"Reifeprüfung ist veraltet"
SPÖ Wien fordert Reformierung der Matura
SPÖ-Bildungssprecherin und Wiener Gemeinderätin Nicole Berger-Krotsch fordert eine grundlegende Reform der Reifeprüfung. Für sie ist das System überholt und fördere lediglich das Auswendiglernen.
WIEN. Die Matura ist eine veraltete Prüfungsform und sollte reformiert werden, meint die SPÖ-Bildungssprecherin und Wiener Gemeinderätin Nicole Berger-Krotsch. Für sie bereite der Bildungsabschluss die Schülerinnen und Schüler aktuell nicht auf die realen Bedingungen der Arbeitswelt vor. Statt Auswendiglernen soll kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und die praktische Anwendung im Zentrum stehen.
„Wir setzen uns für eine Bildungsreform ein, die praktische Fähigkeiten und die Anwendung des Gelernten in realen Situationen in den Mittelpunkt rückt“, so die Wiener Gemeinderätin.
Ein besseres und inklusiveres Bildungssystem
Die Matura selektiere Schülerinnen und Schüler auch auf einer sozialen und finanziellen Ebene aus. Eltern, die finanziell gut aufgestellt sind, können sich die Nachhilfe für ihre Kinder leisten. So haben diese Kinder oft mehr Ressourcen und damit eine bessere Chance für einen guten Lernerfolg. Laut einer Arbeiterkammer-Studie (AK) bekamen letztes Jahr 30 Prozent aller Schülerinnen und Schüler externe Nachhilfe.
Weiters fordert Nicole Berger-Krotsch eine Bildungsreform, die die essenziellen Fähigkeiten für den Erfolg im 21. Jahrhundert in den Mittelpunkt stelle. Auch sei das Konzept der schriftlichen Prüfung ein veraltetes Konzept, vielmehr brauche es verschiedene Methoden, die die unterschiedlichen Lernstile und Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler berücksichtige.
ÖH fordert völlige Abschaffung
Die Österreichische HochschülerInnenschaft forderte schon letzte Woche die Abschaffung der Matura. Das Argument, die Matura sei wichtig als Berechtigung für das Studium lassen sie nicht gelten. Schon längst wäre die Matura nicht die einzige Prüfung für den Studieneintritt. Aufnahmeprüfungen und die „Knockout-Prüfungen“ gefüllte STEOP (Studieneingangs- und Orientierungsphase) müssen ebenfalls für das Studium absolviert werden.
„Wir müssen weg von punktuellen Leistungsüberprüfungen, die über die gesamte zukünftige Berufslaufbahn bestimmen.“, so Simon Neuhold aus dem ÖH-Vorsitzteam.
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