Neujahrsvorsätze zu Silvester
Welche Ziele stecken Sie sich für 2022?
Neues Jahr! Neues Glück! Und mit ein paar guten Vorsätzen für 2022 schaffen wir uns Ziele, die unser Leben verschönern sollen. Was sich bekannte Persönlichkeiten im Bezirk für das nächste Jahr vorgenommen haben, haben Sie uns im Interview erzählt.
BEZIRK BRAUNAU. Träume formulieren, den Weg zur Realisierung planen, Ziele setzen und Etappe abstecken. Klingt einfach – ist es aber nicht. Es braucht Disziplin, Selbstbewusstsein und genügend Motivation, aber Ende auch ein Quäntchen Glück, das dann doch nicht immer jedem gegönnt ist.
Gerade für Musiker war das vergangene Jahr und die vielen Absagen ein schwerer Schlag. Hoffnung und gute Vorsätze können leider nicht den Verlauf der Pandemie bestimmen. Dennoch können gerade Künstler ein "Lied" davon singen – oder schreiben – wie man sich nach Krisen wieder aufrichtet, Schicksalsschläge in Bestseller verwandelt oder mit und durch das kreative Schaffen verarbeitet. Wie sehen also die Vorsätze von Künstlern aus dem Bezirk Braunau aus?
Wilfried Scharf
Er ist ein Pionier, der die populäre alpenländische Zither als Solo-Künstler aber auch mit dem Ensemble Salzburger Saitenklang gekonnt in Szene setzt. 2010 zum Professor für Zither habilitiert, trägt er seine Musik in die Welt hinaus. Bezüglich den letzten beiden Jahren mit Corona hat er gemischte Gefühle:
"Eine Menge Konzertabsagen nagen an unserer Motivation, weiter zu planen und weiterhin kreativ zu sein. In dieser Zeit mit wesentlich weniger – oder keinen – vorweihnachtlichen Konzertauftritten, steckte ich künstlerisch gesehen nie den „Kopf in den Sand“, sondern veröffentlichte Spielhefte für Zither beziehungsweise zwei CDs.
Meine „Akademie für Zither und verwandte Saiteninstrumente“ hat die Pandemie ziemlich schadlos überstanden und wird in meinem restaurierten Elternhaus in Mining/Mamling eine neue Stätte für kulturelle Veranstaltungen finden, worauf ich mich besonders freue. Weitere Projekte mit Workshops und Konzerten sind in Vorbereitung.
Das alles wird natürlich nur möglich sein, wenn die Gesundheit mitspielt, wie in vergangenen Jahren auch."
Wilfried Scharf
Mary Broadcast
Die studierte Jazzsängerin Mary Broadcast ist in Braunau aufgewachsen und gründete die vierköpfige Indie-Pop-Rock Formation "Mary Broadcast Band". Die Sängerin über ihre Erfahrungen und Vorsätze für 2022:
"Das Jahr 2021 war für mich sehr intensiv, wir haben sechs Singles und Videos veröffentlicht und ich habe mich mit dieser Konzept-EP außerdem nochmals der Verarbeitung einer persönlichen Geschichte gewidmet: dem Verlust meines Kindes.
2022 wird hoffentlich ähnlich intensiv weitergehen, wenngleich sich mein Leben wieder mehr auf die Live-Bühne verlagern soll. Die Erfüllung dieses Vorsatzes obliegt ja nicht alleine mir, ich glaube dennoch daran, dass wir die Pandemie nächstes Jahr hinter uns lassen können!
Außerdem stehen einige Veröffentlichungen an. In meiner freien Zeit möchte ich mich den von mir organisierten Events „Frauen“ sowie der Abhaltung diverser Workshops rund um das Musik machen widmen. Ich möchte auch mehr Zeit für meine Beziehung, meine Freunde und Familie sowie für meiner Seele haben – die braucht wieder mehr Natur, Berge und Bewegung!"
Mary Broadcast.
Ludwig Laher
Ludwig Laher lebt in Sankt Pantaleon und hat bereits zahlreiche Literaturpreise erhalten. Seine Veröffentlichungen schließen Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher, und mehr ein. Was hat er sich für das Jahr 2022 vorgenommen?
"Gar nichts und viel zugleich. Ich bin gut darauf eingestellt, dass ein neues Jahr voller schmerzlicher Einschränkungen in meinem künstlerischen Beruf wie privat bevorstehen kann.
Aber parallel füllt sich derweil mein beruflicher Terminkalender. Ich habe zwei Prosabücher und einen Gedichtband in Arbeit und werde zumindest eines dieser Bücher 2022 abschließen. Erscheinen soll es 2023."
Was möchten Sie erreichen? Welche Ziele verfolgen Sie?
"Ich bin dank meiner Jahresringe in der glücklichen Lage, mir und der Welt nichts mehr beweisen zu müssen. Eben ist ein 200 Seiten starker, großformatiger Band über mein Werk und mich als Porträt des Adalbert-Stifter-Instituts erschienen. Wenn ich den so durchblättere, habe ich das Gefühl, ausreichend viel geleistet zu haben. Was jetzt noch kommt, betrachte ich als Bonus, weil meine Schaffenslust ungebrochen ist.
Ziel ist es dabei, weiter höchste Qualität zu liefern, nicht bequem zu werden beim Feilen an den Texten. Da lieber ganz aufhören. Ja, und privat sind auch keine Wünsche offen, denn fast 40 Jahre glückliche Partnerschaft, wunderbare Kinder und Enkel sind eine herzerwärmende Bilanz. Dass es so bleibt, dafür muss man natürlich immer was investieren. Aber es gibt ja auch jede Menge Kraft."
Ludwig Laher
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