Höchster evangelischer Feiertag
Karfreitag im Zeichen der Kreuzigung

Am Karfreitag bleibt vielerorts auch das Läuten der Kirchenglocken aus. | Foto: MEV
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Der Karfreitag ist der höchste Feiertag der evangelischen Christen. Es ist der Freitag vor der Auferstehung Christus in der Nacht auf Sonntag und der erste Tag  der Dreitagefeier zu Ostern. Vom gesetzlichen Feiertag wurde er 2019 zum "persönlichen Feiertag" ernannt. 

ÖSTERREICH. Am Karfreitag wird von Christinnen und Christen der Kreuzigung Jesu Christi gedacht. im Althochdeutschen bedeutet "kara" so viel wie "Trauer" oder "Klage". Der Feiertag ist genau wie Ostern an kein bestimmtes Datum gebunden, findet aber zwischen dem 20. März und 23. April statt. 2023 fällt er auf den 7. April.

Behandelst du den Karfreitag wie einen Fasttag?

Seit dem 2. Jahrhundert

Die Belege zu Karfreitags-Festivitäten gehen bis ins 2. Jahrhundert zurück. Es liegt jedoch nahe, dass bereits wenige Zeit nach Jesu Christus Kreuzigung der Tag als Trauertag galt. Bis ins 4. Jahrhundert gab es kirchliche Feierlichkeiten während der Osternacht, der Nacht zum Ostersonntag, die dem Abendmahl, der Kreuzigung und der Auferstehung gewidmet wurden.

Dass der Karfreitag in der Evangelischen mehr Bedeutung als in der Katholischen Kirche hat, erklärt sich Manfred Sauer, Superintendent Evangelische Kirche in Kärnten und Osttirol, so:

"Das hängt sicher damit zusammen, dass in der Theologie Martin Luthers, das Kreuz und damit der Karfreitag, als das Erlösungsgeschehen an sich, eine zentrale Rolle spielt. Allerdings muss ich auch sagen und feststellen, dass sich das in den letzten Jahren auch gewandelt hat."

Die protestantische Kirche erkannte den Tag zunächst nur teilweise an. Erst im 17. Jahrhundert wurde ihm die Bedeutung zugeschrieben, die er heute noch hat. 

Der Karfreitag ist der höchste Feiertag im Evangelischen Glauben. Die liturgischen Farben ist – je nach Kirche – Violett oder Rot. | Foto: globetrotter1 - stock.adobe.com
  • Der Karfreitag ist der höchste Feiertag im Evangelischen Glauben. Die liturgischen Farben ist – je nach Kirche – Violett oder Rot.
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Karfreitagsei

In Österreich gibt es den Brauch des sogenannten Karftreitagseis. Dabei handelt es sich um ein Hühnerei, das am Gründonnerstag oder Karfreitag gelegt wurde. Dieses Ei soll besondere Kräfte haben und  etwa das Eigentum seines Besitzers oder seiner Besitzerin beschützen können. Legt man das Karfreitagsei am Feld ab, soll das zu einer reichen Ernte führen. Wird das magische Ei an Tiere verfüttert, sind diese vor Krankheiten geschützt, heißt es. In Vorarlberg gilt das Ei als Glücksbringer und wird auch Antlassei genannt.

Neben dem Ei isst man vor allem Fischgerichte, da Fisch nicht als Fleisch gilt im Christentum, Stosuppe und Mehlspeisen wie Germknödel. Die Stosuppe hat mehrere Schreibmöglichkeiten und ist eine Milchsuppe gewürzt mit Kümmel und Salz, sowie einem Löffel Mehl, um das ganze einzudicken.

Katholisches Brauchtum

Im katholischen Christentum wird am Karfreitag streng gefastet und kein Fleisch gegessen. Vielerorts verzichtet man selbst auf das Bespielen der Orgel und Läuten der Kirchenglocken. In einer volkstümlichen Überlieferung begründet man dies damit, dass die Kirchenglocken an jenem Tag nach Rom fliegen, um dort ihre Weihung zu erhalten. Das Ewige Licht erlischt in dieser Zeit in den Kirchen ebenfalls.

Stattdessen nutzt man vielerorts Ratschen, um zum Gottesdienst zu rufen. Der startet üblicherweise um 15 Uhr, denn diese Uhrzeit gilt laut Überlieferung als Todeszeit Jesu Christi. Die liturgische Farbe für diesen Tag ist Rot, die als Sinnbild Jesus Christus vergossenen Blutes gilt.

Evangelische Bräuche

Ähnlich wie bei den Katholiken bleibt auch in evangelischen Kirchen oft das Läuten der Kirchenglocken aus. Auf üppigen Altarschmuck, wie Blumen und Kerzen, wird an diesem heiligen Tag ebenfalls verzichtet. Anstelle von Rot ist nach protestantischer Tradition Schwarz oder Violett die liturgische Farbe für den Karfreitag.

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