150 Jahre Wiener Wasser
Jubiläumsbrunnen in Favoriten feierlich eröffnet
Wien lässt das Wasser hochleben und feiert das 150-jährige Bestehen der I. Hochquellenleitung. Zu diesem Anlass wurde der "Wir Wasser"-Jubiläumsbrunnen im Sonnwendviertel in Betrieb genommen.
WIEN/FAVORITEN. Am 24. Oktober 1873 fand die Eröffnung der I. Wiener Hochquellenleitung beim Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz statt. Die Wasserleitung brachte damit erstmals frisches Trinkwasser aus den niederösterreichischen Alpen direkt in die Bundeshauptstadt. Damit wurde einerseits der Wasserknappheit, andererseits auch Seuchen wie Cholera ein Ende gesetzt.
Heute, auf den Tag genau 150 Jahre später, wird wieder eine Eröffnung gefeiert. Diesmal nicht in der Innenstadt, sondern in Favoriten. Da, im Grätzl Sonnwendviertel, an der Ecke Gudrunstraße/Sonnwendgasse, wird dem Wiener Wasser ein Denkmal gesetzt. Und was wäre symbolträchtiger als ein Brunnen?
Jubiläumsbrunnen neuer Touristenhotspot
Der Jubiläumsbrunnen zum 150. Geburtstag trägt den Namen "Wir Wasser" und wurde von der internationalen Gruppe Gelatin gestaltet. Acht Monate Bauzeit hat das Projekt in Anspruch genommen, rund 20 Personen haben alleine drei Monate an den Figuren gearbeitet. 33 sind es an der Zahl, von denen eine über eine Trinkstelle verfügt. Das Wasserspiel selbst besteht aus drei Haupt- und 12 kleineren Düsen sowie Wasserstrahlen aus fünf der Figuren. Die Strahlhöhe beträgt sechs Meter.
Eines ist klar, das Erscheinungsbild des Jubiläumsbrunnen ist einmalig und wird nicht nur das Mikroklima verbessern, sondern auch "ein Touristenmagnet werden", ist sich Favoritens Bezirksvorsteher Marcus Franz (SPÖ) sicher. Künftig müssten die beliebten Hop-on/Hop-off-Busse wohl ihre Routen ändern und Halt in Favoriten machten, scherzte Franz bei der Eröffnung. Dass der 10. Bezirk als Standort ausgewählt wurde und der öffentliche Raum damit um eine künstlerische Arbeit reicher ist, freue ihn als Bezirkschef naturgemäß besonders.
Von 90 auf 500 Millionen Liter Wasser
Nicht weniger begeistert zeigte sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Er unterstrich, dass die gute Trinkwasserqualität einer der Gründe sei, warum Wien regelmäßig zur lebenswertesten Stadt gewählt wird. Man müsse sich bewusst sein, dass es sich nicht um eine Handelsware, sondern um ein kostbares und ererbtes Gut handele. Deshalb schützt Wien seit 2001 - als erste Stadt weltweit - sein Trinkwasser mit der Wiener Wassercharta im Verfassungsrand.
Jährlich werden bis zu 100 Millionen Euro investiert, um die die Wasserversorgung auch künftig zu sichern, sagte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ), in dessen Ressort das Wiener Wasser fällt. Wien wächst und damit auch der Wasserverbrauch. Vor 150 Jahren wurde der tägliche Wasserverbrauch mit etwa 90 Millionen Liter pro Tag berechnet. Mittlerweile werden im Schnitt 340 Millionen Liter benötigt, im Hochsommer sogar 500 Millionen Liter, bezifferte Czernohorszky die Notwendigkeit des Wassers.
Miteinander auch in schwierigen Zeiten
Einen ganz besonderen Gast gab es bei der Eröffnung auch noch. Zwischen den Klängen von Händels "Overtüre aus der Wassermusik" und Strauss' "Die Hochquelle" richtete Bundespräsident Alexander Van der Bellen das Wort an die zahlreichen Besucherinnen und Besucher. Er mahnt zu mehr Freude, auch wenn es in Zeiten wie diesen immer auch viel Unsicherheit und Unzufriedenheit gäbe. Die Gestaltung des Brunnens soll neben der Bedeutung des Wassers auch das Miteinander und die Stärke der Gesellschaft widerspiegeln, betonte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ).
Dann war auch schon der Moment, auf den alle gewartet hatten, da: mit vereinten Kräften wurde an dem Handrad gedreht und der der Jubiläumsbrunnen "Wir Wasser" in Betrieb genommen.
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