WiGeV
Zahl der Gefährdungsanzeigen in Wiener Spitälern deutlich gestiegen

Von 2015 bis kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres gab es insgesamt 167 Gefährdungsanzeigen in den sieben Spitälern des WiGeV. | Foto: Marcelo Leal/Unsplash
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  • Von 2015 bis kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres gab es insgesamt 167 Gefährdungsanzeigen in den sieben Spitälern des WiGeV.
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In sieben Jahren hat sich die Zahl der Gefährdungsanzeigen in WiGeV-Spitälern um 1.400 Prozent erhöht. Seit 2015 gab es die meisten Meldungen in der Klinik Landstraße.

WIEN. Sie sind ein etabliertes Instrument im Krankenhausmanagement und sorgten zuletzt immer wieder für Schlagzeilen in Wien: die Gefährdungsanzeigen. Ziel dieser ist es, die Krankenhausleitung rechtzeitig und vorbeugend über Engpässe zu informieren.

Die Gefährdungsanzeigen etwa in der Klinik Floridsdorf, Ottakring oder sogar im AKH, führten auch zu einem öffentlichen Clinch zwischen dem Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) einerseits und der Ärztekammer Wien andererseits.

Wiener Gesundheitsverbund kritisiert Ärztekammer-Statements

Von 2015 bis kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres gab es insgesamt 167 Gefährdungsanzeigen in den Spitälern des WiGeV. Das zeigt eine Anfragebeantwortung der Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec und des Landtagsabgeordneten Michael Gorlitzer (beide ÖVP) durch Stadtrat Hacker.

Die meisten davon gab es im vergangenen Jahr (bis 21. Dezember) - 75 an der Zahl. Im Detail: 16 in der Klinik Ottakring, 15 in der Donaustadt, 14 in Floridsdorf, jeweils elf in der Landstraße und in Hietzing, fünf in Favoriten, zwei in Penzing sowie eine in der Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung (kurz: TU PWH). Seit 2015 hat sich die Zahl um 1.400 Prozent erhöht – damals gab es nur fünf Gefährdungsanzeigen. 

Die meisten Anzeigen in der Klinik Landstraße

Die Gefährdungsanzeigen über die Jahre: 2015 und 2016 gab es jeweils fünf Stück, 2017 drei, im Jahr danach neun. 2019 gab es dann einen deutlichen Anstieg auf 26, eine Meldung mehr gab es dann im ersten Corona-Jahr 2020. 17 Meldungen gab es 2021. Die meisten Gefährdungsanzeigen gab es in der Klinik Landstraße (39) sowie jeweils 32 in Floridsdorf und Ottakring. Die wenigsten in Penzing – nur zwei an der Zahl.

Die meisten Gefährdungsanzeigen gab es in der Klinik Landstraße (39) sowie jeweils 32 in Floridsdorf und Ottakring. Die wenigsten in Penzing – nur zwei an der Zahl. | Foto: Hannah Maier
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Es hätte eigentlich noch eine weitere Anzeige im vergangenen Jahr gegeben, die vom Oktober im AKH. Doch laut Hacker wurde die von der Ärzteschaft eingebrachte Meldung nach inhaltlicher Prüfung als "Überlastungsanzeige" bewertet. "Seitens des AKH sind sämtliche Maßnahmen zur Behebung der Überlastungssituation am Laufen. Ein kontinuierlicher Austausch mit der betroffenen Abteilung findet statt", so Hacker. 

"Mit 31. Oktober 2022 wurde für die Handhabung von Gefährdungsanzeigen seitens des WiGeV eine Dienstanweisung erlassen. In einem weiteren Schritt wurde dazu ein Standard Operating Procedure (SOP) erstellt, in dem u. a. die standardisierte Erstellung als auch ein Eskalationsszenario beschrieben wird", heißt es in der Anfragebeantwortung.

163 von 167 Anzeigen wurden durch Maßnahmen des WiGeV deeskaliert – beim Rest befinden sich die Maßnahmen "in Umsetzung".

Korosec: "Tiefgreifende Reformen überfällig"

ÖVP Wien-Gesundheitssprecherin Korosec sagte der BezirksZeitung, dass die Wienerinnen und Wiener die bestmögliche Gesundheitsversorgung verdient haben – doch "momentan erleben wir ein unwürdiges Schauspiel, unter dem das Personal und die Bevölkerung leidet". Und weiter: "Es reicht nicht mehr nur ein Pflaster nach dem anderen aufzupicken – tiefgreifende Reformen sind mehr als überfällig".

ÖVP Wien-Gesundheitssprecherin Korosec sagte der BezirksZeitung, dass die Wienerinnen und Wiener die bestmögliche Gesundheitsversorgung verdient haben – doch "momentan erleben wir ein unwürdiges Schauspiel, unter dem das Personal und die Bevölkerung leidet". | Foto: Florian Schrötter/BKA
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Wie die VP-Gesundheitssprecherin erklärt, ist eine Gefährdungsanzeige ein fachliches Schreiben, das schwerwiegende Gefahren im Spitalsbetrieb anzeigt und vor Gericht als Beweismittel zugelassen ist. Mögliche Ursachen für solch eine Meldung können personeller, struktureller oder organisatorischer Natur sein.

Maßnahmen für attraktiveren Arbeitsplatz

Auf BezirksZeitung-Anfrage sagte eine Sprecherin des Wiener Gesundheitsverbunds, dass man zuletzt vielfache Maßnahmen gesetzt hat, um den Arbeitsplatz in den Spitälern "attraktiv zu gestalten" sowie den Berufseinstieg zu erleichtern.

Seit einiger Zeit bietet man Teilzeitanstellungen, Betriebskindergärten, eine Gesundheitsförderung, vielfache Karrieremöglichkeiten, Coaching, Führungskräfteschulungen sowie Aus-, Fort- oder Weiterbildungen für das Personal.

Die Gefährdungsanzeigen seit 2015

  • Klinik Landstraße - 39 (bis 21. Dezember 2022; keine Anzeige 2020)
  • Klinik Floridsdorf - 32 (keine Anzeigen zwischen 2015 & 2018)
  • Klinik Ottakring - 32 (keine 2015 und 2016)
  • Klinik Donaustadt - 21 (keine 2018 und 2019)
  • Klinik Hietzing - 17 (keine zwischen 2015 & 2018)
  • Klinik Favoriten - 12 (keine zwischen 2015 & 2017, sowie 2021)
  • Klinik Penzing - 2 (keine zwischen 2015 & 2021)
  • TU-PWH - 12 (keine zwischen 2015 & 2017, sowie 2021)
  • AKH – keine

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