Klinikärzte
Ärztekammer hat Streik in Wiener Spitälern beschlossen
Die Ärztekammer Wien hat einen wienweiten Streik in Wiener Spitälern beschlossen haben. Betroffen sein sollen nicht nur WiGev-Spitäler, sondern auch andere Krankenhäuser. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wurde über die angeblichen Pläne nicht informiert.
WIEN. Seit einiger Zeit herrscht ein dramatischer Personalmangel in Wiener Spitälern, fast wöchentlich wird über Gefährdungsanzeigen gesprochen und in der Öffentlichkeit gibt es zu diesem Thema einen Clinch zwischen der Stadt und dem Wiener Gesundheitsverbund (WiGev) auf der einen, und der Ärztekammer Wien (ÄKW) auf der anderen Seite.
Anfang Juni wurde bekannt, dass die ÄKW zu Streikschulungen in den eigenen WiGev-Häusern einladen wird. Angekündigt wurden individuelle Schulungen mit ausgewählten Abteilungen, die "bereits beschlossen haben, für ihre Interessen zu streiken, und auch bereits ihre Streikleitungen wählen". Der ÄKW-Vorstand hat zwei Millionen Euro zur Rechtsunterstützung im Falle von Streiks freigegeben. Das wurde von der Gewerkschaft younion kritisiert. MeinBezirk.at berichtete:
Bereits Ende Juni wurde ein Warnstreik vor der Zentralen Notaufnahme (ZNA) der Klinik Ottakring abgehalten - siehe unten. Und wie "Krone.at" am Dienstagnachmittag berichtet, könnten weitere Streiks im Laufe des Jahres folgen.
Planung und Organisation sollen beginnen
Denn die Kurie der angestellten Ärzte hat einen wienweiten Streik beschlossen. In den kommenden Wochen werden die Klinikärztinnen und -ärzte zumindest für einen Tag die Arbeit niederlegen. Das "Kurienbüro" wurde beauftragt, ab sofort mit der Planung und Organisation zu beginnen. Den Bericht bestätigte ein Sprecher der Ärztekammer gegenüber MeinBezirk.at.
"Die Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien lädt die Pflegekräfte und alle anderen Beschäftigten der Wiener Krankenanstalten ein, sich dem Streik anzuschließen, da die Versorgung in den Spitälern nur gemeinsam aufrechterhalten werden kann. Wir laden die betroffenen Gewerkschaften vida, younion und GÖD ein, gemeinsam diesen Streik vorzubereiten", zitiert "Krone.at" ein ÄKW-Schreiben.
Hacker-Büro wurde nicht informiert
Auf MeinBezirk.at-Anfrage sagte ein Sprecher des Büros von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), dass man nicht über die Pläne informiert wurde. In den vergangenen Tagen und Wochen gab es keine Gespräche mit Vertretern der Ärztekammer Wien, "weil sich die ÄKW in den vergangenen Wochen in erster Linie mit sich selbst beschäftigt" habe, so Sprecher Mario Dujaković.
Anfragen an den Wiener Gesundheitsverbund (WiGev)sowie die oben genannten Gewerkschaften blieben bis Dienstagnachmittag unbeantwortet. Gemeldet haben sich die AUVA-Spitäler. Demnach habe die AUVA über die Streikpläne "keinerlei offizielle Information" erhalten.
Überraschend kam die Ankündigung für die Wiener Ordensspitäler: "Wir beobachten die weiteren Entwicklungen und gehen davon aus, dass für alle Beteiligten wie für uns die Sorge um die Patienten im Vordergrund steht", so ein Sprecher.
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