Klimaschutz in Wien
Fridays For Future feiert einjähriges Jubiläum
Am 15. März 2019 fand der erste weltweit organisierte Klimastreik von "Fridays For Future" statt - auch in Wien.
WIEN. "Leonardo DiCaprio, Antonio Guterres und sogar der Papst mahnten zum Klimaschutz - weitgehend wirkungslos. Dann begann die 15-jährige Greta Thunberg im August 2018 ihren 'Schulstreik für das Klima' vor dem schwedischen Parlament und startete damit eine Weltrevolution", sagt der Journalist Benedikt Narodoslawsky, der nun das Buch "Inside Fridays For Future" veröffentlicht hat. Darin beschreibt er die "faszinierende Geschichte der Klimabewegung in Österreich".
Initialzündung war der weltweite Klimastreik am 15. März vorigen Jahres, als international 1,8 Millionen Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gingen und in Wien mehr als 30.000 Leute am Heldenplatz standen. "'Fridays For Future (FFF) Austria' begann typisch österreichisch: verschlafener und später als in anderen Ländern. Aber was hat sich daraus entwickelt!", sagt Narodoslawsky begeistert. "Im Parlament wurde der Klima-Notstand ausgerufen, die größte Boulevardzeitung macht eine Klima-Kampagne und nicht zuletzt wurde die Bundesregierung umgedreht."
Die Klimakrise in den allen Medien
Was die FFF-Bewegung in Österreich seit dem ersten weltweiten Klimastreik am 15. März 2019 bewirkt hat, lässt sich auch an der medialen Präsenz des Themas Klimawandel gut ablesen: Gab es 2018 noch insgesamt 5.721 Artikel dazu in allen östereichischen Medien, waren es in den 12 Monaten darauf bereits 14.323.
Ausschlaggebend für den Erfolg der Klimabewegung war wohl auch die Initiative von 26.800 Wissenschaftern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, die sich demonstrativ hinter FFF stellten und bestätigten, dass der Klima-Protest auf wissenschaftlichen Fakten basiert. "Die Klimaforscher nahmen so den Stimmen, dass das 'nur ein paar spinnerte Schulschwänzer' seien, die Basis", erinnert sich der Autor, "daraufhin lud das offizielle Österreich vom Bundespräsidenten abwärts FFF-Vertreter zu Gesprächen ein."
Mit Greta Thunberg im Gespräch
Aber auch Narodoslawsky hatte ein interessantes Gespräch: mit Greta Thunberg. "Sie traf ich in der französischen Botschaft am Tag des großen Klimaprotests. Ich wunderte mich, wie unaufdringlich sie persönlich ist, fast unscheinbar. Beim Händeschütteln war wenig Gegendruck da - trotzdem spürte ich, wie stark und selbstbewusst sie innerlich ist", erzählt er.
"Nie vergessen werde ich aber, wie Thunberg am Fenster stand und hinunter auf den Schwarzenbergplatz sah, wo gerade tausende Demonstranten die Straße vom Autoverkehr eroberten und zu einem riesigen Menschenmeer anschwollen", so Narodoslawsky. "In diesem Moment wurde mir klar, dass dieses zierliche Mädchen gerade Geschichte schreibt."
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