Straßenumfrage
Österreicher wollen wissen, woher ihr Essen kommt

Österreicher zu Herkunftskennzeichnung in Speisekarten befragt. | Foto: Louis Hansel
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Nach einigen Gammelfleisch-Skandalen wird nun diskutiert, ob die Herkunft von Fleisch oder anderen Lebensmitteln in den Speisekarten vermerkt werden soll. Halten die Österreicherinnen und Österreicher solch eine Regelung für notwendig oder überflüssig? MeinBezirk.at hat sich auf der Straße umgehört.

ÖSTERREICH. Salmonellen im billig importierten Hühnerfleisch aus Polen lösen Infektionswellen und Shitstroms bei den Konsumentinnen und Konsumenten aus. In Österreich gab es bereits 27 Fälle von erkrankten Personen und einen Todesfall.

Nach diesen Vorfällen steht zur Debatte, ob eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung in Gasthäusern in Kraft treten soll. MeinBezirk.at hat dazu eine Umfrage unter Passantinnen und Passanten gemacht. Dabei sind sich die Befragten einig, dass diese Verordnung äußert sinnvoll wäre und zu bewussterem Essverhalten führen würde. Sonja (30 Jahre) erklärt uns bei der Straßenumfrage, dass es ein wichtiger erster Schritt wäre, dass sich Konsumentinnen und Konsumenten mehr Gedanken machen würden, von wo was herkommt und was man isst.

Preisgünstig oder regional?

In Zeiten der Teuerung wird Fleisch zunehmend hochpreisiger. Nun steht man im Supermarkt bzw. Gasthaus oft vor der Wahl, ob man sich für die preisgünstigere Variante entscheidet oder das etwas teurere, aber regionale Produkt wählt. Helmut (69 Jahre) meint bei der Umfrage, dass man sich in erster Linie schon nach der Brieftasche richten müsse, aber grundsätzlich die Bereitschaft, für Regionalität 20 bis 30 Prozent mehr auszugeben, da ist. 

Auch für Irmgard (67 Jahre) steht ganz klar fest: "Für Iberico-Fleisch gebe ich schon einiges aus. Das ist mein Lieblingsfleisch. Ja, da würde ich schon so für ein Schnitzel zehn Euro ausgeben." Manche Leute seien aber darauf angewiesen, billiger einzukaufen und können sich teures Fleisch nicht leisten, ergänzt Bela (17 Jahre) bei der Befragung. 

"Wir haben eine Landwirtschaftsindustrie"

Einen Verzicht von Fleisch würden die meisten der Befragten in Kauf nehmen. Somit könnte man den hohen Wettbewerbsdruck der österreichischen Landwirte aufgrund von Billigfleisch-Importen zu senken. Äußerst kritisch sieht Michael (63 Jahre) die Exportförderung überschüssiger Masse ins Ausland. Er ist der Meinung, dass der Export von Fleisch, die Existenz der Landwirtschaft in anderen Ländern deutlich gefährden würde:

"Wenn ein Huhn aus Österreich in Nigeria billiger ist, als ein heimisches Huhn von dort – und das weiß ich, weil meine Frau von dort kommt, dann ist etwas falsch. So bringen wir die Landwirtschaft dort unten um. [...] Wir haben ja keine Landwirtschaft mehr, sondern eine Landwirtschaftsindustrie."

Österreichische Landwirte leiden unter Wettbewerbsdruck aufgrund von Billigfleisch-Importen. | Foto: Bianca Karr-Sajtarevic
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