Mehr Solidarität gefragt
Wien erfüllt Asylquote zu 197 Prozent
Laut einem Bericht erfüllt Wien die eigene Asylquote zu 197 Prozent. Damit würde, laut eigenen Angaben, Wien als einziges Bundesland die vereinbarte Quote einhalten.
WIEN. Seit dem Start des Angriffs auf die Ukraine durch Russland im Februar 2022 ist die Zahl der vom Krieg vertriebenen Personen in Europa auf einem jahrzehntelangen Höchststand. Wien und der Bund bieten jenen eine Zuflucht, die von ihrem eigenen Land vertrieben worden sind.
Die Verteilung von Asylsuchenden ist ein komplexes Thema, welches sich nicht selten um die Bereitstellung von notwendiger Infrastruktur dreht. MeinBezirk.at berichtete in diesem Zusammenhang erst kürzlich von der Errichtung von Containerklassen an Wiener Schulen.
Laut eigenen Angaben wird die Betreuungsquote an geflüchteten Menschen vonseiten Wiens zu 197 Prozent überfüllt, berichtet "Der Standard". Auf MeinBezirk.at-Anfrage teilte das Büro des zuständigen Stadtrats Peter Hacker (SPÖ), dass die Daten auf nicht öffentlich zugängliche Statistiken basieren. Die "Asylquote" beziehe sich in erster Linie auf Asylwerber, subsidiär Schutzberechtigte und Vertriebene aus der Ukraine. Im Moment würden sich 75.202 Personen in Betreuung befinden, wobei etwa 32.000 in Wien durch den Fonds Soziales Wien (FSW) betreut werden.
Mehr Solidarität gefordert
In einem kürzlichen Interview mit dem "Standard" betonte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die Wichtigkeit, sich mit dem Thema auf Bundesseite zu befassen. "Wir erwarten uns auch mehr Solidarität vonseiten des Bundes und der Bundesländer. Wien erfüllt die Asylquote zu mehr als 190 Prozent. Durch den Krieg in der Ukraine mussten wir mehr als 4.000 Schülerinnen und Schüler im laufenden Schuljahr unterbringen. Das ist quantitativ eine große Herausforderung auf vielen Ebenen".
Aus dem Büro von Stadtrat Hacker heißt es, dass "die ÖVP und von ihr geführte Länder gefordert sind, die gescheiterte und von Inaktivität bestimmte Integrationspolitik der vergangenen Jahre zu ändern."
Die Diskussion rund um die Überfüllung der Quote durch Wien und den Forderungen durch die Wiener Politik an Bund und Bundesländer ist keine neue. MeinBezirk.at berichtete bereits 2022 schon von der Situation - siehe unten.
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