt, wie man Pflegende möglichst schonend aus dem Bett transferieren kann.
Wer Fragen hat, kann sich von Montag bis Sonntag zwischen 8 und 20 Uhr unter der Telefonnummer 01/24524 beim FSW-Kundenservice melden.
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