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Impfung schützt bereits während Schwangerschaft Mutter und Kind

Immunisierungen in Schwangerschaft schützen bereits Babys. | Foto: Pixabay
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Vor dem Hintergrund weltweit rückläufiger Impfquoten machte der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) auf die Wichtigkeit des lebenslange Impfens aufmerksam.  Alleine die Alterung des Immunsystems mache Impfungen noch notwendiger. Jedoch fehlen für Erwachsene kostenlose Impfungen. Gratis sind derzeit nur die Impfungen des kostenfreien Kinderimpfkonzepts, lautet die Kritik des Verbandes.

ÖSTERREICH. Neugeborene kommen mit einem noch nicht vollständig ausgereiften Immunsystem auf die Welt, das noch nie zuvor Kontakt mit Krankheitserregern hatte. Jeder Kontakt mit einem Erreger ist daher ein Erstkontakt und stellt eine Herausforderung für das Immunsystem des Säuglings dar. Hier können schon Impfungen im ersten Schwangerschaftsdrittel Mütter, Ungeborene und Neugeborene schützen, z.B. gegen Keuchhusten oder Influenza, meint Birgit Weinberger vom Institute for Biomedical Aging Research der Universität Innsbruck bei einer Pressekonferenz am Montag.

Lebenslanges Impfen notwendig 

Mit zunehmendem Alter müssen sich Erwachsene auf eine Immunseneszenz einstellen. „Ab diesem Alter wird der Impfschutz gegen impfpräventable Erkrankungen besonders wichtig,“ so Weinberger weiter. Studien würden zeigen, dass das Risiko für einen Herzinfarkt eine Woche nach einer Diagnose von beispielsweise Influenza sechsfach erhöht sei. Zudem könne eine Influenza chronische Grunderkrankungen verschlechtern. 

Deswegen sind im Nationalen Impfplan bestimmte Impfungen jeweils ab einem bestimmten Alter und/oder auch für Risikogruppen empfohlen. „Wichtig ist aber, den Zugang zu diesen Impfungen zu verbessern“, erläutert Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des ÖVIH. Es brauche bessere niederschwellige Impfangebote. Derzeit werden die Kosten für Impfungen im Erwachsenenbereich nicht erstattet – "weder flächendeckend noch Impfstoffgruppen bezogen“, stellt Gallo-Daniel fest. "Gegen die FSME sind mehr als 80 Prozent der Österreicher geimpft, gegen die Influenza bei zuletzt sinkenden Zahlen nur 16 Prozent", sagte Renee Gallo-Daniel.

Lebenslanges Impfen wird immer wichtiger, heißt es bei einer Pressekonferenz des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller. | Foto: FINE FACTS
  • Lebenslanges Impfen wird immer wichtiger, heißt es bei einer Pressekonferenz des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller.
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100 Impfstoffe in Entwicklung

Die Entwicklung neuer Impfstoffe wird in Zukunft immer wichtiger werden, da sie dazu beitragen kann, gefährliche Krankheiten und ihre Auswirkungen zu verhindern. Derzeit arbeiten Impfstoffhersteller intensiv daran, etwa 100 neue Impfstoffkandidaten zu entwickeln, von denen die meisten von den Mitgliedern der europäischen Dachorganisation Vaccines Europe stammen, berichtete Gallo. Von diesen Impfstoffkandidaten seien 92 als prophylaktische Vakzine geplant und 8 als therapeutische Vakzine. 11 Impfstoffe sollen gegen Pathogene eingesetzt werden, die gegen Antibiotika resistent sind.

Hinsichtlich der Produktion der Impfstoffe spiele auch Österreich eine große Rolle, betonte Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG. Beispielsweise werden Impfstoffe gegen FSME und Meningokokken C in Niederösterreich produziert. Nach wie vor stammen etwa 76 Prozent der weltweit hergestellten Impfdosen (exklusive COVID19-Impfungen) aus 27 europäischen Produktionsstätten, die auf elf Länder in der EU verteilt
sind. 

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