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Bis 2030 steigt Zahl der Krebskranken auf 460.000

Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Krebskranken in Österreich voraussichtlich auf 460.000 steigen. Häufigste Neuerkrankungen: Brustkrebs bei Frauen. | Foto: SimpleFoto/Panthermedia
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  • Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Krebskranken in Österreich voraussichtlich auf 460.000 steigen. Häufigste Neuerkrankungen: Brustkrebs bei Frauen.
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Die Zahl der Krebsfälle wird in den kommenden Jahren stark zunehmen. 2030 sollen es 50.000 Neudiagnosen sein, besagt der Krebsreport 2023. Bei vielen Arten wie bösartigen Tumoren im Magen, Darm, der Lunge bei Männern, Niere und Blase gehe das Erkrankungsrisiko laufend zurück, anders beim Prostatakrebs sowie beim Lungenkrebs von Frauen.

ÖSTERREICH. Jedes Jahr erkranken in Österreich 45.000 Menschen an Krebs und 400.000 leben mit einer Krebsdiagnose. Die Statistik Austria prognostiziert bereits bis zum Jahr 2030 einen Anstieg der jährlichen Neuerkrankungen auf bis zu 50.000 Fälle. Bis dahin dürften rund 460.000 Menschen mit der Diagnose Krebs leben. Dies wurde bei der Vorstellung des "Krebsreports 2023" in Wien betont.

Die prognostizierte massive Zunahme von Krebsneuerkrankungen in den nächsten Jahren, kombiniert mit einer erfreulich längeren Überlebenszeit, unterstreicht die Notwendigkeit dringender Maßnahmen. Um auch weiterhin eine optimale onkologische Versorgung sicherzustellen, müssen jetzt gezielte Schritte unternommen werden. „Wir sehen diese Entwicklung mit großer Sorge“, sagte OeGHO-Präsident Ewald Wöll am Donnerstag. Der Druck sei, nicht zuletzt durch den Personalmangel, schon heute groß.

2022 wurde bei 20.683 Frauen und 24.081 Männern Krebs festgestellt.  | Foto: SewCream/Shutterstock.com
  • 2022 wurde bei 20.683 Frauen und 24.081 Männern Krebs festgestellt.
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Prostata: Seit 2015 starker Anstieg

Monika Hackl von Statistik Austria, Leiterin des Nationalen Krebsregisters, betonte, dass Prostatakrebs eine "massive Zunahme" verzeichne. Nach einem langjährigen Rückgang sei seit 2015 ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass bei Lungenkrebs unter Frauen bereits seit Jahren eine Zunahme der Neuerkrankungen festzustellen ist. Diese Entwicklungen betonen die Notwendigkeit von gezielten Maßnahmen zur Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser Krebsarten, um die Herausforderungen, die mit dem Anstieg der Erkrankungen einhergehen, effektiv anzugehen.

In Summe nimmt die Zahl der Krebsneuerkrankungen laut Statistik Austria von Jahr zu Jahr zu. Dies liege auch an der Alterung der Bevölkerung, denn Alter ist einer der größten Risikofaktoren. Bis 2030 dürfte die Zahl der Bevölkerung im Alter von 75 plus im Vergleich zu 2020 um 16 Prozent wachsen, bis 2040 um knapp 60 Prozent.

Im AKH kommt eine neue Methode zur Entfernung und Beurteilung von Tumoren zum Einsatz. Sie soll das bestehende Vorgehen bei Krebsuntersuchungen ablösen. | Foto: Bermix Studio/Unsplash
  • Im AKH kommt eine neue Methode zur Entfernung und Beurteilung von Tumoren zum Einsatz. Sie soll das bestehende Vorgehen bei Krebsuntersuchungen ablösen.
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Darm: Männer stärker gefährdet 

2022 wurde bei 20.683 Frauen und 24.081 Männern Krebs festgestellt. Die häufigsten Diagnosen waren bösartige Tumore der Brust bei Frauen (6.096 Fälle) und bösartige Tumore der Prostata bei Männern (7.000 Fälle), gefolgt von bösartigen Tumoren der Lunge (5.203 Fälle, beide Geschlechter) und bösartigen Tumoren des Dickdarms bzw. Enddarms (4.467 Fälle).

Die Daten aus dem Jahr 2022 zeigen, dass rund 30 Prozent der Neuerkrankungen bei Frauen auf Brustkrebs entfielen. Gleichzeitig war Brustkrebs für etwa 16 Prozent aller Krebssterbefälle bei Frauen verantwortlich, was ihn zur zweithäufigsten krebsbedingten Todesursache bei Frauen machte. Bei Männern machte Prostatakrebs ebenfalls knapp 30 Prozent aller neu diagnostizierten bösartigen Neubildungen im Jahr 2022 aus und trug zu etwa jedem achten Krebstodesfall (13 Prozent) bei Männern bei.

In Bezug auf Brustkrebs bei Frauen bleibt das Erkrankungsrisiko im Zeitverlauf stabil, und die Zunahme ist auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Im Gegensatz dazu zeigt Prostatakrebs laut Statistik Austria ein differenziertes Muster: Nach einem starken Anstieg zwischen 1993 und 2003 folgte ein deutlicher Rückgang bis 2013, gefolgt von einem erneuten Anstieg seit 2015. Lungenkrebs stand 2022 mit 2.302 Fällen (elf Prozent) bei Frauen und 2.901 Fällen (zwölf Prozent) bei Männern jeweils an zweiter Stelle der Krebsneuerkrankungen.

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