WKW-Umfrage
Martinigansl für Großteil der Wiener unverzichtbar
Bald ist wieder Ganslzeit. Aus diesem Anlass führte die Wirtschaftskammer Wien eine Befragung unter den Wienern durch. Das Ergebnis: anstatt zu Hause, genießen die meisten das Martinigansl lieber beim Wirt ihres Vertrauens.
WIEN. Herbstzeit ist Ganslzeit. Die Tradition, um den Martinstag (11. November) herum ein nach dem Heiligen Martin von Tours benannte Martinigansl mit Rotkraut und Knödel zu verspeisen, ist bei den Wienerinnen und Wienern fest verankert.
Wie wichtig die Tradition ist – nicht nur für die Genießer, sondern auch für die Wirte – zeigt sich anhand einer Martinigansl-Umfrage, welches die Wirtschaftskammer Wien (WKW) kurz vor Start der Saison durchgeführt hat. Die Meinung von mehr als 1.300 Wienerinnen und Wienern wurde dazu herangezogen. Und das kam dabei heraus.
Unverzichtbare Tradition
Für 85 Prozent der Befragten ist das Gansl-Essen ein gesellschaftliches Highlight, für zwei Drittel (66 Prozent) ist der jährliche Martinigans-Genuss gar unverzichtbar. Darüber hinaus ein Ergebnis, das vor allem die Wirte freuen wird: Für knapp 75 Prozent geht das Martinigansl einher mit einem Gastronomie-Besuch, nur ein Viertel der Wienerinnen und Wiener genießt die Gans lieber in den eigenen vier Wänden. "Das ist komplett konträr zu vielen anderen Anlässen – etwa dem Weihnachtsessen -, die primär daheim begangen werden", so Peter Dobcak, Obmann der Fachgruppe Gastronomie in der WKW.
Auch wenn es noch bis kommende Woche dauert, bis die ersten Gansl im Ofen gebrutzelt werden: es ist empfehlenswert, sich schon rechtzeitig eine Gansl-Mahlzeit beim Wirt des Vertrauens zu reservieren. Derzeit sieht es gut für die Wirte aus. "Die Buchungslage ist derzeit vielversprechend, auch heuer folgen die Wiener der Tradition", weiß Dobcak. Das sei auch aufgrund der Rahmenbedingungen in diesem Jahr besonders wichtig für die gebeutelte Gastronomie. "Rohstoffe und Energie haben sich extrem verteuert, die Mitarbeitergehälter sind gestiegen. Da ist eine gute Herbstsaison für die Betriebe heuer besonders wichtig", so der Obmann.
Der Heilige Martin und die schnatternden Gänse
Was hat die Gans mit dem Heiligen Martin eigentlich zu tun? Als der alte Bischof von Tours starb – so erzählt die berühmte Legende – beschlossen die anderen französischen Bischöfe, dass Martin der geeignete Mann für diesen Posten sei. Doch der asketisch lebende Martin dachte gar nicht daran diese Aufgabe zu übernehmen, er wollte lieber Mönch bleiben.
Auch die Bevölkerung der Stadt forderte ihn dazu auf, das Amt zu übernehmen. Um endlich in Ruhe gelassen zu werden, soll er er der Menge entflohen sein. Als Versteck suchte er – so geht die Legende weiter – einen leeren Gänsestall aus. Als die heimkommenden Gänse den "Fremden" jedoch sahen, stimmten sie ein lautes Geschnatter an und verrieten ihn. Es kam wie es kam, er beugte sich seinem Schicksal, Martin wurde zum Bischof von Tours – und das Gansl landet bis heute noch rund um den Martinstag in den Ofen.
Wo es in Wien das beste Ganslessen gibt:
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