WHO schlägt Alarm
Masernfälle in Österreich fast verdoppelt

Binnen einer Woche hat sich die Anzahl an gemeldeten Masernfällen in Österreich fast verdoppelt. | Foto: Archiv
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist wegen des starken Anstiegs an Masernfällen "äußerst besorgt". Auch in Österreich werden die Infektionen rapide mehr. So hat sich die Anzahl an gemeldeten Fällen binnen einer Woche fast verdoppelt. Das liegt vor allem an der sinkenden Durchimpfungsrate.

ÖSTERREICH. Im vergangenen Jahr wurden weltweit mehr als 306.000 Masern-Fälle gemeldet, wie die WHO am Dienstag in Genf mitteilte. Das sei ein Anstieg von 79 Prozent gegenüber dem Jahr 2022. Fachleute seien angesichts dieser Zahlen "äußerst besorgt", sagte Natasha Crowcroft, die bei der WHO für Masern und Röteln zuständig ist.

Weltweit geht die WHO von einer noch deutlich höheren Dunkelziffer aus, da längst nicht alle Masern-Infektionen gemeldet werden. Schätzungen auf der Grundlage von Modellrechnungen haben ergeben, dass es im Jahr 2022 weltweit 9,2 Millionen Infektionsfälle und 136.216 Todesfälle durch Masern gab.

Masernfälle verdoppelt, Durchimpfungsrate gesunken

In Österreich gab es laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) im vergangenen Jahr insgesamt 186 Masernfälle. Heuer waren es mit Stand 20. Februar bereits 129 bestätigte Fälle. In der Vorwoche wurden noch 75 Fälle durch das epidemiologische Meldesystem (EMS) gemeldet. Somit hat sich die Zahl der Maserninfektionen binnen einer Woche fast verdoppelt. Tendenz steigend, rechnet doch die AGES mit weiteren Fällen in Österreich.  

Gleichzeitig ist die Durchimpfungsrate hierzulande in den vergangenen Jahren deutlich nach unten gegangen. Bei den Erwachsenen liegt sie bei 86 Prozent (Stand 2022), bei den Kindern deutlich darunter. Nach wie vor seien zu wenige Kinder in Österreich rechtzeitig und konsequent mit den empfohlenen zwei Dosen geimpft worden, heißt es in einem Bericht des Gesundheitsministeriums aus dem Jahr 2022. 

Gesundheitsminister mit Impf-Appell 

Angesichts der steigenden Infektionszahlen rief Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bereits vergangene Woche dazu auf, "den eigenen Impfpass und den der Kinder zu kontrollieren und versäumte Impfungen nachzuholen". Und weiter: "Lassen Sie Ihren Impfstatus und den Ihrer Kinder kontrollieren und holen Sie gegebenenfalls Ihre Schutzimpfung jetzt nach. Ihrer Gesundheit zuliebe. Nicht umsonst zählen Impfungen zu den größten Errungenschaften in der Medizin."

Ab dem vollendeten 9. Lebensmonat werden zwei Dosen der MMR-Impfung empfohlen. Bei Erstimpfung im 1. Lebensjahr sollte die 2. Dosis nach drei Monaten verabreicht werden. Idealerweise sollten möglichst viele Kinder bereits im ersten Lebensjahr, jedenfalls aber vor Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa Kinderkrippe oder Kindergarten geimpft werden.

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