Wien-Schulstart
Lehrkräftemangel und Entlastungspakete - was ändert sich?
Am 4. September ist Schulstart für rund 242.000 Kinder und Jugendliche in Wien. Welche Neuerungen für das neue Schuljahr geplant sind, stellten Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) sowie Bildungsdirektor Heinrich Himmer am Freitag vor.
WIEN. Rund 28.000 Lehrkräfte sowie 240.000 Kinder und Jugendliche starten am Montag, 4. September, in ein neues Schuljahr in Wien. Für dieses Schuljahr gibt es einige Neuerungen. Diese wurden am Freitag, 1. September, vom Vizebürgermeister und zuständigen Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) sowie Bildungsdirektor Heinrich Himmer im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.
Rund 1.500 neue Anstellungen im Bereich der Lehrkräfte bietet das neue Schuljahr. Mit Abzug der Lehrkräfte, die nicht mehr tätig sind, ist das ein Zusatz von 1.300 Lehrkräften in den vergangenen drei Jahren, so Wiederkehr. Trotz dessen herrscht ein Fachkräftemangel. Um dem entgegenzuwirken, wurde ein Quereinstieg für allgemeinbildende Fächer ermöglicht.
"Wir haben mittlerweile schon über 100 Quereinsteigerinnen und -einsteiger anstellen können, die einen akademischen Abschluss haben, die Berufspraxis mitbringen und die zum Beispiel aus der Wissenschaft kommen, in der Naturwissenschaft geforscht haben und jetzt etwa als Biologielehrer und -lehrerinnen in die Schule kommen", so Bildungsdirektor Himmer. Quereinsteigende betreffen derzeit aber nur Mittelschulen, Gymnasien und Neue Mittelschulen. Das will der Vizebürgermeister ändern. Er fordert, dass Einstieg auch für die Volksschulen ermöglicht wird.
Entlastungen für Lehrkräfte und Eltern
Für das kommende Schuljahr sind auch einige Entlastungen für Eltern geplant. Hierbei sollen rund 23.500 Kinder und deren Familien von der "nachhaltigen Entlastung" profitieren. "Für Familien bedeutet die aktuelle Teuerung in vielen Lebensbereichen eine enorme Herausforderung, den Alltag zu meistern", erklärt Wiederkehr den Grund.
So soll unter anderem das Mittagessen für Kinder und Jugendliche an Ganztagsschulen übernommen werden. "Das ist eine Entlastung für Eltern mit zwei Kindern von immerhin 2.000 Euro", erklärt der Vizebürgermeister. Dafür nahm die Stadt Wien für heuer und 2024 insgesamt 82 Millionen Euro in die Hand.
Deutliche Entlastungen soll es auch bei Essensbeiträgen in Kindergärten und Horten für Eltern mit niedrigem Einkommen geben. Im Kindergarten betreffe dies eine jährliche Ersparnis von etwa 800 Euro, in Horten 1.750 Euro. Des Weiteren soll es eine Unterstützung bei Schulausflügen von 110 Euro geben, zehn Euro mehr als im vorigen Schuljahr. Neben dem unterstützt die Stadt Wien auch beim Ankauf von Unterrichtsmaterialien in Wiener Pflichtschulen, etwa mit Heften, Bleistiften und Zeichenpapier.
Um neu einsteigende Lehrkräfte zu unterstützen, sei ebenfalls für dieses Jahr eine Gehalts-Vorziehung geplant. Anstatt wie bisher das erste Gehalt im neuen Schuljahr am 15. Oktober zu bekommen, sollen Pädagoginnen und Pädagogen dieses schon am 15. September erhalten.
Neue Schulgebäude
Im kommenden Schuljahr 2023/24 starten insgesamt sechs neue Bildungsbauten ihren Betrieb in Wien:
- Favoriten: Bildungscampus Innerfavoriten
- Simmering: Bildungscampus Heidemarie lex-Nalis
- Penzing: Dreyhausenstraße
- Brigittenau: Neu Leopolau
- Donaustadt: Langobardenstraße und Leopold-Kohr-Straße
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