Frauenmorde
Wiener Grüne fordern Gewaltschutzgipfel nach zwei Femiziden
Innerhalb kürzester Zeit gab es in Liesing und der Leopoldstadt zwei mutmaßliche Femizide, wohl ausgeübt von den Ehemännern. Aus dem Grund fordern die Wiener Grünen einen Gewaltschutzgipfel in der Hauptstadt.
WIEN. Es wären die Femizide Nummer 18 und 19 in diesem Jahr in ganz Österreich: Innerhalb weniger Stunden wurden zwei Frauen im 2. und 23. Bezirk tot aufgefunden. Die Tatverdächtigen sind ihre Ehemänner.
Zuerst wurde am Donnerstagabend, 5. Oktober, eine 34-Jährige tot in einem Liesinger Einfamilienhaus aufgefunden. Ihr Ehemann - ein 63-Jähriger - wies Schnittverletzungen auf und schwebt derzeit in Lebensgefahr.
Beim zweiten Mordverdacht wurde am Freitagvormittag eine tote 54-Jährige in einer Wohnung am Mexikoplatz vorgefunden. Ihr Ehemann (64) sprang aus dem Fenster - für ihn kam jede Hilfe zu spät. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. MeinBezirk.at war vor Ort:
Grüne: "Zahlen sind alarmierend"
Die Wiener Grünen nach den zwei jüngsten mutmaßlichen Femiziden einen Gewaltschutzgipfel in der Bundeshauptstadt. Die Grünen seien "schockiert, dass innerhalb von 24 Stunden zwei Frauen mutmaßlich von ihren Ehemännern ermordet wurden".
Fünf von 19 Femiziden wurden in diesem Jahr in Wien verübt, 15 weitere versuchte Femizide bzw. Fälle von schwerer Gewalt an Frauen kommen hinzu. "Diese Zahlen sind alarmierend und zeigen das enorme Ausmaß der patriarchalen Gewalt in Wien", so Frauensprecherin Viktoria Spielmann.
Zu Wort meldete sich auch die Wiener Frauenvorsitzende Marina Hanke mit SPÖ-Bundesfrauenvorsitzenden Eva-Maria Holzleitner. Laut den SPÖ-Politikerinnen soll Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) alle notwendigen Ministerien und Experten in Sachen Gewalt- und Opferschutz an einen Tisch holen und den "Nationalen Aktionsplan Gewaltschutz" umsetzen. "Seit Jahren fordern wir einen permanenten Krisenstab von Justiz-, Frauen- und Innenministerium mit den Gewaltschutzeinrichtungen. Nichts ist geschehen", so Hanke.
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