"4:20 walk together"
Demo am Samstag für Cannabis-Legalisierung in Wien
Am Samstag, 20. April, wird für die Legalisierung von Cannabis hierzulande auf der Mariahilfer Straße demonstriert. Die Kundgebung findet von 14 bis 19 Uhr statt. Nach der Gesetzesänderung am 1. April in Deutschland wird das Thema auch in Österreich wieder aktuell.
WIEN. Seit dem 1. April ist das neue Cannabisgesetz zum Konsum von Cannabis in Deutschland in Kraft getreten. Das sorgt auch in Österreich für einen erneuten Impuls, die Legalisierung zu thematisieren. Cannabisshop-Betreiberin Sylvia Trapichlerveranstaltet deswegen eine Demonstration gemeinsam mit dem Team der Cultiva Hanfmesse und dem Schwerkranken-Verein "Arge Canna" für den Samstag, dem 20. April, in Wien.
Die Demo, mit dem Namen "4:20 walk together" findet symbolisch am internationalen "4:20 Day" statt. Die Zahl 420 steht popkulturell für den Konsum von Cannabis. Erwartet werden 300 bis 500 Teilnehmer, die um 14 Uhr am Westbahnhof in Richtung MuseumsQuartier entlang der Mariahilferstraße marschieren. Demonstrationsende ist um 19 Uhr am Platz der Menschenrechte.
Die Forderungen der Organisatoren sind eine Änderung der Gesetze rund um den Anbau und Konsum von Cannabis in Österreich, nach deutschem Vorbild. Konkret wird für die medizinische Abgabe von Cannabisblüten bei ärztlicher Verschreibung und die Kostenübernahme durch die Krankenkassen demonstriert.
Gefordert wird außerdem eine Legalisierung der Selbstversorgung mit Cannabis durch den Eigenanbau oder eigens dafür gegründeten Vereinen unter Einhaltung von Regulierungen, wie dem Jugendschutz. Die Organisatoren setzen sich darüber hinaus auch für eine stärkere medizinische Forschung von Herstellung und Konsum von Cannabis und der Qualitätskontrolle sowie verpflichtenden Suchtprävention und -beratung in Vereinen ein.
Auf der Demonstration selbst soll der, von dem Schwerkranken-Verein "Arge Canna" gegründete, Cannabis-Anbauklub vorgestellt und eine neue parlamentarische Bürgerinitiative präsentiert werden. Geladener Gast ist die US-amerikanische Cannabis-Forscherin und -Aktivistin Caren Kershner.
Was ist in Deutschland erlaubt?
In Deutschland ist der Besitz und der Anbau unter Einhaltung von Vorlagen für Erwachsene bereits erlaubt: Seit dem 1. April gilt das neue Cannabisgesetz in Deutschland. Damit wurde der private Eigenanbau von Cannabis durch Erwachsene zum Eigenkonsum erlaubt. Personen über 18 dürfen bis zu 50 Gramm Cannabis und maximal drei Cannabispflanzen zu Hause haben. In der Öffentlichkeit sind nur bis zu 25 Gramm Cannabis pro Person erlaubt. Der Besitz von größeren Mengen sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor.
Das Rauchen selbst ist in den Fußgängerzonen nur zwischen 7 und 20 Uhr erlaubt. In einem Radius von 100 Metern rund um Spielplätzen, Kindergärten und Schulen ist der Konsum jedoch nicht gestattet. Der Verkauf und die Weitergabe von Marihuana bleibt weiterhin illegal. Gesellschaftliche Auswirkungen der Legalisierung in Deutschland sollen nach vier Jahren wissenschaftlich bewertet werden, heißt es aus der Politik.
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