Kultur Forum Feistring
Ein Meisterwerk mit spezieller Akustik
Mit coronabedingter Verspätung wurde kürzlich das "Kultur Forum Feistring" von Johann Konrad Eberlein in Aflenz offiziell eröffnet. Wir durften einen ersten Blick in den Neubau werfen und eine Führung durch den Hausherren genießen.
AFLENZ. Von außen betrachtet würde man die Größe im Inneren nie vermuten. Man sieht beim Betreten des Grundstückes im Aflenzer Ortsteil Jauring einen konkaven Bau mit Seitenwänden aus Holzschindeln – insgesamt wurden übrigens 20.000 solcher verwendet – und einer Glaskuppel; das Dach ähnelt einer Jurte.
Bau mit Besonderheiten
Doch das Meisterwerk offenbart sich dann im Inneren des Kultur Forum Feistring: Schon allein die Architektur ist beeindruckend. Der Wandaufbau besteht aus konkav wirkendem, aber dennoch geraden Scherengittern, der Boden ist aus speziell verlegtem Industrieparkett, das Dach ist eine von 44 Holzbalken getragene Scheinkuppel, darauf findet sich eine 2,20 Meter im Durchmesser haltende Glaskuppel, die einen Blick in den Himmel gewährt. Es gibt keinerlei Fenster und auch keinen Keller, geheizt und erhellt wird der Raum lediglich durch sechs Wärmesäulen – dennoch besticht der Bau durch seine besondere Akustik.
"Der Hallenraum hat Studioqualität. Wir hatten auch bereits Anfragen für Aufnahmen. Das ist natürlich möglich und wir haben dazu schon Vorbereitungen getroffen. Zu den Besonderheiten der Akustik gehört die ungeheure Verdichtung im Zentrum zwischen Glaskuppel und Grundstein, die übrigens die Wirkung eines Kraftortes hat", erklärt Johann Konrad Eberlein stolz. Diesen Kraftort hat er mit einem besonderen Stein versehen, in den seine Initialen verewigt wurden.
Ein Jahr Bauzeit
Gut ein Jahr lang wurde gebaut; und obwohl die Bodenplatte bereits 2018 betoniert war (siehe dazu auch Bericht aus 2018) und die Halle im Wesentlichen 2020 fertiggestellt war, konnte die offizielle Eröffnung erst vor wenigen Wochen stattfinden – coronabedingt. "Wir haben am 9. Juli mit einem Eröffnungskonzert bereits die Akustik getestet. Wolfgang Watzinger aus Wien war zu Gast und hat den Gästen auf dem Flügel drei Sonaten präsentiert. Das war natürlich ein ganz besonderes, stimmungsvolles Erlebnis", so Eberlein.
Nach und nach ausgebaut
Die Halle wurde auf dem Privatgrundstück von Johann Konrad und Hildegard Eberlein gebaut. Gemeinsam haben die beiden im Jahr 2005 ihr Privathaus in unmittelbarer Nähe erworben, nach und nach weitere Grundstücke gekauft und bald die Idee einer eigenen Veranstaltungshalle für Kulturveranstaltungen zu bauen geboren. Insgesamt ist das Areal 2.200 m2 groß; die Halle selbst hat einen Durchmesser von elf Metern. Platz finden hier maximal 100 Gäste.
Für ein gemütliches Zusammensein und auch zur Übernachtung gibts gleich hinter der neuen Halle ein Nebengebäude mit Seminarraum. "Gedacht ist es so, dass die Künstler, die im Saal auftreten, dann auch gleich eine Möglichkeit zum Übernachen haben", erklärt Eberlein Finanziert hat er die Halle aus der privaten Tasche, basierend auf einem Verein. "Ich nenne es Idealismus", so der Professor mit einem verschmitzten Lächeln. Wer möchte, kann den Verein gerne auch mit einer Spende unterstützen.
- Die Halle ist jederzeit auch mietbar, für Kulturveranstaltungen im kleineren Rahmen. Auch Führungen sind möglich.
- Mehr Infos dazu gibts auf der Homepage.
Siehe dazu auch Kommentar:
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